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Schaeuffelein ,
Hans
Leonhard.
mälde sah man früher in der k. Burggallerie. Ursprünglich sah
man 8 Bilder von Schaeudelein in der k. Morizkapelle, später aber
wurden einige in die k. Pinalsothelrzu München gebracht. Aussep
den genannten Gemälden sieht man daselbst noch die Befreiung-
des heil. Petrus aus. dem Gefängnisse, und den heil. Hieronymus
vor dem am Baume befestigten Crucitixe kniend. So wie im Bilde
der Belagerung, so tritt auch hier die phantastische Auffassungs.
weise des Künstlers hervor. Auf dem Bilde der Befreiung Petg-i
erscheint der Apostel dreimal: einmal mit dem Engel im Gefäjng.
nisse, wie er vom Iierkermeister Abschied nimmt. und dann neben
Jesu, der ihm sein Schicksal verkündet. St. Hieronymus schlägt
sich mit einer eisernen Kugel die Brust, während der Löwe mit
einem Stecken zwei beladene Cameele davontreibt. Für dasvor-
züglichste Bild Schaeuifelims in der Morizkapelle hält man )enes
der heil. Birgitta, das sehr artig, selbst grossartig gemalt ist.
In der v. Derschaifschen Sammlung zu Nürnberg war eine
Darstellung des Abendmahles von massiger Grösse, nebst einer
Copie von Hans Glaser.
In der k. Pinakothek zu München sind jetzt mehrere Gemälde
Vvon Schaeuifelein. Das eine, die Beerdigung der Maria durch die
Apostel, ist ein neuer Beweis für Schaeuffeleids Hang zum_Selt_
satnen. Es kriecht ein Mann unter dem Sarge durch, wobei ihm
aber die Arme an demselben losreissen. Ein zweites Bild stellt die
heil. Jungfrau dar, wie ihr bei umstehenden Aposteln der Engel
als Zeichen des nahenden Todes die Palme reicht. Ein drittes Bild
wie beide genannten vier Fuss hoch und drei Zoll zwei Linim;
breit, schildert die Krönung Mariä. In gleicher Grösse ist auch
die Ausstellung Christi, der Heiland am Iireuze mit Maria, Ju_
hannes und Magdalena, dann Jesus, wie er Petrus aus den F]u_
then rettet. In kleinem Formate ist jenes Bild, welches Christus am
Oelberge zeigt, mit dem gewöhnlichen Monogremme HS und 1516.
Einige der genannten Bilder der k. Gallerie zu München stam-
m99 aus der Wallersteiifschen Sammlung und aus der k- Gallex-ie
zu Schleissheim. In der Wallersteidschen Sammlung waren allein
29 Werke von SchaenEelein.
In der Gallerie des Museums zu Berlin ist ein Bild des AhencL
mahles von 1511, und der Abschied des Heilandes von der Mutter
zwei kleine Gemälde, und ein drittes ist ein nnbedcutendes Pur:
trait, mit Monogramm und Wahlspruch. Dieses Bildniss stellt
wahrscheinlich den Künstler selbst vor. Er trägt eine rothe Mütze
mit rothem Pelz.
In der k. 1a. Gallerie zu Wien sieht man nur das kleine Bild_
niss eines jungen lächelnden Mannes mit herabfallßndßn Haaren
und blossem Hals. _
Auch im Privatbesitze sind noch zahlreiche Bilder, (Ire dem
Schaeulfelein zugeschrieben werden. Alle diese Gemälde aufzuzäll-
Im, liegt nicht in unserm Plan.
Fennitzer hat sein Bildniss gestochen, ein seltenes Schwarb
liunstblatt, 8.'Ein neuerer Künstler stach es nach einem alten Ge_
mälde mit Chiffre und Jahrzahl 1515. Halbe Figur, H- 5 Zw Br.
4 Z. 2 L- (Von Schad?).
Hans Schaeuffelein nimmt auch Ain der Geschichte dex-Xylogra-
phie eine Stelle ein, da sich eine Menge H0lzschn_ltte finden, die
sein Zeichen tragen. Brulliot und Heller stellen dxcsc Monngraxu-