Salaio ,
Salmnanca ,
Antonio.
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ist auch im Museum des Louvre nicht mehr aufgestellt. Wenn Fiissly
im Snpplemente zum Künstler-Lexikon sagt, dass in der tranzösi-
schen Gallerie schon von Alters her von Salaino die Salome mit dem
Ilaupte des Johannes sei,_so, ist diess nur eine Verwechselung mit
Andrea Solario, dem Schüler des Gaudenzio Ferrari, von welchem
dieses Bild ist. Eine andere Copie jenes Gartens kaufte zu Lanzi's
Zeit der Grossherzog Ferdinand 111., Welcher sie der florentini-
schon Gallerie einverleibte. ln der Gallerie der Brera zu Mailand
ist jetzt jene heil. Familie, welche in der erzbischiiflichen Gallerie
daselbst war, und in FumagallPs Scuola di L. da Vinci abgebildet
ist. In der erzbischöflichen Gallerie-war zu Lanzi's Zeit auch ein
Bild des Tiiufers Johannes, welches der genannte Schriftsteller sehr
anmuthig aber etwas trocken nennt. Jetzt ist dieses Bild in der
Gallerie der Ambrosiana. Im Pallaste des Bischofs sah er das Bild-
niss eines sehr lebhaften Mannes. Gegenwärtig sieht man in der
Casa Aresi ein Bildniss von überraschender Wahrheit. Ein Mei-
sterwerk, an welchem wohl Leonardo selbst Tbeil hat, ist die
Madonna mit dem Iiinde und St. Joseph, ehedem in S. Pietro zu
Muranu, jetzt in der Gallcrie zu Mailand. Auf diesen Gemälde
liest man: Andreas. Mediolanensis M94. Es ist indessen zu be-
merken, dass man unter diesem Namen auch den Andrea Solario
verstehen könnte, der aber als Schüler des Gaudenzio Ferrari
später lebte.
Im Auslande sind die VVerke dieses Meisters höchst selten. In
der Gallerie zu Dresden wurde ihm früher ein Gemälde zugeschrie-
ben, welches die mit dem Binde in einer Landschaft sitzende Maria
vorstellt, wie dieses und der kleine Johannes eine Rolle halten,
auf welcher: Ecee agnus dei, steht. Dieses kleine Bild wird jetzt
als ein Werk aus der Schule des Parmeggiano erklärt. Im Jahre
1850 wurde in München das reizende Bildchen einer biissenden
Wlagdalena aus dem Rücklasse des russischen Gesandten für 215 Thl.
verkauft.
Von den oben genannten Bildern scheint keines gestochen zu
seyn, und was im Cataloge der Sammlung des Grafen Sternberg
dem A. Salaino zugeschrieben wird, ist wohl alles nach Andrea
Solario gestochen. _
Salülß, In, Bildhauer zu Lüttich. besuchte daselbst die Akade-
mie, und entwickelte in kurzer Zeit ein tüchtiges Talent. Im
Jahre 1325 gewann er mit seiner halblebensgnwssen Statue des Phi-
loktet den ersten Preis, welcher ihn in den Stand setzte, in lta-
lien seine Studien zu vollenden. Nach seiner Rückkehr wurde er
Professor an der genannten Akademie,
Salaino ,
Salai.
531311131193: Antonlß, Kupferstecher und Kunsthändler, wurde zu
Anfang des 16. Jahrhunderts in Rom geboren, doch ist er nicht so
sehr als Künstler. wie als Iiunsthändler bekannt. Zufseiner Zeit hatte
die RafaePsche Schule bereits ihre schönsten Bliithen entfaltet, mit
deren Vervielfältigung Marc-Anton und seine Gehülfen beschäftigt
waren Auch Michel Angeln, Banclinelli u. a. Künstler liessen ihre
Werke durch cleu Grabstichcl bekannt machen, und somit wurden
zahlreiche Blätter geliefert, die in den alten Abdrüclsen unmittel-
bar vom Maler oder Stecher ausgegeben wurden, und endlich H1
einen regelmäßigen Iiunsthandel iibergingen. Eine solche Kunst-
handlung gründete A. Salamanca in Rom, die blühendste demnll"
{er Zeit. Allein die Blätter, welche in seinem Verlage erschienen