Santi
nfael.
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_Di8!B Copie kam nach Neapel in die Kirche S. Spirito degli Inuu-
rahili, befindet sich aber nicht mehr in dieser Kirche. Passavant
glaubt, es sei diess jene Copie, welche nach S. Conca (Desc. ode-
pur. Parma 1793, l. 20-1) vom Princigoe di Astigliano in die von
ihm gestiftetiNliirche der Theresianerinnen als ein Original ver-
macht wurde, und wieder dieselbe mit der Cnpie des Andrea da
Salerno, von welcher der ungenaue Dominici (Vite de' pittori etc.
H. 290) sagt, sie sei aus der [iirche S. Dumenico durch Don Pic-
tro dßragona nach Spanien gebracht worden.
In der Gnllerie Sciarra Culonna zu Rum sah Passavant eine fliich-
tige Copie von C. Sarucino, welche früher im Pallasle Barherini war.
Im Pallast Albani zu Rom ist ein etwa zwei Fuss liolics-diilrl,
Welches Mengs und Winckelmann als Originalskizzc erklärten; al-
lein nur aus Riicksichten, wie Passavant bemerkt, da kein Licnniei-
sich dadurch täuschen licss, und der landschaftliche Theil entschie-
den zeigt, dass das Bild von einem Niederländer gemalt sei.
Eine andere noch schönere Copie von derseliicn Grösse ist in
der Sammlung des Quirinal, eine dritte etwas Lleinerv ulmi: die
Diaconen, ist in der Sammlung des Cardinnl Fesch. Diese, und
vielleicht auch einige andere kleine Copien, wurden in Rum ftir
Originalskizzen ausgegeben.
Der
Saal
des
Constantin.
Die letzte bedeutende Arbeit, welche Rafael unternahm, sind
die Cuxnpositioxien im Saale des Constautin, welche sich auf die
Begründung der sichtbaren Oberherrschaft der Iiirche in den be-
deutendsten Begebenheiten aus dem Leben Constantiifs des Grusseu
beziehen. Diese Bilder wollte Rafael, wahrscheinlich aus Anlass der
Wandmalereien: in Ocl von Sebastianu del Pioinbo, aufdiescllwe XVc-ise
ausführen. Er hatte indessen zu diesem Zwecke nur die allgemeine
Anordnung aufgezeichnet, einige Cartons zu allegorischen Figuren
und der Schlacht Cunstantilfs ausgeführt, und für die Darstellung
der Anrede mies liaisers an seine Soldaten eine Zeichnung entwor-
fen. Sodann liess er versuchsweise die zwei Figuren der Gerech-
tigkeit und der Sanftmuth durch Giulio Romano und Erzincesco
Peuni in Oel malen, und dann iibcrrnschte ihn der 'l'od. Jetzt
kam das Werk ins Stocken , da auch Leo X. das Jahr darauf das
Zeitliche segnete, und Hadrian VI. für die Kunst keinen Sinn hatte.
Clemens Vlhliess aber 1523 die Arbeiten wieder aufnehmen, doch
fanden es jetzt G. Romano und F. Penni für angemessener, die
VVandgemälde nicht in Oel, sondern in Fresco auszuführen. 'Sie
liessen daher den vorbereiteten Bewurf herabschlzrgen, wobei je-
doch die schon in Oel gemalten allegorischen Figuren stehen hlie-
ben. Die Arbeiten vertheilten sieiunter sich, indem sie, wie Vu-
sari im" Leben des ersteren berichtet, sich des Rafaele dal Collc und
des Gio. da Leone als Gehilfen bedienten. Auf den vier Wänden
von verschiedener Griisse, da der 82 Palmen lange Saal ungleich
in der Breite ist, und eine VVand zwei Fenster hat, befinden sich
eben so viele grössere Bilder aus dem Leben Constantink, die
gleich Tapeten mit reichem Rande und Franzen besetzt. an den
Wänden scheinen aufgehängt zu seyn. Zu den Seiten denHaupl-
bilder befindet sich iniiner ein Pnhst in einer Nische sitz-entiüvw
Qenien umgeben, und an jeder Seite immer die allegoriwbfe Fisw"
ßlner 'I'ugend. Ueber diesen stehen kleinere luligurenßllf Pllflsltili".
und Blädchen mit dem Sinlnbilrl Leo's X., einem-Joch mit dem
Vvurte: SVAVEh Aixchder. Sockel ist vurziertm