Volltext: Rubens, A. - Santi, Rafael (Bd. 14)

Salis , 
Virgel. 
Sallaert , 
Anton. 
213 
Venedig unter jenei- des A. Baleslra. Salis malte historische Bilder, 
öfter in grossem Formate, besonders für Kirchen. Er fand zu 
seiner Zeit Beifall, und auch Lanzi sagt, dass seine Heilung der 
Kranken durch St. Vinceuz von Paula in Bergamo von nicht ge- 
meinem Gßiälß Sßi- Starb 1765 in einem Alter von 75. Jahren, wie 
Pozzo angibt. 
Salis, Vlrgel, heisst in Tieclfs Verzeichniss der Werke der della 
Ilobbia im Museum zu Berlin ein Iiiinstler, dem eine runde Glas- 
tafel mit der Verkündigung zugeschrieben wird. Auch zwei andere 
Bilder: Bathseba im Bade, und Salomon vor den Götzen, werden 
ihm beigelegt, wenn nicht zuletzt nur Kupferstiche von Virgil So- 
lis zum Vorbilde gedient haben. 
831168112, AIIIOII, Maler von Brüssel, wurde um 1576 geboren, und 
wahrscheinlich unter dem Einflusses des P. P. Rubens herangebil- 
det. Er war der Freund dieses grosscn Meisters  und beide hal- 
fen sich wechselweise bei ihren Arbeiten. Von Sallaert scheinen 
aber wenig Gemälde bekannt zu seyn, wenn sie nicht unter an. 
 derm Namen gehen. In der Gallerie zu Schleissheim wurde ihm 
früher eine Anbetung der Könige in lebeusgrossen Figuren zuge- 
schrieben, iu neueren Verzeichnissen wird er aber nicht mehr ge- 
nannt. Im Cataloge der Sammlung von Paignon Dijonval ist eine 
grau in grau auf Papier gemalte Skizze erwähnt, welche einen Hei- 
ligen am Altare vorstellt. Daselbst wird auch ein Studium zum Kin- 
dermorde angezeigt, mit der Feder auf braunes Papier gezeichnet. 
Es sind aber einige seiner Cornpositiunen gestochen worden. Ein 
grosses schönes Blatt von P. de Bnillu stellt den heil. Albertus vor, 
den Bischof der Iiirche von Regensburg, wie er den Stifter des Prä- 
dilsautcn-Ordens weihet. C. Galle stach das Bild des heil. Arnbro- 
sius, und P. de Jode Pabst Innocenz X. , wie er der Religion, wel- 
che Thränen vergiesst, die Hand reicht. P. de Jude brachte auch 
das von Sallaert gezeichnete Leichenbegängniss der Infantin Isa- 
 bella (1635) in Kupfer. A. Lommelin stach das Bildniss des Erz- 
herzogs Leopuld Wilhelm.    
Papillon zählt in seinem Traitö de la gravure eu bois diesen 
Meister auch unter. die Formschneider, was andere, wie Brulliot 
im Dict. des monugrainm-es etc. widersprochen haben. B. Weigel 
zweifelt nicht an dieser Aussage, und nimmt an, dass einige Holz- 
schnitte der unten folgenden Werke, die in Weigefs Catalugen zu- 
erst genau beschrieben worden, wirklich von Sallaert herrühren. 
Letzterer erscheint da als Zeichner, und kann somit nach dem 
Beispiele des berühmten Ch. de Jeghcr allerdings auch im Form- 
schnitte es versucht haben. Einige dieser Holzschnitte sind ganz 
analog den Badirungen dieses Meisters, worauf ebenfalls Weigel 
zuerst aufmerksam Imacht. 
1) Zwei Narren mit Sehellenkappe. Bezeichnet: A. Sall. f. (die 
beiden ersten Buchstaben wie des Meisters gewöhnliches 
Monogramm verschlungen). In Callot's Manier radirt, 3. 
Holzschnitte nach SallaerVs Zeichnungen, und 
theilweise von ihm selbst. 
2) Der von Papillon u: A. erwähnte (äusserst seltene) Catechis- 
  mus, unter dem Titel: Necessaria ad Salutein scientia pfli- 
 tim necessitate medii , partim necessitate praecepti, per im?" 
 nes quinquaginta duas repraesentata: quer-um Lignene Laf 
miuae gratis dantur. Pretium libelli vide pagina I5. Allwm
	        
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