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Salzetto.
Samacchini ,
Orazio.
SHIZGIZIO, Maler zu Venedig, ein jetzt lebender Künstler, der in Ita-
lien mit Auszeichnung genannt Wird. Er malt historische Darstel-
lungen und Genrebilder, die in der Zeichnung ungewöhnliche Voll-
kommenheit vcrrathen.
Salzmann: Maler, der Bruder des bekannten Pädago-
ge" VII" Sfrhllvlißfßnthal. malte Thiere, besonders für Bechstciifs
Naturgeschichte Deutschlands. Leipzig 1739 95-
Jenei Friedrich Zacharias Salzmann, von welchem wir einen
Plan des Gartens von Sanssouci haben. war Hofgiirtner daselbst.
Sam; Engel, Maler und Zeichner zu Amsterdam, malte gute Bild-
nisse in Oel nnd Pastell, so wie andere Darstellungen in der VVeisc
des Ritters van der VVerE und des G. Nletzu. Dann hatte er be-
sondere Fertigkeit in Copirung verschiedener Zeichnungen. Van
Gool spricht von diesen betrüglichen Zeichnungen. Starb 1769 im
70. Jahre.
Samacßhlnl s OPätZlO, Maler von Bologna, von Vasari irrig Fumac-
cini genannt, begann mit dem Studium und der Nachahmung des
Tibaldi (Pellegrinu) und der lombardischen Meister, bis er nach
Rom sich begab, wo er neben andern Meistern in der Sala regia
malte, und zwar sehr gut im Geschmacke der dortigen Schule, wie
Vasari, so wie Borghini und Lomazzo behaupten. Doch gefiel
sich Samacchini bei dieser Arbeit selbst am wenigsten, und er he-
reute es, Ober-Italien verlassen zu haben, wo er seine erste Ma-
nier hätte vervollkommnen können, ohne sich nach einer neuen
umzusehen. Lanzi meint aber, Orazio könnte mit dieser aus so
verschiedenen gemischten und eigenthümlich ausgebildeten Manier
zufrieden seyn, da sie in jedem Charakter viel Ausgezeichnetes
hat. Lanzi rühmt besonders das Gemälde mit der Reinigung M3-
riä bei S. Jacopo zu Bologna, wo nach seiner Ansicht die Haupt-
iiguren durch zärtliche und würdige Rührung bezaubern, die Iiin-
der, welche am Altare sprechen, und das Mädchen mit einem Hörb-
chen, worin zwei Tauben sind, durch Einfalt und Anmuth hin-
reissen. lienner hatten nichts auszusetzen, als den ühermässigcn
Fleiss, womit der Künstler mehrere Jahre diess Bild durchdachte
und glättete. Doch ward es als eines derberiihmtesten seiner Schule
von Agostino Carracci gestochen, und nach Lanzi's Meinung dürfte
es sogar G. Beni in seiner für den Dom zu Modena gemalten Dar-
Stellung benutzt haben. Gerühmt sind auch seine Gemälde in einer
Capelle des Doms in Parzna, die ihm nach dem Tode Bondani's
und Parmigianinmfs übertragen wurden. Lanzi behauptet, dass Ora-
zio in Parma viel aus Correggids Mustern gelernt habe, und dass
er diesem Meister mehr als irgend ein anderer Bologner jener Zeit
ähnle; allein v. Quandt bemerkt zurßebersetzung des Lanzi U.
3354. dieses Aehneln sei doch nur das eines m einem schief geschlif-
fenen Spiegel verzerrten Bildes von dem, der sich darin abspiegolt.
Für das kraftigste und tiichtigste VYerk erklärt indessen Lanzi die
Decke zu S.Abondio in Cremona, in welchem das Grossartige und
Schreckliche in den Figuren der Propheten herrscht. Dabei erkennt
der genannte Schriftsteller darin eine Natürlichkeit der Verlaürzungen
und eine Iienntniss der Perspektive von unten nach oben, dassi es
scheint, als habe der Künstler alles Schwierige der Iiunst häufen
wollen, um es zu besiegen. Für grossc Wandgemälde schrieb man
diesem Iiünstler ganz vorzügliche Gaben zu; ihnen (lriickte er das
Siegel seines umfassenden, entschlossenen genauen Geistes auf,
ohne ihn durch Aenderungen und Nachbesserungen zu entstellen,