Santi (Sanzio), Rafael.
Dem Rafael zugeschriebene Werke.
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Zügen eine merkwürdige Aehulichkeit mit dem angeblichen Binde
Altoviti, doch stellt es eine jüngere Person vor. Wir sahen
dieses, etwas iibermalte Bild 18515 in München im Pxivatbcsitze,
man bot es aber zum Verkaufe aus.
HafaeVs Mutter, halbe Figur in rother Kleidung, im Museum
zu Neapel dem Rafael beigelegt. Passavant sagt. das Bild zeige nicht
das Geringste von Rafaels Art, sei nur Arbeit eines unbedeuten-
den Schülers.
Ein schwarz gekleideter junger Mann mit kurzem Bart und
einer Mütze auf dem Iiupfe. Seine Rechte stützt sich auf den
Grilf eines Schwertes, und der Grund ist von zwei Pilastern be-
gränzt. Dieses im Museum zu Neapel befindliche Bild, soll den
Cav- Tibaldeu vorstellen und vqn Rafael herrühren, ivas sich
aber durch Passavant irrig erweiset. Ant. Tibaldco starb 1:357 im
74. Jahre, welchen das Bildniss somit nicht vorstellen kann. Die
Tracht mit den geschlitzten Ermeln weisst diescs Portrait in eine
Zeit, welche um einige Jahrzehnte nach RafaeYs Tod füllt. In der
Behandlungsweise stimmt das Bild mit den Portrniteu des F. Sal-
viati in der flurentinischen Gallerie überein.
Jacopo Sanazzaro, in der Sammlung des Cav. Carinine Lancel-
loti zu Neapel. Dieses interessante und wirkliche Portrait des
ausvezeichneten Schriftstellers, der hier in einem Alter von etwa
501iahrcn dargestellt ist, hat nach Passavant sicher Rafael nicht ge-
malt, obgleich das Bild mit der Jahrzahl 1516 bezeichnet isth Es
ist von einem alterthiimlichen Meister. Passavant glaubt, es könnte
dasselbe Bild seyn, von welchem der anonyme Reisende des Mo-
relli im Hause des Pietro Bcmbo in Padua eine Copie von S. del
Piombo sah.
Cesare Borgia wird im Pallaste Borghese das Portrait eines
jungen Mannes genannt und dem Batäel zugeschrieben. Beides
ist nach Passavant unrichtig. Die schwarze spanische Tracht be-
weiset, dass es eine Person vorstelle, die nach RafacPs Tod lebte,
dessen Behnndlungsweise das Bild nicht entspricht. Ferner starb
Cesare Burgia schon 1507.
BafaePs Apotheker. So wird ein Brustbilcl in der Gallerie
des Pallastes Christiansburg in Copenhagen genannt. Auf der
QBiickseite steht in alterthiimlicher Schrift: Speciale, chc serviva
Bafaelle di Urbino. Ilafaello di Urbino fecit: F. von Rnmohr sagt
im Iiunstblatt 1825, diess sei ein herrlicher Kopf, der seit altert Zeit
lür RafaePs Arbeit gilt, wogegen aber Barett und Kragen, die erst
um 1550 Sitte geworden, sich aufzulehnen scheinen.
Portrait eines jungen Mannes, ohne Bart, rechts gewendet, mit
einem Buch unter dem rechten Arm. Dieses Bildniss, angeblich
Lorenzu de' Medici, ist nach Passavant von einem Schüler Ha-
faePs oder von A. del Sarto gemalt. Man findet es zu Strattou
dem Landsitze des Sir Thomas Baring.
Portrait eines jungen Mannes, Brustbild mit einem Buche in
der Hand. Dieses Bild war ehedem zu Salzdahlum, jetzt ist es in
Braunschweig. Man wollte darin BatäePs eigenes Bildniss erken-
nen, aber es reicht schon der Stich von C. Schröder hin, um auf
die Unrichtigkeit der Angabe zu schliessen.
Portrait eines jungen Mannes in halber Figur in nHIiIFIIClIGr
Grösse, ein Buch vor sich hinhaltend. Dieses jetzt Yeräßlwllßne
Bild erwähnt Du Bois de St. Gelais in der Description des ta-