7G
Buss ,
Carl.
dortigen Gallerie zu Stande brachte. Auf der Rückreise scheiterte
sein Fluss bei Dingolfing, allein Russ auf Alles vergessend, suchte
nur sein Portefeuille zu behaupten, und rettete es glücklich aus
dem Wasser.
Nach Wien zurückgekehrt fand Russ jetzt an Wächter einen
tüchtigen Leiter, da dieser, des französischen Unwesens zu Rom
und in ganz Italien überdrüssig, nach Wien als in einen sicheren
Port sich zurückgezogen hatte. MifPetter verband er sich zu ge-
meinsamen Studien. Es ging sogleich ein Jeder an einGemäldc.
Boss wählte dazu den '.l'iresias, Alhmenen das Geschick ihres in
der Wiege schon schlangenerwiirgenclcn Sohnes hlerkules verkün-
dend, halb lebensgmsse Figuren. Beide Iiiinstler wurden hier-
auf Pensioulirs der Akademie. lm Jahre 1808 verlangte der Erz-
herzog Johann durch den wackern Landschafter Iiniep von Baron
IHoi-mayr die schriftliche Andeutung von 11': Momenten aus den
Jahrbüchern der Habsburger, und verwies hinsichtlich der Ausfüll-
rung beide liiinstler, Pctter und lluss, an ihn. Dieses gab den
Impuls zu allen späteren Arbeiten liussens aus der Vaterlandsge-
schichte. Während der französischen Occupation 180g wurden Pe-
ter liraFft und Rnss durch den General -Gouverneur Andreossy viel
beschäftigt, und Denon bewies Russen, trotz seines lauten Patriotis-
mus ausgezeichnete Achtung. Damals vollendete Kuss das Gemälde
seiner an der tracischen Meereksiiste zwischen der todten Tochter
Polyxena und dem todtrn Sohne Polydor ihres Hauses und Reiches
Untergang hetrailerndc Hekuba; lehensgrosse Figuren, 1821 noch
Eigenthum des Künstlers. Dieses Bild gewann ihm den zweiten
Preis, und entschied auch im Frühjahr 1810 seine Anstellung als
Cammermaler des Erzherzogs Johann, welchem er nun im Atelier,
wie auf den vielen Alpenreisen seine ganze Thätiglseit iveihte. i-n-
dem er für diesen Fürsten Landschaften , Trachten und Volksfeste,
oder zahlreiche Compositiuilen aus der Geschichte seines erlauch-
ten Hauses malte, insontlerheit aus Fuggers Ehrenspiegel und aus
von HormayrÄs österreichischem Plutarch-
Iru Spätjalir 1318 wurde Fluss Custos an der Gallerie des Helve-
dere, und seinem väterlichen Lehrer Füger zugeordnet. Von jetzt
an gewährte ihm seine grössere Unabhängigkeit Mussc und Vorbil-
der zur Composition aus der Vziterlahdsgesehichte, und er benutzte
sie auch mit rastlosein Fleiss und mit gliihendem Patriotismus. Bil-
lig darf die Zahl seiner Compositionen, die Mässigkeit seiner
Preise, seine unermüdetes Quelleustudium Erstaunen erregen und
unwiclersprechlich bezeugen, wie tiefen Ernstes ihm war, Verzugs.
weise den Namen eines Gescliiehtsmalers des lsaiserlishen Vagephäu-
ses zu verdienen.
Die Werke in dieser Hinsicht bilden zuerst zwei Cyklus aus
RuclolphÄs I. thateureichem Leben, der eine in griisserem , der au.
dere in kleinerem Formate. Jener, eus sechs Gemälden bestehend,
schildert Mßudolplfs Taule, 2) seine WalTenspiele, 5) wie der
Hulkistrolug dem als Edellmabe dienenden Rudolph seine Griisse
weissaget; 4) Albrecht von Habsburg, In das gelobte Land ziehend,
seinen Sohn in der Gruft zu Mury Sßgnend, 5) Bildulph, wie er
in seiner ersten Fehde den Freiherrn Hugo von 'I'ielenstein er-
schlägt, 6) liudulplis Vermählung mit Gei-ti-ud von l-Iochberg. Die
sieben llleinereu Bilder von grosser Vollendung, trotz des beschränk-
ten Raumes, enthalten: 1) Budulph am Wachfeuer der Veste Utzen-
bei-g, 2) Budnlph belohnt den G8sChlChlSCllrElb8l' seines Hauses,
zum Aerger seiner Tauben Fehdegesellen, .5) Piudolph mit Ottulsar
lauf dem Kreuzzuge in Preussen, 4) Kudolph begleitet den Cliurerz-