Schaeuifelein ,
Hans
Leouhard.
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me zusammen; es können aber an denselben auch andere Künst-
ler Theil haben, namentlich Hans Schöpfer, der sich neben dem
Monogramme H. S. noch eines Schöpflöffels bediente, so wie
Schiiuffelein eines Scbäufelchens. Da wo diese figürlichen Zeichen
fehlen, könnte das Monogramm H. S. oder die Initialen H. S. auch
den IIans Schiele, den Hans Schlumpp, oder den Hans Schwarz
bedeuten. Es finden sich ungefähr 500 Holzschnitte mit solchen
Zeichen, wovon sicher ein Theil von Schaeutielein selbst geschnit-
ten ist, und die Mehrzahl von anderen nach dessen Zeichnungen,
da er sich bei grösseren Forxnschnittiverlten nothwvendig fremder
Hände bedienen musste, eben so wie Hans Burgkmair bei seinen
umfangreichen Arbeiten für Iiaiser Maximilian I. Schaeulielein
se bst leistete ihm dabei Hiilfe, denn auf Blatt 200 des nvveisen
liunigsc. steht dessen Monogramm, und auf Platte 15 des Triumph
w-gens steht sein Name geschrieben, wie Bartsch VII. p. 255 be-
hanptet. Es haben sich indessen gegen die Annahme, dass be-
rühmte Maler, wie Dürer, Holhein, Beham, SchäuiTelein u. A.
eigenhändig in Holz geschnitten haben, in neuerer Zeit einige
Stimmen erhoben, wie wir im Leben Holbein's. in jenem des Hans
Luetzelburger u. s. w. gezeigt haben, und um mit dem Maler Schaeuf-
felein aus dem Spiele zu kommen, wollte Strutt gar einen eigenen
gleichzeitigen Formscbneider dieses Namens unterscheiden. Jetzt
glaubt man indessen so ziemlich allgemein, dass von jenen alten
Blättern mehr oder weniger von den Zeichnern selbst herrühren.
Genau lässt sich die Zahl nie angeben, und somit gilt fiir Schaeuf-
felein das folgende Verzeichniss nur in so ferne im Allgemeinen,
dass er die Zeichnungen dazu geliefert hat, die er auf Papier oder
unmittelbar auf die Platten machte. Bartsch P. gr. VII. p. 221i Ff.
beschreibt 152 solcher Blätter, worunter aber dem Schaeutfelein
einige nicht angehören. Auch ist das Verzeichniss bei Bartsch nicht
complett, welches wir hiemit möglicher Weise vervollständigen.
Im Winhlefschen Cataloge, welchen Huber verfasste, werden
ihm auch vier schöne liupferstiche beigelegt, Rundung von 2 Z.
2 L. im Durchmesser. Bartseh sagt nichts von solchen Stichen,
die dem Schaeuliielein auch wahrscheinlich nicht angehören. Viel-
leicht sind es Copien nach Holzschnitten.
1) Christus am Iirenze mit vier Figuren.
2) St. Christoph mit dem Jesuskinde auf der Schulter.
5) Ein heil. Einsiedler vom" Engel gespeist.
4) Der Tod der heil. Jungfrau in Gegenwart der Apostel.
W'erhe,in welchenHolzschnittevon und nachSehaeuf-
felein vorkommen, wovon mehrere dem Verfas-
ser des Peintre-Graveur unbekannt sind.
1) (B. 54.) Die Passion, Folge von 35 Blättern in dem VVerhe:
Speculum passionis domini nostri Jhesu Christi per Docto-
rem Udalricum Finder Nurembergae 1507. Erste Ausgabe mit
lateinischen: Texte, kl. fol. Bei Weigel 8 Thl.
Die Blätter dieses Werkes sind 8Z. 8 L. hoch, und ÖZ.
breit, bis auf jenes mit Christus am Kreuze, welches
9 Z- lt L- hoch ist, und dem leidenden Heilende, H. Ö Z.,
Br. {i- Z. 3 L,
Schaeuifelcids Zeichen tragen indessen nur: Christus im
Limbllß, und das Plingstfest, beide unten aufgezählt. In der
Zweiten Auflage, Nürnberg bei Fried. Peypns, fehlt das Blatt
mit dem leidenden Heilende zwischen zwei Engeln, und jenes
mit Christus zwischen den Mördern am Kreuze ist durch