Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

Julius 
Engen. 
vorstehenden Erklärungen sind eine sehätzbare Zugabe des 'Wer- 
lces. Das Titelblatt (L) und das Kupfer II. enthalten Ansichten 
der Stadt Gelnhauscn, die letztere vom Weinberge aufgenommen. 
(Ein sehr gelungenes Blatt.) Die Iiupfer III.  VII. enthalten 
die Peterskirche, die Iiupfer VIII.  XV. die Pfarrhirche, deren 
Erbauung in das dreizehnte Jahrhundert fällt. Sowohl das Aeus- 
sere, als Innere dieser Iiirche lSlI mit ungewöhnlicher Sorgsamlaeit 
behandelt, und der Verfasser gibt auch eine unterrichtende Beschrei- 
bung derselben mit ihren Merkwürdigkeiten. Die lTafcln XVI. XVlI. 
umfassen das heilige Grab, ein kleines im maurischen Slyl erbautes 
interessantes Gebäude, das seine Benennung der Aehnlichheit 
mit dem angeblichen Grabe Christi in Palästina verdankt. Dieses 
heilige Grab stand noch im Jahre 1825, wurde aber leider bald 
nachher zur Erweiterung der Leipziger Poststrasse abgebrochen. 
Beim Abbruch dieses Gebäudes, dessen Grundstein mit der Jahr- 
zahl 1490 bezeichnet war, fand sich im Innern des ausgehöhlten 
Grundstein ein gliisernes Gefiisschen, und die chemische Untersu- 
chung der Flüssigkeit in demselben erklärte dieselbe für NVasscr 
aus dem Jordan. Vielleicht war dies Gebäude eine Todtenl-tapelle, 
oder, wie der Verfasser vermuthet, das Privatbegräbniss irgend ei- 
nes begiiterten, Ritters der Burgxnannschaft zu Gclnhausen, der es 
nach seiner glücklichen Wiederkehr von" einer VVallfahrt nach Pala- 
stina erbaute. Die liupfertafeln XVIII.  XXI. umfassen den in 
den ersten Jahren des zwölften Jahrhunderts erbauten Ballast Fried- 
rich's I. (Barbarossa), von welchem Dr. Bernhard Hundeshagen 
eine ausführliche, trelfliche, in NIainz herausgelsommcue Beschrei- 
bung geliefert hat. Das XXII. Iiupier stellt die Gela- oder Gisln- 
Kapelle dar. Diese naht ihrem gänzlichen Verfalle. Das XXIII. lin- 
pfer stellt den Lambertus-Bruiineu, und das XXIV. ein altes Gebäude 
am obern Marht zu Gelnhnuseiiwdari Alle Blätter sind sehr sorg- 
fältig und sauber ausgeführt, ik-fe nordöstliche Ansicht der Pfarr- 
kirche, die innere Ansicht dieser Iiirchc, die Reste des Pnllastes 
Friedriclfs I., der Blick auf die Trümmer dieses Pallastes und die 
alte Burghapelle zeichnen sich vorzüglich aus. Diess Wenige mag 
hinreichen umliunstfreundc auf dieses trefiliche Werk aufmerhsanl 
zu machen.  
Im Jahre 1851 wurde Ruhl von dem Churprinzen Mitregenten 
nach Cassel berufen, um daselbst die Leitung des Llufbauwesens 
zu übernehmen, dem er nunmehr als Ilolbau-Direlator versteht. 
Von dieser Zeit an trat Kuh] in einen, seinem Talente angemesse- 
nen, ausgedehnteren YVirlsungskreis. Es wurde damals ein neues 
Ständehaus gebaut, und RuhPs Plan erhielt vor jenen aller Con- 
currenten die Genehmigung. Dieser prächtige Bau, im Style des 
mimischen Cinquecentu, wurde unter ltlitwirliung des geheimen 
Qber-Baurxithes lindolph 1850 vollendet. Huhl brachte damit auch 
die Erweiterung der [Residenz in Verbindung, und fertigte auf Be- 
fvhl seines Bürsten mehrere Pläne eines neu zu erbanunden Schlos- 
SFS- In dem bezeichneten Jahre unternahm er clesswegen sogar 
eine zweite Reise nach Italien. Nach seiner Biiehlsehr fertigte er 
llßll Plan zur Faeade der neuen Cavallcrie-Casernc. Auch den 
Plan zu einer neuen liirche in tslanau machte er in jener Zeit. Die- 
fCS Gebäude, im mittelalterlichdtalienischei: Style erbaut, steht 
jetzt vollendet da. Ein Werk von Agrossartigeil Dimensionen ist 
sein Plan zur Anlage des Curortes Neuheim bei Friedberg, welcher 
1840 von dem Chur-Prinzen geuehxniget wurde. In diesem Jahre un- 
ternahm Ritter Ruhl mit seinem Bruder Sig. Ludwig eine dritte 
Reise nach Itcilien, wobei die Fortsetzung der früheren Studien
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.