440
Santi
(SGUZiO) J
Rafael.
Secnndus Bianchi sen., in einem Bund. Gio. Brunetti da Ravenna
in lloma. 8.
Medaille mit dem Bildnisse RaFaePs auf der einen, und der
Diana von Ephesus auf der anderen Seite.
Ahgeh. im Mnsseum lylnzztlCltßlllülltllfl, seu numismata virorum
cloctrina praestantium etc. Venetns. tav. I. II. Im 5. 'l'heile rlcS
Vasari. Sienna 1792. Bei F- Behherg.
Zu den Curiositäten gehört das Bildniss von M. Poel gesto-
chen. Balael paradirt da m einer Alnngepcrüßläe.
Folgende angebliche Bildnisse RafaePs haben nicht die geringste
Aehnlicltlaeit mit ihm.
Bärtiger junger Mann mit gescheitelten Haaren, wie er die
rechte Hund vorn auflegt: Rafael D'Url)in. Ipse Raphael Pin.
xit W. Hollar fecit 1651. Cupie: C. Stent ex. 41.
Junger Mann mit etwas Iixiebelhart, rechts gewendet, mit ei-
nem geschlitzten Barett auf dem Iiupfe: llalwhnel (l'Urlwixi. _ Pieto-
rem hunc tantum sulus meruisse Apelles etc. Titianus pinxil-
Schlecht radirt in der Art Hollafs.
Portrait eines jungen Mannes, mit hernbfallentlem Haar. Brust-
bild ohne Hände von W. Hullar angeblich nach L. da VineVs
Zeichnung radirt.
Ein vor einer sit1enden Frau stehender lWIann, ohne Grund
Rafael und seine Geliebte genannt. Helldiuxlsel v. 1-1. da Carpi.
Ein Mann bei einer Frau, die sieh im Spiegel schaut. Hell-
dunliel von H. da Carpi.
Rafael auf seinem Entwicklungsgang, seine Verdienste,
seine Schule und die lllalerschulen nach dessen Tod.
Bevor Pnssavant zu dieser Periode übergeht, wirft er I. 5.10.
noch einen Blick auf die geistige Entwicklung und die Umgebun-
gen, in welchen liafaePs, wie jedes wahre "Talent, sich in der
Stille bildete. und wodurch nwthwveudig dessen Richtung historiSCh
bestimmt wurde. Er zeigt, wie die Iiunst der Malerei durch Ci-
mnbuc in Florenz und durch Duccio in Siena einen neuen Auf-
schwung erhalten, indem sie den erstarrten Typen der Byzantiner
einiges Lehen zu verleihen wussten, dann wie Giutto, Simone di lVlar-
tino u. A. darauf mit geschiirftcm Sinn für Auffassung des sie
umgehenden Lebens der Mtllßflillnöt eine neue Richtung gaben,
die beinahe ein ganzes Jahrhundert ihren Einfluss behauptete, bis
sie zuletzt in Formen ohne Leben und Geist versank. Passavaut
zeigt ferner, wie Masaeeiu. aus dieser Abspannung sich erhebend,
den Geist des FlurentinerAltvnters wiederhervorgerufen, wie er mit
dessen grossartiger Darstellungsweise und mit der Benutzung vie-
ler dem Vullisleben entiehntcr Ziige ein tieferes Studium des Eitl-
zelnen, eine lebendigem Auffassung der Charaktere und des L'or-
iraits, so wie in der allgemeinen Haltung eine in entschiedenen
Massen gehaltene Beleuchtung verband, wie es aber (lennoch erst
dem Leonardo da Vinci vorbehalten ward, sich von der beschriinlßil
individuellen Richtung, in welche nach Nlasaccids Tod die Fluren-
tincr Schule gerathen war, auch wieder zur Anschauung des All-
gemeinen zu erheben, in die Tiefe des geistigen Lebens einzudrin-
gen, und so zwei Richtungen mit einander zu verbinden, wodurch
die höchste Hohe der bildenden Kunst erreicht wurde.
-So stand es mit der Kunst in Florenz, als Rafael bei Peruginv