Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

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Sauti 
Baihel. 
7) Felix III. (nach der Unterschrift Sylvester). Die Stärke ist 
ihm zur Seite. Gegenüber ist das Fenster. 
8) Gregor VII. Die allegorische Figur schwingt die Keule. 
Der Sockel unter den allegorischen Figuren enthält auf Mal" 
morgrund paarweis zusammengestellte Caryatiden mit Emblemen der 
Mezltciier. Zwischen ihnen unter den grossen Bildern und den 
Pabstcn sind grössere und kleinere Felder, die gelb in Gelb genuxlt, 
meist Darstellungen aus dem Leben "und den Kriegen des liaisers 
Cnnstaxitin enthalten. Sie sind alle nach Zeichnungen des G. B0- 
mano ausgeführt. 
Weitere, unvollendete Arbeiten BafaePs, und solche, 
die ihm mit mehr oder weniger Sicherheit zuge- 
schrieben werden. 
So wie FiafaePs Schüler die Arbeiten der Sala di Constaiitino 
übernehmen mussten, so lag ihnen auch noch die Vollendung an- 
derer Bilder oh. Unter diesen haben wir der Transfigiiration he- 
reits oben erwähnt, und hier nun folgt vor allen ein grosses, in 
zwei Abtheiluiigen bestehendes VVerls, an welches Rafael Jahre lang 
lieine Hand anlegte. Bei IlafaeVs Tod stand nämlich auch noch die 
schon oben 8.604 erwähnte Krönung Mariä für die Nonnen von 
Monte Luce unvollendet da. Rafael verpflichtete sich 1516 zum 
zweiten Male zur Vollendung des Bildes, allein er scheint es iiiir 
untermalt hinterlassen zu haben. G. Romano und F. Penni erhiel- 
ten demnach den Auftrag das Gemälde zu vollenden, und um die 
Sache zu fördern theilten sie sich in die Arbeit, so dass G. llo- 
niano den oberen Theil, auf welchem Christus auf tVollsen sitzend 
die heil. Jungfrau lsrönt, zur Vollendung erhielt, Penni den. un- 
teren, wo die Apostel um das Grab dargestellt sind. Giulio liam 
dem Meister am nächsten. Zwar darf man nach Passavant bei ihm 
nicht dieselbe Feinheit der Zeichnung und des Ausdrucks erwar- 
ten, noch dasselbe Gefühl für's Culorit; doch aber sind erstere le- 
bendig, letzteres ist leuchtend. harmonisch und durch einen mehr 
ins Bothbriiunliche gehenden Ton der Schatten in der Carnatioii 
beinahe glühend. Da bei der Untermalung kein Lampcnriiss war 
angewendet worden, so haben die Schatten auch nicht nachgeduii- 
lielt. Sehr verschieden ist die Art der Ausführung des Penni. In 
der Zeichnung ist er zwar studirt, aber ohne Leben; in der Flir- 
bung halt, ohne Schmelz. und wenn in einzelnen Theilen auch 
wahr, doch im Allgemeinen graut in den Schatten und Halbtünen 
der Carnation. Vasari sagt im Leben PennPs, dass an diesem Bilde 
auch Parino del Vage geholfen habe. allein aus dem Bilde selbst 
ist er nicht zu erkennen. Die Predella malte Berto ili Gmvanni, 
erscheint aber als wenig begabter Künstler. Auch den Rahmen 
fertigte er, und in diesem wurde das Bild den 21'. Juni 1525 in 
der Iiirche von Monte Luce bei Perugia aufgestellt, wo es bis 17g? 
blieb, zu welcher Zeit dieses Gemälde ins Ceiitralinuseum nach 
Paris wanderte. Nach dem Friedensschluss von 1815 erhielt-es der 
päbstliche Staat, nicht aber Perugia zurür-k, und so sieht man es 
jetzt im Vatilian. In der Saliristei der Iiirche von Monte Luce ist 
nur noch die Predella.  
Die Zeichnung zu diesem Bilde ist im Naehlasse Lawrence. 
Sie ist mit Bister getuscht und mit YVeiss gehüht, im Ganzen so 
frei behandelt, dass man sie in RafaePs letzte florentinische Periode 
ßgtzen kann, Die Dokumente, welche diese: Altarbild betreffen, 
gibt Passavant II. 582. 
	        
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