Santi
Rafael.
den Seiten schweben kleine singende Engel. Diese
Tapete gehört zu den besseren der zweiten Bel-
henfolge und zeigt nach Passnvant im Charakter der
Zeichnung und in den Iiopflwildungen unirerkennbarldie
Art des Guilio Romano. Die Cnmpositiondindessän duritß
einer Zeichnung BafaePs entlehnt sevn. ie SlC , in ei-
nem sehr xiecdoiibenen Zustande. imiNachlass Lawrence
befindet. Es ist ein leichter Federentwurf und in Bl-
ster schattirt.
In der Sammlung des Cardinals Fesch ist ein kleines
Bild gleich dem Iiupferstich von Marco de Ravenna, nur
mit einem verschiedenen Hintergrund, der eine Stadt
in der niederländischen Art zeigt. In der Gallerie zu
Copenhagen ist eine Skizze in Oel auf Papier, an de-
ren Originalität F. v. Ilumuhr (liunslhlatt 1825. S. 5.15)
zweifelt. Er hält sie fiir geistreiche Arbeit eines Schii-
lers von Rafael.
V. Die Anbetung der Könige, reiche Coinposition der
sehr breiten Tapete. Pasuavant glaubt, es könnte dazu
eine Skizze RafaePs benützt worden seyn. Zum wenig-
sten sah er bei Woodburn in London eine Zeichnung.
auf welcher die mittlere Gruppe Aehnlichkeit mit dieser
hat. In den überflüssig lebhaften Ilewvcgungen und in
den Charakteren der liöpfc erhcnnt er aber bestimmt
Giulio's Behandlungsweise.
In der Dresdner Gnllerie ist ein kleines Bild, worin
diese Composition benutzt ist. Es hat die verdächtige
Inschrift MR. 1509, und scheint nach Passnvant die Ar-
beit eines Niederliinclers. Auch Hr. Bechfurd in Bath
hat ein kleines Bild des mittleren Theiles der Com-
position.
VI; Die Darbringung des Jesuskinrles im Tempel. unbedeu-
tend in (jompositicizi und Ausführung. Es gibt mehrere
Zeichnungen davon. Im Pariser Cnbinet wird eine mit
Recht einem Schüler Bafaeks beigelegt. Sie ist lavirt
und weiss gehüllt. Eine zweite Zeichnung kam aus den
Sammlungen von Lanckriclt, P. Lely, P. Richardson,
W. Boscoe an Herrn Ford in London. Die dritte cr-
warben aus dem Cabinet Paignun Dijonval die Hrn.
Woodburn in London. Sie ist mit der Feder auf grauei
Papier gemacht, in Bister r-chattirt und weiss gehöht.
VII. Die Auferstehung Christi. Diese Tapete hat dieselbe
Breite, wie jene mit der Anbetung der Könige, ist aber
bei weitem nicht so schön in der Zeichnung, obgleich
auch sehr lebhaft in den Bewegungen der Figuren.
Sollte daher der Entwurf von G. Romano herrühren, so
wurde er vom Tapetenwirker sehr frei behandelt.
VIII. Christus erscheint der Magdalena, unbedeutend in der
Composition und von schwerfälligen Figuren. Das Langl-
schaflliche haben die Tapetenwirker auf das Ilcichste
ausgestattet. Das Format ist schmal.
IX. Christus im Limbus, eine schmale Tapete, welche 1793
von Juden des Goldes wegen verbrannt wurde. Nach
dem Stiche zu urtheilen dürfte nach Passavaimt eine
Skizze BalaeFs benutzt worden seyn.
X. Christus mit den Jiingern zu Emaus in einer Wein-
laube. Der Coxnposition nach gehört nach Passavan!