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Sanfi
Rafael.
bescheidenem Ausdruck. Der Ton seiner Carnation ging ins Oli-
venfarbige. Seine Cumplexion und überhaupt seine Iiürperbilduilg
glaube Belluri ganz in Harmonie mit seiner Physiognomie. Dann
sagt Bellori , der Künstler habe einen langen Hals und ei-
nen kleinen Iiopf gehabt , und sei von schlanken) Wuchse
gewesen. Passavant findet das von Bellori entworfene Bild ganz
treffend, und auch der Sarg, worin Rafael begraben wurde, bewei-
set, dass der Künstler von schlnnlsem Wuehse, und von miissiger
Grösse war. Der Sarg 1118388 8 Palm g Z. in der Länge, so wie
1 Palm 8 Z. in der Breite und Höhe. Dieser Raum war nur für
einen schlanken Iiiirper geeignet. Die Länge des Sheletts betrug
nur 7 P. Ö Z. oder beinahe 5 F. 2 Z. Pariser lYlaass.
Hier folgt die Angabe der Bildnisse Bafaels nach Passavanfs
Bestimmung.
Als Iinabe von drei Jahren erscheint Rathel auf der jetzt im
Museum zu Berlin befindlichen Altnrtafel des Gio.Santi, und dann
in einem Alter von neun Jahren in dem FPBSClJgClDtiltle zu Cugli.
Beide gestochen von Anton Iiriiger, bei Passavant. Taf. III.
Auch das Portrait im Pallaste Bnrghese, dem Timoteo Viti zu-
geschrieben. dürfte dcnjungen Rafael in einem Altervnn zwölflahrcn
vorstellen. Es hat mit dem Bildnisse in Cagli Aehnlichlscit. Litho-
graphirt von F. Behberg.
Das erste Portrait aber, welches man mit Sicherheit als von
Rafael selbst gefertiget angeben kann, ist eine Zeichnung in
schwarzer Kreide im Besitze des H. Jeremias Harman in London.
Er erscheint hier in einem Alter von etwa 15 Jahren. L. Zullncr
hat es für Passavanfs Taf. IV. lithugraphirt.
Um wenige Jahre älter dürfte Rafael gewesen seyn, als er das
in der vaticanischcn Sammlung befindliche Bild der Auferstehung
Christi gemalt, in welchem der junge schlafende Soldat für dessen
Bildniss ausgegeben wird.
Als er das Alter von 20 Jahren erreicht, portraitirte ihn Pin-
turichio im Frescubilde der Heiligsprechung der Katharina vun
Siena in der Libreria des Doms zu Siena.
Von einem Jugendfreunde RafaePs ausgeführt scheint dasBild-
nissin schwarzer Kreide, undYmitWeisS gehüllt in der Sammlung des
Generals William Guise in Christ Church Cullege zu Oxford. Auch
hier ist Babel in einem Altar von 20 Jahren dargestellt.
Ein reizencles Oelbild. 1506 von sich selbst gemalt, ist in der
florentinischen Sammlung, jenes Bild, welches in die Rechte des
bekannten Portraits in München eintritt. Folgende Stiche sind
(larnach bekannt:
G. M. Preisler 1741 k]. F0l.--J. Frey, lsl. Fol. -Friecl. llIiillei-8.-
Ant. Morghen, k]. Fol. S. Coiny, 8 V. Biondi 1816, 8. F. Fur-
sler 1856. Lucl. Gruncr, für Passavant Taf. V. 8. 0- In Sick-
lefs und BeinharcPs Almanach aus Rum. Als Titelblatt fürQuw
tremörcfs Werk.
Ein zweites Bild in Oel, Wivahrscheinlich um 150g für F. Frcnv
cia genlalt, erstand in Venedig Prinz Adam Czartorislsy. Es ist Ci"
Iinicstück, wie er, links gewendet, den rechten Arm auf einvß
'l'isch legt und mit der Linken die Pelzbcsctzung seines Kleides
fasst. Die Haarofallau auf die Schultern und sind mit cinelß
schwarzen Baron bedeckt.