Buss ,
Carl.
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lianzler Werner von IYIainz über die Alpen, ihn von Räubern schü-
tzend, 5) Jakob Müller von Zürich den verwundeten lludulph
unterstützend, schlägt die andringenden Feinde in die Flucht, 6)
Hudulph empfängt im Lager vor Basel die Iiaiserkrone und 7) Bu-
dolph bietet dem Priester sein I_'l'erd an. Diesen merkwürdigen
Cyelus hat Kuss seehsnial verschieden und einmal lcbensgross in.
Oel gemalt.
An diese Gescliichtsbilder reihen sich viele andere, folgenden
Inhalts: Maxcns Zvreikampf auf dem Reichstag zu YVorms, dreimal
verschieden componirt. Die königliche Zauberin Libussa vor ihrer
Zanherhöhle, weissaget den böhmischen Wladikeit, die ihr die
lirune bringen. Veronika van Leschiiitz, des Grafen Friedrich
von Cilly Geliebte, ihrer Haft entflohen, kommt vom Hunger ge-
trieben zu Landleuten, welche vor ihrer Schönheit als einer himm-
lischen Erscheinung zurückheben und ihr dus Brod mit Zittern
darreichen, ein iiusserst aninuthiges und idyllisches Bildchen, be-
sonders ausgezeichnet Veronikas Antlitz. Der Tod eben dieser Ve-
ronika, welche auf Befehl der Barbara von Cilly, Gemahlin Iiaiser
Sigmundk erdolcht wird, nach lialchbergs Tragödie; des Freyherrn
von liauher Zweikampf mit dem riesenhalten Spanier, den er in den
Sack gesteckt, dem liaisrr lVlaximisian ll. zu Fiissen legt; der Ur-
sprung des Namens Metternich, wie dieser vor Iiaiser Heinrich des
Heiligen Thron steht, und als Hauptmann seiner Leibwaclic furchtlos
in die vei-lauinilerisclie Rolle blickt, die der Kaiser ihm selbst über-
reichte, wiihrend Heinrich von dessen Unschuld überzeugt, zu den
Umstehenden sagt: svOh, Metter nichts! Friedrich der Schöne auf
der Traiisnitz gefangen, wird von seinem Gegner Ludwig dem Bayer
besucht; Albrecht der Lahme vor dem brennenden Basel; Albrecht lI.
mit seiner Gemahlin in seiner Hauskapelle Gott für die drei liro-
nen. die er in einem Jahr erhalten, dankend, ein in Nebenwerk
und Beleuchtung vortrellliclies Gemälde und von der geschmackvoll-
sten Ausführung; Max in der Haft der Flammläiirlcr von seinem
getreuen lilunz von der Rosen in Mönchskleiilung besucht; Max
beschenkt die zwei Nlohrinnen, die, um seine Freiheit zu erzwe-
cken, Nachrichten von dem Anzug eines kaiserlichen Heeres ver-
breitet hatten, und bestraft worden waren; Johanna von Arrago-
nien, von ihren liindern umgeben, klagt ihrem Vater im Wahn-
sinn den Verlust ihres Gemahls, Philipps des Schönen, dessen Lei-
che mit der lirone im gläsernen Sarge liegt; Weigand von The-
ben. Olto's des Friihlicheii lilofnarr, schüttet vor seinem Herrn einen
liorb voll dhidtenköpfe hin, um ihm die Uneinigkeit der Menschen
zu beweisen; der Bischof liollunitsch im verlassenen Tiirkenlager
vor Wien, nimmt alle gefangenen Christenkiniler, die die Türken
im Lager zurückgelassen hatten; Budolph von Habsburg kehrt un-
vermuthet beim Abt von St. Gallen ein; Friedrich mit der leeren Ta-
sche erforscht durch ein Heimspiel die Herzen der Tiroler. Alle
diese Bilder waren 1821 noch iin Besitze des Künstlers, viele an.
dere aber waren bereits in andere Hände übergegangen.
Der Erzherzog Johann besitzt ein ganzes Portefeuille histori-
scher Compnsilionen, Landschaften nach der Natur und Iclyllcn
aus den Noriscluen, liarisckxerl und Julischen Alpen: Friedrich der
Schöne kehrt aus dem Kerker auf der Trausnilz nach Wien zu-
rück, auch in Oel gemalt; Leopold in verzweilelnder Selhstverlsla-
gung, taub gegen Bankett und Musik; ächt steiermürlsische
genscenen in Oel; Budolplfs Besuch beim bekannten Gärber 111
asel, mit Kreide lebensglross, Rndolplfs überraschender Besuch.
beim Abt von St. Gallen; Rudolphäa aalomoniacher Schiedsspruch