Schelfauer.
Scheffel.
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nen. Zu seinen früheren Arbeiten in Bom gehören die Statuen
des Winters und Sommers, in halber Lebensgrösse für seinen Lan-
desfürsten ausgeführt. Diese Bilder fanden ausserordentlichen Bei-
fall, und man behauptete auch noch später, dass sie allein hinrei-
chcn würden, dem Meister einen dauernden Namen zu sicheren.
Später fertigte er eine sechs Fuss hohe Statue der Dichtkunst, wel.
che für das neue königliche Schloss bestimmt war, und in McusePs
Neuem Museum 1794 S. 568 iiher die Massen gerühmt wurde.
Hierauf niodellirte er eine schlafende Venus, welcher Amor den
Schleier anfhebt, die er dann vier Schuh lang in Marmor aus-
. 'irte. Dieses reizende Werk kam in den Besitz des liiinigs Hie-
ronymus von Westphalen, der auch eine schöne Gruppe vuiiAiiior
und Psyche von ihm besass. Von Statuen nennen wir dann auch
noch jene der Hebe und des Ganymed, und die niedlichen Bilder
zweier Mnsen, mehrere andere in Gyps nicht gedenliend.
Noch zahlreicher als die Standbilder sind seine Basreliefs, wor-
unter jenes der Comiidie und Poesie in Bonn compoiiirt und zu
Stuttgart in [Vlarmor ausgeführt wurde, und neben einem anderen
mit Theseus und Ariadne zu den besten Werken des Nleisters ge-
hört. Auch letzteres ist in Marmor ausgeführt, 5 Sch. 55 Z. hoch.
lileiner als dieses Basrelief ist jenes. welches Orestes und [ilytem-
nestra mit dein todten Egisth darstellt. In einem anderen Basre,
lief erscheinen drei halb lebensgrosse Köpfe in NIedailloiis mit al-
legorischer Einfassung, welche Weisheit, Liebe und Wein vorstel-
len. Von zwei weiteren Basreliefs in Rundungen von 2 F. Durch-
messer, welche im Besitze der Königin von Westphalexi waren,
zeigt das eine Amor und Psyche, das andere Bacchus und Ariadne.
Orest, wie er der Elelitra seinen vorgehlichen Aschenlirug über-
gibt, Aria und Pätiis, Perseus mit dem Meduscnhaupte, und Achil-Q
les, wie ihm die Asche des Patrulilus gebracht wird, sind die Ge-
genstände vier anderer Basreliets. Zu Schiefiauefs letzten Werken
dieser Art. gehören die Hochreliets der Ariadne aufNaxos trauernd,
und die über Phaon's Untreue in Schmerz versunkene Sapphu.
Dann findet man von Schetfauer auch einige Grabmonuiaente,
,wie das Denliinal Zollikufers. 9 Schuh hoch, und im Auftrage der
Herzogin Franciska von Wiirteiiiberg gefcrtiget; das Denkmal
Iilopstoclds, welches dessen hinterlassene Wittwe fertigen liess; ein
Denkmal, durch welches der Herzog von Wurteniberg erprobte
Treue ehrte, umrissen im Murgenblatt 1807 S 807. Von den Bü-
sten, welche dieser Künstler austührte, nennen wir jene des letzten
Herzogs von Wiirtemberg, des Professors Oberthür von Würzburg,
die Portraite des Churlürsten Maximilian vonliaycrn ,iind seiner
Familie, die Büste Iieplefs, im Auftrag des Kronprinzen von Bayern
für dessen Walhalla gefertigct, die letze Arbeit des Künstlers, und
eine der trel-flictisten, die er hinterlassen hat.
Scheffauer wurde 178g Professor der Bildhauerkiinst an der hohen
Carlsschule. Später ernannte ihn der König von Württemberg auch
zum Hufhildliauer und zum Ritter des .Civilverdienstordens. lln
Jahre 18025 starb dieser treffliclie und hochgeehrte Iiiinstler.
Scilßiißl, ßildnissmaler, arbeitete in der ersten Hälfte des 13. Jahr-
' hunderte in Schweden. Mehrere seiner Bildnisse sind gestochen, aber
meistens von unbekannten Personen. Miller stach jenes der nor-
dischen Dichterin Hedwig Catharina Nordenflyeth.
80110801, JOlL Ant-a Wachsbossirer, fertigte um 1780 zahlreiche
Bildnisse in farbigem Wachs. Diese Arbeiten fanden damals viele
Verehrer.