Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

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Santi 
Rafael. 
Das Hauptblntt und die Lunette verkauften 1678 die Nonnen 
an den Grafen Gio. Antonio Bigazzini um 2000 Scudi runiaiii, und 
begnügten sich mit einer Copie. Nachinzils hainen die Bilder in 
die Gnllerie Colonna, und aus dieser zu Entle des 18. Jahrhunderts 
an den König von Neapel, in dessen Pallast sie bei dein letzten 
Brande litten. Das Hauptbild erhielt zwei Sprünge in die Quere, 
von denen einer leider durch die drei weiblichen Köpfe geht. 
Die Bilder der Predella verkauften die Nonnen schon 1665 
an die Königin Christine von Schweden um 001 Saudi yomani, 
lVlit der Gallerie des Herzogs von BPHCCiI-JKIU liCllUEIl sie in die des 
Herzogs von Orleans, und 1798 wurden sie in London Öffentlich 
verkauft, Christus auf dein Oelberge, das schwächste dieser Bilder. 
wurde 1800 aus Bryaifs Gallerie uin L. 42 verkauft. Letztlich erstand 
es Samuel Rogers aus dein Natrhlasse des Lords Eldin in Eiliiiburg. 
Die Iireuztragung. das schönste Bild der Predella, wurde 1793 vun H. 
Ilibbert aus Bryaifs Gallerie uin L. 150 geheult. Jetzt besitzt es John. 
lVliles in Leight Court bei Bristol. ln der Bridgeivater Gallerie zu 
Londun ist ein Bildchen. welches dieselbe Figur des das lireuz. 
tragenden Christus eiithiilt, zwischen zwei mit Grulteslien verzierten 
Pilastern. Es wird gleichfalls dem Rafael zugeschrieben. Der Leich- 
nam Christi im Sehuosse der Maria wurde in Bryan? Gallerie lllll 
L. 60 verkauft. Aus dem Cabiiiet Bnnneinaison liiltll er in das des 
Grafen Carl von liieehberg zu München, und durch diesen (lll Sir 
Thomas Lawrerice, Jetzt besitzt das Bild U. A. VVhyte in Barrunhill 
bei Ashburne. Der Entwurf zu diesem Bilde befand sich in der 
Sammlung Crozat. Die heil. Franz und Anton von Padua. nach 
Passavant von einem Mitschüler HafaeVs nach dessen Angabe ge- 
malt, lHJXIIEU iuit der Sammlung des Sir Francis Bourgeuis nach 
Dulwich College bei London. 
Dann gibt es noch zwei Bilder, in welchen die Compositiuu 
der Haupttafel des Altars benutzt wurde, daher man sie vor l'as- 
savant dein Rafael selbst zuschrieb. Das eine dieser Gemälde be- 
findet sich in S. Agostino zu Perugia und enthält die Maria mit 
dem Christlsinde auf dem Thron, St. Petrus und St. Catharina 
liDliS, St. Paulus und St. Lueia rechts. oben in den Ecken zwei 
anbetende Engel. An der Stufe des 'l'hruiies las Passavant. A. D. 
MCCCCCVIII. H. A. S. I. Diese letzteren Buchstaben ergänzt 
Ruinolir lll. 74 in: liAL. AVGVSTI. SANZIVS INVENIT , und 
glaubt das Bild, von Rafael selbst angelegt, unbeentligt in Perugia 
zurückgelassen und von einem aiidcien liunstler üheriiialt. Passa- 
vant erliennt hierin nur eine Cupie. Das andere Gemälde, in der 
liirche Tntti Snnti zu Gittä di Castello, in welchem die Maria mit 
dem liinde zur Darstellung einer mystischen Vermählung angewen- 
det wurde, hat statt jener Heiligen den heil. Nicglqug, von Toten- 
tino auf der einen , und zwei Bischöfe auf der anderen Seite. 
In dein genannten Bilde der Nonnen des hl. Anton beinerlit 
Passavant verschiedenartige Behandlugsiveisen, die einestheils au- 
geufiillig an frühere Werhe erinnern, anderentheils die in Florenz 
erworbene Auifassungsweise zeigen. Su erinnert Maria mit dein 
Iiinde, beide Überaus lieblich im Ausdruck. noch an tinfaePs frii- 
liere Weise, während die beiden weiblichen Heiligen schon sehr 
den florentinistihen Einfluss verrathen. VVie aus einem Guss und 
durchweg den flureutiner Einfluss in den noch Peruginisehen Mo- 
tiven verrathend, ist aber nach Passavant die mit der Jahrzuhl 
1595 bezeichnete Altartafel, welche Rafael im Auftrag der Erben 
des im Jahre 1490 verr-torbenen Tilippo di Siiiione Ansidei malte, 
um die von ihm gestiftete Capellc des hl. Niculaus in S. Fiorenzu
	        
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