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Rafael.
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Im Pallaste Bargliese zu Rom ist eine Copie, angeblich von
Giulio Romano, und eine zweite von Sassoferrato. Auch im Pal-
laste Albani zu Rum und in der Akademie zu Garrara sind alte
Cnpien. Eine solche in der Sammlung des Fürsten Esterhazy in
Wien, wird dem Timoteo Viti zugeschrieben.
Von vortrelflicher Erhaltung ist dagegen noch jene heil. Fa-
milie, welche Rafael für Lionello Pio da Carpi gemalt hat. Maria
auf dem Boden sitzend, fast im Profil gesehen, betrachtet mit ge-
falteten Hiinden das auf ihrem Schoosse sitzende Christkind, Die
neben ihr sitzende Elisabeth hält dessen rechtes Händchen zum
Segen gegen den vor ihm l-inienden kleinen Johannes mit dem
Kreuzchen. In den Gebäuliehkeiten des Grundes irvantlelt Joseph;
in dem von Mareo di Ravenna gestochenen ersten Entwurf sieht
man aber statt der Ruine eine Fäelierpalnie. Passavant glaubt, (lieses
Bild Sei ganz, oder doch in den Haupttheilen von läafaefs Hand
ausgeführt. Besßndcrs schön gezeichnet und moclellirt sind hlnria
und JESUS, 3119i! Elläübeth ist voll Liebe und VVürde im Ausdruck-
Der allgemeine Ton ist mild und klar, aber kräftig in den Schat-
ten. Die Carnation des Christkindes und auch die der Maria hat
einen rötblich weissen Glanz in den Lichtern, spielt ins liutlie bei
den Uebei-giingen und ist in den Schatten von einem klaren, durch-
sichtigen Ton, der ins Graubraune fällt. Bei dem Johannes geht
der Fleischton in eine etwas stiirl-iere, rothbranne Färbung, bei
Elisabeth ins Gelbbrauiie. Dieses Bild besass um 1553 der Cardi-
nal Hidolii Pio di Carpi, später kam es in die Gallerie Fai-nese
nach Parma und zuletzt durch Erbschaft an den Honig von Nea-
Pel, der es in seinem lYIuseiim aufstellte. Im Jahre 18:15 nahiii es
die Königin nebst andern Gemälden mit sich nach Palermo und
von da über Constantinopel nach Wien, so dass es erst nach ih-
rem Tode wieder nach Neapel zurück kam, wo jetzt auch der Ori-
ginalcarton sich befindet. Dieser ist in schwarzer und weisscr lireitle
ausgeführt, hat aber nicht nur sehr gelitten und wurde stark über-
arbeitet, sondern links ist auch ein Stück eingesetzt.
Passavaut zählt auch mehrere alte Copien nach diesem Gemälde
auf. Schon Vasari erwähnt einer Copie von Iiiiiucenzio da Iniola,
und das ist nach der Ansicht des genannten Schriftstellers jenes
schöne Bild, welches Lord Spenccr auf seinem Landsitze Althorp
auibewahrt. Es stammt aus einem adeligen llause in Bologna, wu
man es für Original hielt. H. Nliles zu Leight Court besitzt eine
Copie mit einer Landschaft im Hintergrunde, in welcher Joseph
wandelt. Im Pallaste zu Madrid wird eine solche Nachahmung
dem Giulio Romano beigelegt. In der Eremitage zu St. Petersburg
ist ein Exemplar, welches nach einigen aus der Gallei-ie in Gasse),
nach andern aus dem Quirinail durch die Gallerie in Nlalniziison ge-
kommen ist. In der Gallerie des Curdinal liesch waren bis auf die
neueste Zeit zwei Nachbildungen, die eine in der Griisse des Ori-
ginals, die andere etwa zwei Fuss hoch und von ausserurdentlichcr
Schönheit. Passavant meint, es könnte dies das von Iieliberg er-
wähnte, ehedem im Pallast Belgiojoso zu Mailand befindliche Bild,
el Cameo di Baifaellix seyn. Nicht ausgezeichnet ist eine Cu-
pie in der Villa Famiili bei Rom, vorzüglich aber jene im Besitze
des Cav. Camuecini zu Rom, welche dem Giulio Romano beigelegt
fvird. Das Bild in dem Naclilasse des Iiupfersteehers G. Iitiiiglii
in Mailand gilt als Arbeit des F. Penni. lii der Pinakwlllelß 111
Bologna sieht man eine freie Benutzung dieser Coiiipuäiliüll VOR
J. da Imola. Die Conie des Büfllllßt" Museums glaubt Pussavunt
Von der Hand einen Niederliinders gefertigct. In der Sammlung