und Bildwerke enthielten, die man damals ausgrnb oder altenDenk.
mälern entnahm, zu besichtigen, selbe anzukaufen und nur dann
zum Baue zu Verwenden, wenn sich keine Denlswürdiglseit an selbe
knüpfte. Durch Rafael wurde rleinnach die piibstliche Antiken-
sarnznlung bedeutenrl vermehrt, in welcher sich jedoch schon ei-
nige der bedeutendsten Stücke vortaxirlen, wie der Laokoun, der
Apollo von Belvedire, der Torso desllerl-ules, Ariadne, Antinuus, die
Gruppe des Nll und des Tiber, I-Ierkules Cumodus etc. Präfekt
der Alterthijmer war aber Rafael nicht, wie einige verinuthtet ha-
ben. In einzelnen Füllen versah er aber das Amt eines Conserva-
tors, z. B. als Gabrielle de llossi eine Statue aufs Capitul ver-
macht hatte. S. hierüber Pungileune Elegie di Tim. Viti, p. 103.
In seinem Berichte an den Papst beginntRafael mit der Klage
über die Zerstörung des antiken liumS, und gibt dann eine Ueber-
sieht der Eigenthiimlichlseiten der Monumente verschiedener Zeit-
alter; zuerst der antiken Gebäude, dann des früheren Mittelalters
im Rundbogcnstyl, den er aber als guthiscb bezeichnet, ferner des
Spitzbogenstyls, den er den deutscher: nennt, und endlich der mo-
dernen Bauart. Dann beschreibt er die Art, wie er vermittelst einer
Bnussole oder eines mit iVlagnetnadel und Diupterlineal versehenen
lYlessiristx-uinentes die Gebiiude aufgenommen habe. Schliesslich klagt
er über die fnrtdatierntie Zerstörung der antiken Monumente, und
bittet angelegentlieh liir deren Efllttllitllgßlne Zeichnung und die
Beschreibung des antiken Roms hat man bisher nach nicht aufge-
funden, wenn je eine Beschreibung existirt hat. Dass aber "Rafael
verschiedene Zeichnungen gefertiget habe, wissen wir aus der An-
gabe eines Zeitgenossen, des Antlreas Fulvius, der in der Vorrede
seiner Antiquitates Urbis 152? von Zeichnungen mit dem Pinsel
spricht. Er selbst aber gibt weder einen Plan des alten iinms,
noch Abbildungen von antiken Gebäuden. Vun den Zeichnungen
liatiaelhs hat Baron Stnseh in Flurenz einige besessen. Vvinckelmann
spricht in den Anmerkungen iiber die Baukunst der Alten rlawron
als Augenzeuge S. und man kennt aber den jetzigen l5e-_
sitzer derselben nicht. Unter den architektonischen Zeicliungen
RaFaePs im Besitze des Herrn Cucke in llulhham sind nach Pas-
savant keine nach den Älununuanten des alten Roms. Ucbrigetis
sind von liafuebs architektuxiiscben Zcichnungexi {iupferstiche auf
uns geltommen. Den Tempel der lün-tunci hat j550-N. Beatricet,
und Marc Anton die Facade mit den Caryatiden aus der Villa Ma-
tei gestochen.
Aber nicht allein auf Rom und dessen Umgebungen beschränkten
sich die Nachforschuiagexi liafnehs; er sendete Zeichner nach al-
len Theilen Italiens und bis nach Griechenland, um Studien nach
antiken Monumenten zu erhalten. Dieses benachrichtct uns Vu-
snri, und als Beleg dafür möchte Passavaxit die Abbildung der
sis der "Fheodosischen Siiule in Cunstantintwpel nehmen, welche ein
alter liupferstecher jener Zeit mit der Nachweisung bekannt
machte, dass sie an Ilalael sei gesendet worden. Passavnnt erin-
nert auch an die Abbildung des köstlichen Basreliefs mit den Amu-
rineu, ehedem in S. Vitale zu Ravenna von Mnrco di Ravenna
1519 gestochen. Mehrere andere Blätter scheinen zu beweisen,
dass Rafael selbst Studien nach antiken Bildwerhen gemacht balle-
Die Zeichnung eines römischen Kaisers in Rüstung in der Samm-
lung des Herzogs von Drvoilshire und jene des Tursu einer Venus
im Nachlass Latvrence glaubt Passavant mitSicherheit diesem [Viet-
ster zuschreiben zu dürfen. Marc Anton und seine Schüler sellen
mehrere Blätter mit antilaen Sculpturen nach Zeichnungen Ptutaehs
IXugIez-"s Künstler-Lax. Bd. XI V. 23