Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Sannto 
oder 
Sanutus , 
Giulio. 
ren Stich Bartsch XIV. Nr. 21 dem Marc Anton beilegt. 
Dieser Schriftsteller erklärt das Blatt mit dem Monogramme 
Marc Anton's und der Inschrift: BACCIVS. BRANDIN. IN- 
VENfür Sanuti's Arbeit. H. 1.6 Z., Br. 21 Z. 
5) Die Marter des heil. Lorenz, reiche Composition von Bac- 
cio Bandinelli, nach Marc Anton's Stich Nr. 152 (B. 104) 
copirt. Diese im Ganzen mittelrnüssige Cupie tvurtle den- 
noch von Ungeiibten mit dem Originale VBPWGClISClII. Die 
unterscheidenden Merkmale haben wir B.XIl_ 255 angegeben. 
H. 16 Z., Br. 21 Z.  
(i) Johannes der Täufer, ein dem Verfasser des Peintre-graveur 
unbekanntes Blatt. Im Cataloge der Sammlung des Grafen 
Fries zu Wien wird es erwähnt, fol. 
5) Der Baum des Lebens, allegorische Darstellung, oben Bil- 
der aus dem alten und neuen 'I'estamente zwischen Scenen 
des Todtentanzes etc. Unten im Rande steht: Creat  
M.D.LXXII.  G. S. Dieses iiusserst seltene Blatt kannte 
Bartsch nicht, gr. fol. 
6) Apollo und Marsyas, der Sieg des Gottes über letzteren und 
dessen Bestrafung, in einer Folge von drei Blättern, welche 
das grösste Imp. qu. fol. bilden. Auf dem mittleren ist die 
Schindung des Marsyas dargestellt, rechts der Wettstreit und 
links der Barbier, welcher dem Schilfe das Geheimniss des 
Midas anvertraut. Midas sieht man im Hintergrunde, wie 
ihm zur Bedeckung der Ohren eine Krone aufgesetzt wird. 
Da erscheinen auch die Musen aus RafaePs Parnass und der 
Marktplatz von Venedig. Dieses Blatt, welches Bartsch nicht 
kannte, hat die Aufschrift: Apollinis et Marsiae Tabula ex 
clariss. Pietoris Antouii da Correggio Pictura, und eine an- 
dere unter der Gruppe der Musen besagt: Ex Parnasi Ha- 
phaelis pictura ut vacuum hoc cotnpletur. Das Gemälde von 
Correggio war auf den Deckel eines Claviers und befindet; 
sich in der Sammlung des Marcliese Litta zu Mailand. Der 
Stich hat die Dedication an Alphons II. von Este, Herzog 
von Ferrara, vom 18. July 1562. Der mittlere Theil dieses 
Stiches ist sehr gut gezeichnet und mit Zartheit behandelt; 
weniger gelungen sind nur die Seitenblätter, so dass es zwei- 
felhaft bleibt, ob das Ganze von Sanuto herrühre. Es ge- 
hört zu den Seltenheiten. H. 19 Z. 2  6 L., Br. 15 Z. 
8  10 L. Bei Weigel 8 Thl. 
7) Venus umarmt den Adonis, der im Begriffe ist, auf die Jagd 
zu gehen, nach einem der schönsten Gemälde 'l'itian's, das 
er für Philipp lI. malte, jetzt in Neapel. Dieses sehr seltene 
Hauptblatt trägt Sannti's Namen. Rechts oben ist eine Tafel 
mit Dedication an M. Utiner, s. gr. fol. 
3) (B. 4) Zwei geflügelte Genien tragen eine liiugel, auf wel- 
cher Amor steht und einen Pfeil nach linkshln sendet. Ohne 
Namen. H. 6 Z3? Br. 9 Z.   
Q) (B. 5) Ein Bacchanal oder wilder bacchisclier Tanz in einem 
Gehölz, rechts ein geflügelter maslurter Bacchant eine alte 
Bacchantin führend, links eine sehr obscöne Gruppe. Reehtä 
unten steht: JVLlVS SANNV'TVS._F. Der Maler iSl HlCht 
angegeben, einige glauben aber dann den Dom. Campagnola 
zu erkennen. Sehr selten, gr. qu. lol. 
Im ersten Drucke vor dem Namen und vor der IietouQCbS-f; 
im zweiten mit dem Namen und retouchirt. Diese Varieta- 
tc n tinterschcidet ljartsuli nicht.
	        
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