Schellenbcrg,
Bud.
rere Monate beim Canonicus Gessner in Ziirich mit Verfertigung
naturhistorischer Zeichnungen zu, was die Liebe zur Naturgm
schichte erweckte, die er unter Gessnefs Anleitung förmlich stu-
dirte. Er verfertigte auch eine Sammlung entomologischer Zeieh-
nungen in Wasserfarben, welche auf 2000 Blätter gebracht waren,
und_.um eben so viel Gulden in den Besitz des Churfürsten Gar]
Theodor von Bayern kamen.
Schellenberg lebte ein eben so glückliches als geachtetes Le_
hcn, als er sich aber vcrheirathete, empfand er die Sorge um e;
nen reichlicheren Erwerb. Diesen fand er hauptsächlich bei Buch,
hiindlern, welchen er Kupfer zu ihren Verlagsbuchern radirte. Sei"
Leben nahm nun einen sehr einfachen Gang. Er fixirte sich für
immer in seiner Vaterstadt, und wartete du auf Bestellungen aus
der Ferne, die auch nicht ausblieben. Seine ersten kugfersteehß
rischen Arbeiten von einigem Belang finden sich in J. . Füsslyg
Geschichte der besten Künstler in der Schweiz. Zu dieser Zeit
machte er auch eine kurze Reise in der Schweiz, im Auftrage Alb
dreä's aus Hannover, für welchen er Prospekte aufnahm und van
schiedene Naturmerkwürdiglteiten zeichnete, wovon nachher ein
Theil in dessen Briefen aus der Schweiz (1765) gestochen wurde"
Die Platten, welcke er für Basedow's Elexnentarwerk bearbei:
tete, brachten ihn mitChodowieki in einen freundschaftlichen Bück;
Wechsel, den Basedow stellte aber der Künstler später in einer
reichen isatyrischen Composition als Zecher in einer nicht Sei".
pädagogischen Gesellschaft dar. Diese Zeichnung besass Antisms
Veith. S. Weigel's Catalog von dessen Sammlung. Leipzig 1355
S. 48. Durch seine biblischen Geschichten über das alte und neue
Testament in liupfern, die in den siebziger Jahren herauskaxiten
wurde er mit Lavater bekannt, der ihn einige kleine Stücke m;
seinen friihern Erbauungsschritten stechen licss, und dann zu SQL
nem grossen physiognomischen Werke vielfältig brauchte, auch
bis an sein Ende sich seiner als Zeichner zu seinem physiognomp
sehen liunstkabinct bediente. Auch verdient eine Folge von acht
kleinen Blättern angeführt zu Werden, die er llailleries betitelte,
weil sie von seinem kurzweiligen Humor zeigen, der ein charakte-
ristischer Zug durch sein ganzes Leben war, Seine satyrigchen
Zeichnungen verdienen alles Lob; er bewahrte in seinem Purtfeuinß
manche Grimasse einzelner Thoren. auch Liicherlichkeiten ganz"
Gesellschaften und Volksversammiungen. Launig sind auch Seine
Erscheinungen des Freund Hein, ein Todtentanz in 24 B1" die
1785 mit Versen von Musäus begleitet herauslaamen. Das erste
Werk, worin Schellenberg, zwar noch mit unsicherer liatliernadel
aber als Iienner und charakteristischer Zeichner im etttnmnltmi:
sehen Fache auftrat, waren Sulzer's licnnzeichen der Insccten, W21.
chcn dessen ahgekiirzte Geschichte der Insekten lulgte. Von die-
sen beiden Werken cxistiren einige von Schellenberg selbst illumi.
nirte Exemplare von ausserordentlicher Schönheit.
Auch in mehreren anderen entomologischcn und lJOlilniSChen
Werken sind Platten von diesem liiinstler. Dann malte er auch
Frucht- und Blumcnstiiclte in VVassertar-lwen, zuerst lalcixle, dann
erhehlichere Compositioneti in der natürlichen Griisse der Gegen.
stünde, welche er schildern wollte. YVuhlgeortlnet und mit male-
rischer Hinsicht auf Farben stellte er Blumen und Früchte Zusam.
mcn und liess lnsecten zivischen und an denselben herumltrieclten,
eine Arbeit, die er bis an sein Ende furtsetzte, und die vielen Beifall
fand. Seine naturhisturisclien Darstellungen sind getreu und durchaus
wiortrelilich in Farben ausgeführt. In seinem Nachlasse befand sich