Sauti
(Sanziü) r
Rafael.
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diese Tapete einem Schüler Bafaefs an, es sind aber
viele niederländische Zuthaten darin.
Bei den Hrn. Woodburn in London sah Passavant
eine Bisterzeichnuiig, die aber sehr verletzt ist. 'Eine
andere Zeichnung auf röthlicheni Papier kam aus dem
Cabinet R. Udney in das der Madaine Forster.
XI. Die Himmelfahrt Christi. Die Ausführung dieser Ta-
pete ist sehr regeliniissig.
VII. Die Ausgicssung des heil. Geistes. Diese Composition
diirfte einem Entwurfe IlafaePs entnommen seyn. die Aus-
führung ist aber sehr gering. llichardsoii erwähnt einer
Zeichnung Rafaefs, die init dem alten linpferstiche über-
einstininit.
VIII. Üiß Allegorie auf die päpstliche Wiirde. Sie zeigt ne-
ben anderen die Religion als eine weibliche Figtll" mit
einem Engelltnaben, der mit dem geöffneten Buch auf
dem Itegenhugen sitzt. Zu den Fiissen hat sie eine
grinse Glzishugel, worin Iirieg und Brand sichtbar sind.
Dabei steht das Motto: Candur illaesusu, und in der un-
tern Aralieslie ist das Nlediceische Wappen sichtbar.
Jenen Sinnspruch nahm Clemens VII. als Cardinal an, und
da die Tapete dieselbe Grüsse und denselben Band, wir?
die vorhergenannteu hat, so glaubt Passavant, siimmtli-
che Tapeten seyen erst unter Clemeiis VII. nach Rum
gekommen.
Tapeten mit Iiinderspielen und Frucht- und Laub ge-
w i n (l e n.
Man schreibt dem Rafael öfter die Compositionen zu funf
Tapeten mit Iiinderspieleii zu, da sie der Meister mit dem Würfel
gestochen hat. Vasari legt aber vier der gemalten Cartoni
dem Gio. da Udine bei, und Taja ist daher im Irrthume. wenn er be-
hauptet, dass Perino del Vaga die Cartons zu diesen Tapeten nach
Zeichnungen Rafaefs gemacht habe. Passavant sah bei den Hrii.
Woudburn vier Zeichnungen von Gio. da Udine, gleichfalls mit
Iiinderspielen und in derselben Grüsse, wie die Iiupferstiche. Sie
sind mit der Feder gezeichnet. mit Bister schatlirt und mit Weise
gehöht. Sie sind wahrscheinlich Entwürfe, die bestimmt waren
in Tapeten ausgeführt zu werden.
Der Inhalt der Blätter des hleisters mit dem Würfel ist fol-
gender:
I. Ein geltrönter Ainorin mit Scepter und Schlüssel, dem
zwei andere Schüsseln mit GoldstiicI-ien reichen. Der Lüwve
auf goldenem Felde spielt auf Leo X. an.
II. Ein Axnorimreitet auf dem Strauss, den ein zweiter am
Fusse hält, während ein dritter den Kopf mit seinen Fe-
dern ziert.
III. Zwei Amorine suchen dem Affen das Wikelltind zu
entlocken.
IV. Ein Aninrin ringt mit einem Knaben, auf welchen zwei
Amorine mit Pfeil und Bogen schlagen.
V. Acht Ainorine spielen zusammen im Walde. DieSß
Composition ist nach Passavant von einer solchen Schön-
heit, die Motive sind so lebendig und wahr, dass {T1811
sie wohl unbedenklich dem Rafael selbst zuschreiben
darf. Auch weicht sie in der Disposition von den vier
ersteren ab, und gehört vielleicht gar nicht in ihre Folge.
Dass aber eine Tapete nach ihr gewirkt wurde. heult?
"die Angabe auf dem Iiupterstich.