Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

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Santi 
Rafael. 
aufGnldgi-und eine Landschaft, und in den vier dieselbe umgehen 
den Feldern sieht man Figuren auf antiken Wagen. In acht oh 
longen Feldchen erscheinen Thiergestalten, und in einem der vie 
länglichen Echfelder erkennt man noch eine halbe Figur. Die an 
deren Bildchen sind erloschen, wie denn überhaupt alle diese Bil 
der mehr oder weniger beschädiget und verstümmelt sind. Di: 
Zimmer des Cardinals Bihiena werden jetzt von einem päpstliche: 
Diener bewohnt. Die sieben griisseren Wandbildchen enthalte! 
folgende Gegenstände, die wir nach Passavant würdigen. 
I. Die Geburt der Venus. Sie taucht aus dem Schaum: 
auf und steigt mit dem linken Fuss auf eine schvrim 
mende Muschel. Oben in Wollten sieht man, wir 
Iironos den Uranus mit einer Sichel entmannt. In 
der Figur der Venus hat Rafael alle Reize der Zeich- 
nung eines jugendlichen weiblichen Iiörpers zu entfal- 
len gesucht.  
II. Venus und Amor auf Delphinen reitend. Das Dahin- 
fahren auf dem schäumenden VVassex' und die lebendi- 
gen Bewegungen der schönen Gestalten sind vom ans- 
serurdentlichem Reize. Andere nennen dieses Bild The- 
tis oder Galathea. 
III. Venus, unter dem Baume sitzend, klagt dem Amor iiher 
ihre Verwundung an der Brust, doch diesen riihrt der 
Schmerz der Mutter wenig. Das Unbefangcne in der 
Darstellung wird durch die Schönheit der (Tumposititm 
noch überaus erhöht. Das Bild hat aber sehr gelitten. 
Eine Zeichnung in Rothstein war in den Sammlungen 
' Crozat, J. Wulraven, A. Hutgcrs, Ploos van Amstel und 
ist wohl dieselbe, welche sich nun in der Sammlung des 
Erzherzog Carl befindet. 
IV. Jupiter und Antiope, auch Pan und Syrinx genannt. 
Die Nymphe sitzt unter Biiuinen, beschäftigt die Iianre 
tzu kämen, während sie Pan links hinter dem Gebüsche 
belauscht. Diese Darstellung, welche ins Ueppige über 
 geht, diirfte nach Passavant eine Erfindung des Giulio 
Romano scyn. Sie ist bis auf kleine Beschädigungen 
wohl erhalten. 
V. Venus unter dem Baume sitzend, zieht den Dorn aus 
dem Fusse, und das Blut färbt die Hosen. Dieses fünfte 
hier erwähnte Bild ist im Badezimmer herausgenommen, 
Passavant vermuthet aber, dass es hineingehöre. Man 
sieht es jetzt noch in der Villa Palatina. Die Composi- 
tion ist von der grössten Schönheit und sicherlich von 
Rafael. 
VI. Venus und Adonis, auch Angelica und Medor genannt. 
Der mit Laub behränzte Jüngling sitzt unter Biiumen 
und liebkosct die Geliebte. Diese Composition ist von 
der Friindung des G. Roznano.  
Die Qriginalzeichnung ist in der Sammlung des Erz- 
herzogs Carl. 
VII. Vulean und Pallas, auch die Entstehung das Erechtheus 
 genannt. Minerva ringt mit einem bärtigen. iVIanne. 
Den Grund bildet Landschaft. Sowohl die Composition 
als die Zeichnung desBildchens sind so schwach, dass sie 
nur jlon einem der weniger begabten Schüler Ptatäelä 
berruhren können.
	        
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