Schaller ,
Eduard.
wurde 1802 zu Wien geboren, und an der Akademie daselbst zum
Künstler herangebildet, bis er 1826 einem Rufe der Fürstin von
Auersperg nach Moor in Ungarn folgte, wo er zwei Jahre Un_
terricht im Zeichnen und Malen ertheilte, und auch einige hi-
storische Bilder und Porti-aite malte. Im Herbste des Jahres 1328
reiste er mit der genannten fürstlichen Familie nach Prag, wo er
bis zum Herbste 1851 verweilte, und viele Werke ausfiilirte, die
in Zeichnungen, in kleineren religiösen und romantischen GemgiL
den und in zwei grossen liirchenbildern bestehen. Iin Herbsle des
genannten Jahres reiste Schaller iiber Munclien nach Rum und
Neapel, um die Hauptwerke der italienischen Schule lsennen zu
lepnen, kam aber 1352 wieder nach München zuruek, wo er jetzt
unter Cornelius seine Ausbildung vollendete. Das erste Gemälde
welches er in München ausführte, stellt Moses dar, wie ei-
Gesetztafeln empfängt, ein sehr schönes Altarbild. Dann malte
er nach Griinm's Volkssage den wilden Jäger, der irn Harzgebirge
in den Lüften jaget, eine reiche lebendige Conippsition, in einem
Raume von ohngefiihr 5 Sch. ins Gevierte. Dieses schöne Bild
befindet sich jetzt im Besitze seines Bruders Ludwig Schaller.
Seit dem Jahre 1836 befindet sich E. Schaller wieder in Vvien
wo er den Ruf eines der vorzüglichsten Meister der religiösen Schaf
behauptet. Er folgt indessen nicht aussehliesslich dieser flichgun e
sondern neigt sich zum llomantischen hin, und liefert in dies?
VVeise nicht weniger Ausgezeichnetes. Zu seinen Hauptwerlseir
gehören zwei Altarbilder, welche der regierende Fiirst vun Schwa i
zenberg durch ihn malen liess. Das eine stellt die hl. Anm, "F-
der kleinen Maria dar, ein Bild von Zieht religiösem Gefühle d"
andere zeigt den hl. Wenzel in der (ilurie mit zwei Engeln, in
gleichem Geiste gemalt. Dieses Gemälde vollendete Schallier 15Min
und 1845 eine zweite Darstellung der hl. Anna mit Maria, vih
verschiedener Anordnung und in griisserem Formate. Diese; Bin!"
eines der schönsten der neueren deutsch-religiösen Malerei, b;
stimmte der Kaiser für die Missionshirehe in Sind in Öberaegv
ten. Ein etwas früheres Gemälde stellt die Jünger in Emaus d'air
für einen Altar zur Frohnleichnalnsprozessiun bestimmt, weiche;
demnach alljährlich in Wien ausgestellt wird.
Unter den geschichtlichen Darstellungen, in Form der Gab.
netsstüclse, nennen wir seinen liichard Löwenherz und ßlondli
und das Bild Leepuld's des Erlauchten, wie er dem Iiaiser Ote
der durch einen Bären in Lebensgefahr kam, den Jagdspiess reipil?
im Besitze des Kaufmanns Hartmann. Das Bild, welches die ibl l
kannte Legende von lludulph von Habsburg und dem Prieste.
vorstellt, 1841 gemalt, ist in grussem Formate. Auch müssen WE;
jener freundlichen Malereien gedenken , welche Schaller im
Hause des Herrn Preleuthner zu Wien ausfiihrte. Es sind diess
die allegorischen Gestalten der Architektur, lYlalerei und Sculptur
Q8112 auf weissem Grunde nach Art der Pompejanischen Malereiel:
in lebhaften Farben gemalt.
Dann fertigte Schaller auch viele Zeichnungen; solche für
Zieglefs Geschichte von Oesterreiclt, fiir Pyrlsefs Legendgn de_
Heiligen mit Hulzschtiitten nach verschiedenen Meistern. Vviel:
1842. D. Stiibli stach nach ihm die lil. Jungfrau in einem ltledaih
lon. Dann kennen wir lulgendcs lilhographirte Blatt vun ihm;
beim Sturm im
geweckt. Nach
Christus
Jünger"
ruy. fol.
Schiffe schlafend
dem Carlun von
wird von
J. Führig,
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