Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

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Schaeuffelein , 
Hans 
Leonhard. 
mälde sah man früher in der k. Burggallerie. Ursprünglich sah 
man 8 Bilder von Schaeudelein in der k. Morizkapelle, später aber 
wurden einige in die k. Pinalsothelrzu München gebracht. Aussep 
den genannten Gemälden sieht man daselbst noch die Befreiung- 
des heil. Petrus aus. dem Gefängnisse, und den heil. Hieronymus 
vor dem am Baume befestigten Crucitixe kniend. So wie im Bilde 
der Belagerung, so tritt auch hier die phantastische Auffassungs. 
weise des Künstlers hervor. Auf dem Bilde der Befreiung Petg-i 
erscheint der Apostel dreimal: einmal mit dem Engel im Gefäjng. 
nisse, wie er vom Iierkermeister Abschied nimmt. und dann neben 
Jesu, der ihm sein Schicksal verkündet. St. Hieronymus schlägt 
sich mit einer eisernen Kugel die Brust, während der Löwe mit 
einem Stecken zwei beladene Cameele davontreibt. Für dasvor- 
züglichste Bild Schaeuifelims in der Morizkapelle hält man )enes 
der heil. Birgitta, das sehr artig, selbst grossartig gemalt ist. 
In der v. Derschaifschen Sammlung zu Nürnberg war eine 
Darstellung des Abendmahles von massiger Grösse, nebst einer 
Copie von Hans Glaser. 
In der k. Pinakothek zu München sind jetzt mehrere Gemälde 
Vvon Schaeuifelein. Das eine, die Beerdigung der Maria durch die 
Apostel, ist ein neuer Beweis für Schaeuffeleids Hang zum_Selt_ 
satnen. Es kriecht ein Mann unter dem Sarge durch, wobei ihm 
aber die Arme an demselben losreissen. Ein zweites Bild stellt die 
heil. Jungfrau dar, wie ihr bei umstehenden Aposteln der Engel 
als Zeichen des nahenden Todes die Palme reicht. Ein drittes Bild 
wie beide genannten vier Fuss hoch und drei Zoll zwei Linim; 
breit, schildert die Krönung Mariä. In gleicher Grösse ist auch 
die Ausstellung Christi, der Heiland am Iireuze mit Maria, Ju_ 
hannes und Magdalena, dann Jesus, wie er Petrus aus den F]u_ 
then rettet. In kleinem Formate ist jenes Bild, welches Christus am 
Oelberge zeigt, mit dem gewöhnlichen Monogremme HS und 1516. 
Einige der genannten Bilder der k. Gallerie zu München stam- 
m99 aus der Wallersteiifschen Sammlung und aus der k- Gallex-ie 
zu Schleissheim. In der Wallersteidschen Sammlung waren allein 
29 Werke von SchaenEelein. 
In der Gallerie des Museums zu Berlin ist ein Bild des AhencL 
mahles von 1511, und der Abschied des Heilandes von der Mutter 
zwei kleine Gemälde, und ein drittes ist ein nnbedcutendes Pur: 
trait, mit Monogramm und Wahlspruch. Dieses Bildniss stellt 
wahrscheinlich den Künstler selbst vor. Er trägt eine rothe Mütze 
mit rothem Pelz. 
In der k. 1a. Gallerie zu Wien sieht man nur das kleine Bild_ 
niss eines jungen lächelnden Mannes mit herabfallßndßn Haaren 
und blossem Hals. _   
Auch im Privatbesitze sind noch zahlreiche Bilder, (Ire dem 
Schaeulfelein zugeschrieben werden. Alle diese Gemälde aufzuzäll- 
Im, liegt nicht in unserm Plan. 
Fennitzer hat sein Bildniss gestochen, ein seltenes Schwarb 
liunstblatt, 8.'Ein neuerer Künstler stach es nach einem alten Ge_ 
mälde mit Chiffre und Jahrzahl 1515. Halbe Figur, H- 5 Zw Br. 
4 Z. 2 L- (Von Schad?). 
 
Hans Schaeuffelein nimmt auch Ain der Geschichte dex-Xylogra- 
phie eine Stelle ein, da sich eine Menge H0lzschn_ltte finden, die 
sein Zeichen tragen. Brulliot und Heller stellen dxcsc Monngraxu-
	        
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