Santi
Rafael.
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Die allegorische Figur des Handels. Gest. von einem al-
ten italienischen Meister, '8--FünfFiguren, gest. von einem
Schüler Marc Anton's,_ zu einer Folge von 2d Blättern von
dem Meister KS. H. 7 Z-s BF- 5 Z-
385) Die Vision eines Ritters. Gemiilde bei Lady Sykcs in Lon-
don. Auf Holz, 6 Z. 3 L. im Quadrate.
Gest. von L. Gruner, lliir Passavant Taf. _XI.
884) Der Originalentwurf dazu, theils Contur, theils mit der Fe-
der schraffirt, und zum Hausen durchstochen. Sammlung der
Lady Sykes in London.
885) Die Verliiumdung, nach der Beschreibung eines Gemäldes
_von Apelles, mit der Feder gezeichnet und braun schattirt.
Es ist diese Darstellung der Erzählung Luciaifs entnommen,
nach welcher Apelles das Bild gemalt haben soll. um sich
an Antiphilns zu rächen, der ihn bei Ptnlomiius Yhilnpatur
als Mitschuldigen einer Verschwlirung fälschlich angeklagt
hatte. Auf diesem Gemiilde sass rechts die Leichtgliitibigkeit
mit langen Ohren, wie sie, begleitet von der Unwissenheit
und dem Verdachte der Verläumdung die Hand reicht. einem
jungem VVeibe mit der Fackel, welches einen Jüngling bei
den Haaren zieht. Die Falschheit und die l-"linterlist beglei-
ten sie, und der Neid, ein zerlumpter Mann, leitet ihre
Schritte. Hinlenher kommt die Reue, die sich vor dem
Glanze der sich enthüllenden Wahrheit die Haare ausrauft.
Von dieser ehedem in der Sammlung zu Modcna, dann
im Cabinet Crozat und jetzt im Museum zu Paris befindli-
chen Zeichnung (qu. fol.) hatte auch Vasari Hunde, und er
berichtet, B. Garofolo habe darnnch in seinem (35. Jahre für
den Herzog von Ferrara ein Gemälde ausgeführt, welßlteS
Paul der III. sehr bewunderte. Dieses in einigen Thcilen
von der Zeichnung abweichende Bild befand sich in neuerer
Zeit im Besitze des Inspekturs Pechwell in Dresden, der es
nach Paris verkaufte.
Ilellrlunkel von Ch. N. Cochin, Tonplatte von Lesnenr,
Cab. Crozat Nr. 39. Badirt von V. Denon, gr. qu. fol.
Radirt von Novelli, kleines Blättchen von der Gegenseite.
836) Rafaehs Traum, eine phantastische Compositiou, wird jetzt
dem Giorgione zugeschrieben. Sie ist durch den Stich Marc
Antoxfs (B. XIV. 559) bekannt. Schon Bartsch bemerkte,
dass diese Composition nicht von Bafael herriihre. und Pas-
savant findet darin sowohl in der Erfindung als im Charak-
ter der Zeichnung entschieden Giorgi0nc's_ Eigenthiimlich-
keit. Näher beschrieben ist diese Composition im Artikel
Marc Antons
337) Die Hexenfahrt, unter dem Namen lo Strogozzo bekannt. Die
Hexe reitet auf einem colossalen, Gerippe von vier nackten
Männern gezogen. Diese Darstellung schreibt Lumuzzu dem
Michel Angelo zu, und auch Passavant findet die Idee mehr
diesem Meister oder auch dem L. da Vinci weit angemessener,
erkennt aber doch im Charakter der Zeichnung des Nackten so
sehr RafaeYs Art und Weise, dass diese Cumposititm wohl
unbedenklich diesem zugeschrieben werden darf. DItSS in-
dessen schon in älteren Zeiten die Erfindung dem lltifael
beigelegt wurde, bezeugt ein kleines Bild von Spagnuletto,
welches genau nach dem ItUpiGnäliCllC gemalt und mit l'in-
laePs Namen bezeichnet ist. Es befindet sich in der Summ-
lung des Herzogs von Wcllingtun.