Scheffer ,
Scheffer ,
Henry.
Lippen halten, sind Meisterstücke ihrer Art. Die Figur hat die
grösste Aehnlichkeit mit Eberhard dem Greiner, nur in der tech-
mischen Ausführung macht sich eine grosse Verschiedenheit be_
merklich, indem der Künstler von seiner Manier abging, wodurch
das Colorit an Kraft und Stärke gewann.
Auf den Salons von 1841 und 1342 sah man keine Gemälde
von diesem Meister ausgestellt, was immer eine fühlbare Lücke
bildet; denn die Gemälde eines Ary Scheffer, Dölacroix und [L
Vernet sind die Glanzpunlste einer jedesmaligen Kunstausstellung,
und die Iiiinstler selbst die einzigen grossen Meister der jetzigen
französischen Schule. Im Jahre 1845 hatte er die traurige Pflicht,
die Zeichnungen zum Grabmale eines Fürsten zu machen, welcher
den Iiünstler Freund nannte. Es ist diess das Denkmal des Her-
zogs von Orleans, welches in der St. Ferdinand's-Capelle zu Sa_
blonville aufgestellt wurde. Der Bildhauer 'I'riqueti führte es in
Marmor aus, bis auf den Engel am Sterbebette, welcher ein Werk
der Prinzessin Marie ist. Der über der Asche des Prinzen web
nende Genius von Frankreich am Sockel ist nach der Idee des
liönigs dargestellt.
Dann haben wir von Scheifer auch viele Bildnisse, die bei Se;_
nem Streben nach Charakter zu den ausgezeichnetsten Leistungen
dieser Art gehören. Er malte den König Louis Philipp und die
Königin Amelie. den Herzog von Orleans zu' wiederholten Malen
die Prinzessin Marie, die auch als Künstlerin berühmte und n;
früh verstorbene Herzogin von Würtemberg. In der historischen
Gallerie zu Versailles ist das Bildniss des Engen Napoleon Bemb
harnais, dann jenes des Grafen Clausel, beide im liniestücke. Dann
malte er auch den Fürsten 'I'alleyraxid, Lafayette, Lalhtte. Dupom
de PEure, und andere Notabilitäten. A. SchelTer ist Ritter de,
Ehrenlegion.
Mehrere Werke dieses Meisters sind im Stiche bekannt, und
auch in dieser Nachbildung von hohem Interesse. Hodges stach
das Bildniss des Prinzen Talleyrand in schwarzer Manier, gr, fOL
Leroux jenes von Lafayette, l'ol.; F. Garnier das Portrait des Qdb
Ion- Barrot, gr. fol. H. Dupont stach das berühmte Bild: Chistu;
Consolatnr, gr. qu. fol., und Leopold Müller hat es lithographi"
r. fnl. L. Calamatta stach 1857 Francesca da Hiuiini, Mercur;
dasselbe Bild später; Aristides Louis die beiden berühmten Bilde;-
der Mignon, är. l'ol., und Faust und Gretchen, gr. foL; T, und
"A. Johannot: es Enfans ögares, und Les Orphelins, gr. foL; R
Girard: La Nourrice, 4.; l-l. Garnier lith.: Iietraite de liussie, qm
imp. fol.; Frilley: La pauvre feuime en cuucbe, kl. l'ol.; Garnier:
Marjolin. in schwarzer Manier, hl. fol. Die Bilder in der hjsuh
risdhen Gallerie zu Versailles sind in Gavard's Gal. hist. de v",
sailles in Stahl gestochen.
In der Collcction de Vignettes pour lcs Chansons de Bdranger.
grares sur acier, 12 Lieferungen, 3., sind auch von ihm Cum-
Positionen.
JIICHIBP, Henry, Historibn- und Genremnler, Ary's Bruder, wunle
1799 zu Rutterdam geboren, und unter dem Einllnssc seiner Mug-
ter und seines Bruders zum Künstler hernngebildct. VVir haben
über dieses Verhiiltxliss schon im Artikel des Ary Schcffer gvspro.
chen und bemerken hier nur, (lass auch Henry einer der ausge-
zeichnetsten Meister der neueren französischen Kunstrichtung 15g.
svenn er auch nicht auf gleicher Höhe mit_ seinem Brudgr smhh
Er malt Bildnisse. Histurien- und Genrebxlder, doch nicht mit