Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

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Szmti 
Rafael. 
satze asi ö perdutou, Dieses IBildniss war also damals nicht mehr 
vorhanden, es kann aber nicht in den Besitz des Anton van Dvck 
gekommen seyn, da das Bild in Modena nach Scanelli noch 12157 
vorhanden war, während v. Dyck X041 starb. Diescr Meister soll 
nämlich das von P. Pontius gestrichene Bildniss liufaePs besessen 
haben , worin Passavant der Darstellung nach dasjenige für Fran- 
cia erkennt. Der Künstler sitzt im Iiniestück, in drei Viertel ge- 
sehen, am Tische und legt seinen rechten Arm auf, während er 
mit der Linken das mit Pelz besetzte Oberkleid hiilt. Sein volles, 
dunkles und gescheiteltes Haar fällt zum Theil bis auf die Brust 
herab und ist nach hinten zu mit einem schwarzen Barett bedeckt. 
Den Grund bildet die VVand eines Zimmers und durch das Fen- 
sieht man auf Landschaft mit Gebäuden, wgrunter eine; mit dem 
Grabmal der Ciicilia Metella Aehnlichkeit hat. Gegenwärtig. sind 
zwei Exemplare deises Bildnisses bekannt. Nach Loiighena besitzt 
das eine Prinz Adam Czartoryslty, welcher es 1397 in Venedig er. 
stand. Es gibt einen Umriss von demselben, gestochen von Fe- 
lice Zeliani, mit der Angabe, dass sich das Bild bei Sig. Nicola 
Antonioli in Venedig befinde. Das andere besass früher Reghel- 
lini de Schio, kam aber in den Handel und wurde von De- 
vlamynck gestochen, mit der Angabe, dass das Bild früher in 
lVlantua gewesen, wohin es Guilio Romano gebracht haben soll. 
Passavant glaubt, dass dies jenes Bild sei, welches 1835i sich im 
Nacblassc des Herrn Jak. Philipp Rottier aus Gent befand und da- 
mals um 00,000 Frs. ausgeboten wurde. Kenner zweifeln an der 
Echtheit des von Devlamynck gestochenen Bildes. In der Akade- 
mie Carrara zu Bergamo ist eine Cupie. 
Mit diesem Bilde vielleicht zugleich entstanden, der Behand- 
lung nach um 1509, hält Passavarit das Portrait der Geliebten Ra. 
faeks im Iiniestück, in der Gallerieußarberirii zu Boni. Sie gilzt 
in jugendlicher Frische halb entblosstun einer Umgebung iilipi. 
ger Vegetation. ihren rundlichen IIOPi umgibt ein gebliches, ge- 
streiftes Tuch in turbanähnlichem Bund,_und ausserdem SChIDiICIäI 
die dunklen Haare ein goldner Reif mit Blättern, Blüthen und 
Steinen besetzt. Mit der Rechten hält sie ein leichtes Gewand bis 
unter die Brüste; ihre Linke liegt in dem mit einem rothen Ge- 
wand bedeckten Schooss. Am linken Arm trägt sie einen golde- 
nen Reif mit der Inschrift: BAPHAEL VRBINAS. Blick und Aus- 
druck haben nach Passavant etwas jugendlich Unbefangenes, die 
Züge sind aber keineswegs sehr belebt und fein, die Nase ist selbst 
etwas breit. 
Von diesem Bilde giebt es mehrere Wiederhcilungen. Als Ori- 
ginal erklärt man jenes in der Gallerie ßarberilll, bßäüüflers Seit- 
dem es (1820) von Palmeroli gereiniget ist. detzt wurde das schöne 
Colorit und die geistreiche Behandlungsweise wieder ersichtlich. 
Die Carnation ist überaus zart und blühend, nur die Schatten 1m. 
ben einen etwas zu bräunlichen Ton. Folgende Bilder erklärt Pas- 
savant als Copien. 
Im Pallaste Borghese ist eine Copie, welche dem Giulio Bo- 
mano zugeschrieben wird. Sie ist etwas _braun im Colorit. Auf 
gleiche Weise behandelt ist auch die Copie des Pallastes Sciarra 
Coloniia, welche aus dem Hause Barberini kommt. Die Wieder- 
holung im Pallaste Albani stammt aus der Schule PiafacPs. In der 
Villa Lante ist sie in einem Medaillen in Fresco gemalt. 
Rafael führte während der drei ersten Jahre seines Aufenthal- 
tes in Rom auch Stafieleigemiilde aus. Darunter ist jene heil. Fa- 
milie, welche unter dem Namen der lYIadoiina di Loretu bekannt,
	        
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