gö
S chaffnel- ,
Martin.
dem Faden flatternden Vogel. Die Außenseiten sind ebenfalls bm
malt. Da sieht man die Gestalten der Heiligen Johannes, Dicpold,
Erhard und Barbara, in Zeichnung und Färbung noch trefflich"
als die innern Bilder, wie einige glauben. Den Fuss des Altar-e;
im Ulmer Münster bildet ein Holzschnittwerk, welches die heiL
Familie vorstellt. Daraus erklären sich die Familiengruppen aus
der Verwandtschaft der Maria auf den von Schaffner gemalten F]ü_
geln. Das Schnitzwerk dürfte nicht nach Schalfnefs Zeichnung
ausgeführt worden seyn; denn Kugler (Museum 1836 Nro. 134
sagt, in den Formen bemerke man etwas Rundes, Italienisirendes
die Köpfe seien reich und von etwas breitem Ausdrucke; der Fa]:
tenwurf sei zuweilen noch eckig aber grossartig und in längm
reu Massen gehalten.
Im Jahre 1842 zeigte sich bei der Wegschatfung des Schaft
nefschen Altar-es im Münster zu Ulm, dass dieser auch von hin_
tcu bemalt ist. Die Staffel hat auf der Rückseite ein Schweisstuch
von Engeln gehalten, zwar nicht so fleissig behandelt, wie die vuh
deren Bildern, aber in Entwurf und Zeichnung so vortrelilich dass
es im Kunstblatte 1845 S. 545 heisst, erst hier habe sich der Mut
ster als bedeutender Zeichner zu erkennen gegeben, da sei nicht.
steifes, eckiges und mageres, die Engelkögfchen mit kurzgernlltem
gelbem Haar seyen lieblich und voll eben, der Faltenwurf
grossartig. Die Figuren sind in starker Lebensgrösse, etwas mehr
als Brustbild, die Farben der Kleider gebrochen, die Flügel grün
in Grün und der Grund des Bildes dunkelroth. Ausgearbeitet,"
als die Engel {ist der mehr cnlossale Christuskopf. Nach der 3m
hauptung des genannten Berichtgebers ist dieses Bild wunder-von
und man dürfte wohl sehen, dass der Meister neben seiner bm
kannten Anmuth und Reinheit wirklich auch italienische Bilder
mit Gefühl aufgefasst habe.
In der Bessefchen Capelle im Münster zu Ulm sieht man das
Bildniss des Ytel Besserer zu Both von 1516. Dieses Bild ist mit
dem Monogramm des Künstlers bezeichnet.
AndereWerke sah man im Wengenkloster daselbst. Da waren
früher mehrere Bilder von der Hand dieses liünstlers. indem da
eine Künstlerconfraternitiit bestand, deren Mitglied Schaffner noch
155g war. Daselbst sieht man noch eine Auferstehung Christi, und
das ehedem dortvorhandenc grosse Bild derlireuzigung, welches von
einigen dem Schaffner zugeschrieben von anderen bezweifelt wurde
hesass uln 1822 ein Schiffmann in Ulm. In der Abtei Wettenhau:
sen bei Ulm sah man früher die vier herrlichen Bilder aus dem
Leben der Maria, die früher in Sclilcissheiln von Mannlich dem
M. Schongauer zugeschrieben wurden und jetzt in der k. Pinakm
thek zu München aufbewahrt werden. Ein anderes Gemälde de,
Klosters Wettenhausen mitDarstellungen aus dem Leben Marie",
welches Schaffner 1552 ausführte, wurde 1679 übermauert. über füll
das Refectnrium copirt, wie VVeyermann benachrichtet. In der
Kirche zu Iiirchberg am Bodensee ist nach Weyermanxi eine Tafel
welche die Wunder des heil. Antonius darstellt, wahrscheinlid;
jene vier Bilder auf Altarflügeln, von welchen der Prälat Scltmid
sagt, dass sie die Wunder des heil. Antonius vorstellen. Diese von
Brulliot im Iiunstblatte 1822 erwähnten Gemälde müssen die Jahn
zahl 1517 tragen.
In der liirche zu Schwnbach ist ein Christus am Kreuze von
mehreren Heiligen umgeben, mit dem Monugramme M.S. Dasselb.
Zeichen steht ferner auf zwei l-lügelhildern vom Altare der Gab
tesackcrlsirche in llothenburg an der Tauber, wovon das eine die