Dem
Sauti (Szmzio), Rafael.
Rafael zugeschriebene Werke.
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linke auf dem Tische daneben steht, auf welchem eine Hose liegt.
Juhannes, die lliillite des Körpers sichtbar, hält die Arme in die
Höhe, um mit dem (Ihristkinde ein Lamm zu halten. Joseph, der
Wenig zuriiela, der Nlnria zur Seite steht. _hlickt nachdenkend auf
die fröhlich sich nnhlickcntlen liiiiclr-r. [Wnria ist blau gekleidet,
ein griinliches Oherkleitl legt sich um ihren Schnns. Sie hat die
schönsten lliinde, die Frau vnn Hunihuldt je an einer Rafaefschcn
Madonna sah. Von diesem Bilde gibt es keinen liupferstich. in der
fluretitiuischen Sammlung ist aber eine Zeichnung, welche der
erste Entwurf seyn könnte. Fiir die Originalität des Gemäldes
spricht sich Pnssavant nicht aus, glaubt aber, dass sich Frau von
Humboldt in ihrer Angabe icht völlig geirrt habe, und dass diese
wenigstens ein Bild aus RafiicPs Werstiitte sei.
Die heil. Jungfrau in den Ruinen, ein Bild in der Sakristei
des Escurial, welches dem ltafael selbst zugeschrieben wird, dem
Passavant entgegen, welcher verniulhet. (lass es nur unter ßafaeYs
Leitung ausgeführt worden sei. Maria. leicht hingekniet, hält das
auf einem Gesiinsfragment sitzende Christkind , welches das Köpf-
chen narh der Mutter wendet und die Brachte nach dem Johannes
ausstreckt, der ihm ein Iirentzchen reicht. Im Hintergrunrle wan-
delt Joseph in den Ruinen, indem er sie mit einer Fackel beleuch-
tet. In der Ferne sieht man auf dem Felsen eine Stadt.
Von diesem Bilde gibt cs mehrere Wiederholungen. Eine
ausgezeichnet schöne sah Passavant in IiOXH heim Bildcrhiindler
Gaetano Menchetli. Der Hintergrund ist hier etwas abweichend,
indem Joseph links in der 'l"hiire eines Hauses steht. Rechts ist
etwas Landschaft. Es ist dicss ein Bild von schiiner Zeichnung
und kräftigem, warmem Culurit. Die Figur etwa ä Lebensgriisse.
Eine andere Copie befindet sich in der Sammlung des Mar-
Chese fVIalaspina di Sannaznro zu Pavia. Sie koirnmt der oben ge-
nannten nicht gleich. Nach Passavant dürfte es jenes Exemplar
ßeyn, welches CH S. Pradier als im Besitz des Marquis de Marialva
unter dem Titel: „La vierge aux ruines" bekannt gemacht hat".
Eine Cupie von Garofalu befand sich ehedem in Paris, der je-
tzige Besitzer ist unbekannt.
Das Bild aus dem Cabinet Crozat soll sich in Iiingston Hall
(Devonshire), dem Landsitze des Herrn H. Bank's befinden.
Die heil. Familie, wo beide Kinder einen Pergamentstreifen
halten, ein Bild mit halben Figuren in Lebensgrösse, in der Sa-
kristei des Escurial. Die sitzende Maria hält das Christkind rechts
auf dem Schoose, und dieses streckt beide Hände nach einem Per-
gamentstreifen aus, welchen ihm der links stehende Johannes
reicht.
Passavant glaubt, dieses sehr nachgedunkelte Bild stamme aus
RnfaePs Schule, ist aber dieses der Failyso kennen wir das Origi-
nal nicht, nur mehrere Copien. In der Gallerie zu Dresden ist
eine solche in rundem Formate, welche sich friiher in der Galle-
rie zu Modem befand. Der Herzog Francescu lll. verkaufte sie mit
99 andern Bildern an den Ghurfürstcn. von Sachsen. Jetzt hält
man dieses Bild in der Gallerie zu Dresden nur für schWaChß
Cupie.
Ueberaus tüchtig und ganz in der Art des Giulio Romano behan-
delt ist aber ein viereckigen Gemälde derselbenComposition, "VClChPS
Lord (iwytlir und dann Nicutrenhuye Sohn 458519159. ÜCT 9.5 an ihn-