Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

Sauti 
Rafael. 
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goldenen Spangen und einem angehefteten Zettel, der Hals ist 
lose, über eine scharlaclirothe Weste und ein schwarzes Illeld 
trägt er ein weites Oberlileid von graueinnDamast mit blauem" Pelz 
besetzt, und in der sich auf die Linke ntutzenden Rechten halt _er 
ein zusammengelegtes Blatt Papier. Der Hintergrund ist grün. 
Passavant liess dieses Bild auf. Tafel Vll. von L. Gruner in Ku- 
pfer stechen. Vor einigen Jahren kam ein ganz ähnliches Bild aus 
dem Hause gaetaiio Capponi an einen Ausläncäer,_w1el Pasäavagit ge. 
hört hat. av. V. Camuccini besitzt eine opie (es iop es in 
Fresco, hält es aber nach Passavant irrig für das Bildniss des 
Marc Anton. 
VVie ClI-IS V00 Vasarl erwähnte Bildnis: Giulicfs, so ist auch 
jenes des Lorenzo de Medici verschollen. Einige halten jedoch 
jenes Portrait, welches der Maler F. X. Fahre in Müftlpßlller aus 
der Verlassenschaft Alfieri's erwarb, für das fragliche Bildniss. 
Dieses ist jetzt im Musde Fahre zu Montriellier, neben jenem ci- 
nes bärtigen Mannes, welches bis 1824 in einer Villa bei Siena 
War. Im Jahre 1826 wurde zu Paris ein Portrait als das Bildniss 
eines der Mßdißäer versteigert. Der Mann in rothem, zum Theil 
sein Unterkleid bedeckenden Mantel, hält eine Feder in der Hand, 
und in der anderen eine Schreibtafel mit den Worten: forse ch'un 
di fu grato. Kniestück. 
Um diese Zeit malte Rafael auch das Bildniss des Cardinals 
Bernardo Dovizio da Bibiana, und zwar zu wiederholtem Male: 
Das eine dieser Bildnisse befindet sich im Museum zu Madrid, 
wo es fiir jenes des Cardinals Granvella gilt, obgleich dieser bei. 
IlafaePs Tod erst 17. Jahre alt war. Es ist ein Brustbild, fast von 
vorn gesehen, wenig links gewendet. Das etwas magere Gesicht 
mit langer feiner und gebogener Nase, lebhaften Augen, geistrei- 
chcm lYluiid und feinem Kinn, verriith in allen Ziigen den italie- 
nischen Nationalcharakter. Den Kopf bedeckt eine rothe Mütze, 
der rothe Kragen ist an vier Orten immer niit zwei Knöpfen ge- 
schlossen, vom rechten herabbiingenden Arm sieht man nur ein Stück- 
chen, der linke mit weissem Aerinel liegt dagegen auf, von der 
Hand sieht man nur ein Stück. Der Grund ist dunkelJ Dieses Bild 
giirfte naälli Spaniänlgolaornmltzn seyg, diircli den Gffafenr (iaätigliorile, 
er unter emens  Gesaiirteriii- ianieiiivarun in 0 e 0 star . 
"Wir wissen nämlich aus M. BaiidiiiiYs Nlcmoric per la vita del 
Cardinal Dovizj. Livorno 1758 P. 5., dass der Cardinal dem Gra- 
fen ein Bild von Rafael hinterlassen habe, wahrscheinlich sein ei- 
genes Portrait, welches also Castiglionc mit sich nach Madrid ge- 
nommen haben muss, wo es in die k. Sammlung gelangte. 
Ein zweites Bildniss dieses Cardinals ist im Psillaste Pitti zu. 
FIOYEUZ, in der Stellung und den Nebensachen dem obigen ähn- 
liCh, nur etwas älter dargestellt. Rafael konnte ihn aber nicht 
V0? 1513 gemalt haben, denn Bibiana wurde erst den 23- Septem- 
ber dieses Jahres zum Cardiiial erwählt. h] zweiten Bilde rührt: 
vielleicht nur der Kopf von ltafael her, und das Uebrige dürfte 
er einem Schüler überlassen haben. Passavant behauptet auch, das: 
1111 Bilde zu Florenz nicht alle Theile von RafaePs Hand herrüh- 
ren, Während C. von Humohr (ltal. Forsch. lll- 158) dem Urbiner 
alle Theilnahme abspricht und das Bild dem Girolaxno da Cotig- 
Iiola zuschreibt. 
An diese Bildnisse reiben wir jenes des Antonio Tebßldßo und 
(395 Grafen Castiglione, welchen aber Rafael wahrschßlflllQh Cmias 
früher gemalt hat. Die älteste Nachricht darüber enthält ein Brief 
des Pietro Bembo an den Cardinal Dovizio da Bibiena vom 19. 
23 1'
	        
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