Schega ,
Andreas.
Franz
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sen I-Äiiinsten keinen Lehrmeister, verdankte alles sich selbst, und
brachte es in der Stempelschneidehunst dennoch zu einer Höhe,
auf welcher ihn die Zeitgenossen bewunderten. In München schnitt
er Stempel zu Münzen und Medaillen. Besonders war es der da-
malige Miinz- und Bergwerks-Präsident Graf Sigmund von Haim-
hausen, der das Talent dieses Iiiinstlers unterstützte. In der letzten
Zeit seines Lebens wurde er blind, und daher reicht seine Thätig-
lseit nur gegen 1780. Im Jahre 1787 starb er.
Von Schega linden sieh Bildnisse in Oel und Pastell, doch
sind diese Werke selten, da die Stempelschneidehunst seine meiste
Zeit in Anspruch nahm. Im k. Schlosse zu Nymphenburg sah man
früher das Bildniss des Churfürsren Carl Albert in einem Alter
von 42 Jahren dargestellt, so wie jenes der Churfiirstin Maria
Amalia von 1758- Man sah daselbst auch das Bildniss des jungen
Prinzen Maximilian Joseph, und der Prinzessin Theresia Benedicta
von Bayern, 13 Jahre alt.
Von seinen Medaillen erwähnen wir zuerst einer Folge von I8
Bildnissen bayerischer Fürsten, die in Silber zu 2 Loth und auch in
Zinn ausgeprägt sind. Die Reihenfolge beginnt mit Otto dem Gros-
sen, und sofort kommen Ludwig V., Otto der Erlauchte, Ludwig
der Strenge, Heinrich XIIL, Ludwig der Iiaiser. Stephan mit der
IIaft, Johann II., Ernst L, Ernst III., Albert III. und IV., Wil-
helm IV., Albert V., Maximilian I., Ferdinand Maria, Max Ema-
nuel, Carl Albert, nach dessen Krönung.
Dann fertigte er ein Medaillon mit dem geharnischten, lor-
beerbehränzten Brustbilde des Iiaisers, und mit dem Brustbilde der
gekrönten liaiserin.
Eine andere silberne Medaille von Schega und Biichle hat
ebenfalls die Brustbilder des kaiserlichen Ehepaares, und der Le-
gende: Carolus VII. et Amalia Angusti. Carolus Theodorus re-
stituit. Diese Medaille ist auch in Zinn vorhanden.
Dann fertigte Schega auch eine Vermählungsinedaille auf Ma-
ximilian III., mit doppeltem Regenbogen: Designant ambo sere-
num. 1747. Die goldene Medaille ist etwas kleiner.
Eine andere Vermiihlungsmedaille von 1755 zeigt das Brust-
bild der Prinzessin Maria Josepha Anna Augusta, und im Avers
den liegenden Rhein mit dem bayerischen und badischen Wappen-
schilcle. Nata VII. Aug. MDCCXXXIV. Nupta X. Jul. MDCCLV.
Eine spätere Medaille von 1765 wurde zum Andenken an die
Vermählung der Prinzessin Maria Josepha Walburga durch Procu-
ration- geprägt, mit dem Hymenäus, der zu dem österreichischen
Wappen das bayerische hängt: Josepha Rom. Ilegina, um das Brust
bilä. Der Avers wurde auch zu zwei anderen Medaillen benutzt,
mit verschiedenen Legenden, Caroli VII. etc.; Vias lmitata Pa-
relllllm- Im llevers dieser letzten Medaille schwebt der Adler
über Wien.
Eine silberne Medaille enthält das Bildniss des IIerzogs Cle-
mens Franz: Magnus Ord. Magister VII. Junii. MDCCLXIV.
Von Schega 1st dann auch jene Medaille auf diesen Fürsten,
mit der Legende: Clemens Franc. Bavariae Dux. Rev. Anna Dux
Solisb. Clem. Fr. B. D. Conjux.
Eine Jubelmetiaille auf Carl VII. und Amalia Augusta lißiS
Carl Theodor bei Gelegenheit seiner Jubclfeier 1'591 von Buckle
Vüllßüflßll- S13 wie! die Brustbiltler beider Fiirstensperson eo: Ca-
rolus VII. et Amalia Augusti. Carolus 'l'heodorus etc. hlestituit.
Dann hat Schega auch sein eigenes Bildnis: geschnitten und
in einseitiger Bleimedaille ausgeprägt.