Carl,
zu Erfurt zwischen dem betrogenen Kaufmann und dem betrügeri-
schen Wirth; Budulph mit rothen Rüben den Hunger stillend; der
Greis Rudolph, von Feindesiibermacht gedrängt, an einen Pfahl im
Murtner See gestützt, sich ihrer sieghafl: erwchrend; die Sempa-
eher Schlacht mit mehr als dreihundert ausgeführten Figuren. und
allen den herrlichen Fpisnclen von Winlselriecl. Feer, Nils. Thun,
u. s. w.; Max I. bei Guinegate, von seinem Heer als Sieger he-
griisst; der Qojährige Friedrich IV. a_uf dem Sterbebette; die gmsse
'l'heresin mit dem Säugling Joseph inmitten der getreuen Ungarn
zu Pressburg, eines der l-lai1ptbilder_des liunstlers; der gmsse Hu-
nyadi sich durch eigene List und Riesenlsraft aus der Gewalt der
Türken befreiend.
Von der ausserordentlichen Produktivität des Künstlers liefern
auch folgende Bilder einen treftlichen Beweis: Budolplfs Begeg-
nung mit dem Pi'iester_aut' der_Jagd; Budolph verweist seiner Wa.
ehe die Verdrängung eines greiscn Bettlers, aus der Exposition von
1315 bekannt, und eines der aiisgezeiclinctsten Gemälde Piussens; liai-
ser Albrechts Hund, im Wiener Taschenbuch für 1820 gestochen, nach
H. C0llin's berührntem Gedichte; Ernst der Eiserne rettet auf der
Jagd unerkannt Ciuiburgen von Masovien, gleichfalls durch l'in-
pferstich im gedachten Taschenbuch bekannt, die Landschaft der
besten Zeit des Samint Breughel würdig; der Grossfürst Jagclln
lässt die Prinzessin Heilwig ihrem bestimmten Bräutigam Wilhelm
von Oesterreich im Iirakaucr Schlossgarten entreissen, bei Mondes-
und Fackelbeleuchtung; der kleine Ladislaus Posthunius beschenkt
den Helden Giskra mit den eben erhaltenen Guldstücken, ein
schönes Bild, voll Anmuth und lieblicher Einfachheit; Kaiser Max
auf der Nlartinswand, an deren Fusse seine Getreuen mit dem
Priester stehen, der ihm die Hostie zeigt, die Landschaft zum
Theil nach der Natur und von vortrefllicher Abendbeleuchtung; Jo-
hanna von Arragonien, sehnsüchtig nach dem Abendstern blickend,
dem greisen Cardinal Ximenes und den übrigen Granden, ihren
festen Entschluss andeutend, dem geliebten Philipp nach Flandern
zu folgen, von meisterhafter Beleuchtung, und in der Coniposi-
tion überaus gemüthvoll; der Heldentod des Grafen Nikolas Salm
in dem von ihm befreiten Wien, ein vortreffliche: Gemälde durch
den liupferstich des Taschenbuchs von 1820 und die eben auch
dort enthaltene Ballade von Iiaroline Pichler bekannt; Kaiser Fer-
dinand II. von der Frechheit der Rebellen hart bedrängt, wird
durch die plötzlich einreitenden Dainpierräschen Iiürassiere gerci.
tet, ein Bild vor allen ausgezeichnet, durch gewaltiges Leben der
Cornposition, glühende kräftige Farbe, und ungemein glücklich
ausgeführtes Nebenwerk. Diese eilfGemalde sind sämintlich Ei-
genthuin des Grafen Hugo von Salm-Beifferscheid.
Ein kleines Gemälde ist im Besitze der Dichterin Picmer,
Es stellt den Iiaiser Max in Tndeshetrachtung versunken dar, In
einer mit wahrhaft niederländischem Fleiss ausgeführten Kapelle
sitzt der greise Held, und alle Zeichen seiner Würde vor sich ge-
legt, bedenkt er das Ende des Lebens-
Ausser diesen historischen hat Kuss noch viele andere Bilder
gemalt, worunter die meistednvßll aus seiner früheren Periode
sind. Von grosser Schönheit 15! dlß Euttiilirung Lancelofs vom
See durch die Nixenköuigin, naclreinem alten Gedichte. Voll Le-
ben ist auch seine Darstellung _eines steyerischen liirchtages iin
Jahrspacher 'I'hal. Unter den antiken Gegenständen nimmt liusseiis
Ileliilba den ersten Bang ein, ferner sein Tiresias. ein Adonis, der
einen Dorn aus Venus Posse zieht, und kleine Idyllen.