Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

Santi 
Rafael. 
Zeichnung ist zwar sehr bestimmt, auch ist die Verthei- 
lung von Licht und Schatten in schönen grossen Massen 
gehalten, wie besnnders das grandiose wwweisse Gewand 
des Heilandes, welches im Cnrton die Einfassung von 
goldenen Sternen xiieht hat, wie in der Tapete. Da zei. 
gen sich auch llücllfllldürß Verzierungen] von Gold. die ur- 
sprünglich von Ilatael selbst herrühren diirften. Die 
Carnation hat aber nicht jene Frische und Lebendigkeit, 
wie die im Cartnn des wunderbaren Fischzuges. Auch 
die Färbung der Gewänder hat nicht des BafaeVs eigen- 
thiitnliche Art, sondern deutet nach Passavant vielmehr 
auf die Weise Pcnni's. Die Landschaft ist von einem 
grünlichen aber klaren Ton. Gelitten haben nur einzelne 
Theile des Cartous, namentlich das Untergewand des 
Apostels Petrus. 
In der Pariser Sammlung ist ein Entwurf, aber ohne 
Schaafe. Im Iiabinet Cruzat war eine andere Zeichnung, 
eine dritte. aber uniichte Zeichnung ist in der Ilurentitii- 
sehen Sammlung. Im Cabinet des Iiiinigs von England sieht 
man ein Studium zu sämmtlichen Figuren nach dem 
Modell. 
III. Die Steinigung des hl. Stephan. Der Heilige rechts ge- 
wendet, ist auf die Iinie zur Erde gefallen, und blickt 
mit ausgebreiteten Armen nach Gott Vater und Christus 
in der Glorie. Saulus sitzt rechts, und wahret den Hen- 
hern die Iileider. Im Sockel zieht der Cardinal Gio. de' 
Medici als piibstlicher Legat in Florenz ein. 
Den Originalentwurf zu dieser Tapete, der etwas von 
der Ausführung abweicht, ist in der Sammlung des Erz- 
herzugs Carl zu Wien. Da findet man auch einen Ent- 
wurf zum Soclaelbilde. Ein zweiter ist in der Pariser 
Sammlung und ein dritter im Naehlasse Lawrence. 
IV. Die Heilung des Lahmen. Petrus und Johannes stehen 
unter der Siiulenhalle des Tempels in Jerusalem, und 
ersterer fasst die Hand eines liriippels. Das Vulh um- 
gibt die Heiligen. Die gewundenen. reich verzierten 
Säulen sind denen nachgebildet, welche schon seit alten 
Zeiten in der Peterskirche als Ueberreste des Tempels 
von Jerusalems gelten. Am Sockel ist die Gefangenneh. 
mung des Cardinals Gin. de' Medici, und dessen Flucht 
dargestellt. In der Mitte dieser beiden Darstellungen ist 
eine Verzierungmit den Worten: LEO. X. PONT. MAX. 
Der Carton dieser Tapete ist in Hampton-Court, aber 
stark überarbeitet. Auch sind manche Farben sehr ge- 
sehwuntlen, nur einzelne Theile vortrefflich culorirt und 
Vun grüsster Meisterschaft in_ der Ausführung. Die 
Schatten der Carnatiun sind meistens sehr bestimmt grau 
und schwer im Tun. In den Iiiipfen einiger Figuren 
glaubt Passavant die Nachhiilfe des grosseti Meisters zu 
erkennen. 
Der Tod des Ananias. Petrus, in Mitte von neun Apo- 
steln, spricht strafend zu _Ananias, der krampfhaft zu 
Boden fällt. Links bücken sich zwei Männer über den 
Gefallenen hin, weiter im Grunde links kommt ein Mann 
und eine Frau mit Kleidungsstücken, und Supphira das 
Geld ziihlend, welches sie geben will. Im Grumlc rechts
	        
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