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SilliibOSS,
Melchior.
Salai
Salaino,
oder
Andrea.
Tod des Sokrates, und ein Schlachtbild, alle in Oel gemalt. In
S. Nazario zu Mailand, und in den Domen zu Vigevano und N0-
vara sind Frcscomalereien von ihm. Ueberdiess malte Sala auch
treHliche Portraile.
Salaboss, Melchior, Maler, wird von Fiurillo v. 188. erwähnt,
indem er sagt, in der Nähe des Grabmahls der Elisabeth von Lan-
caster hängen an der Wand alte Malereien, mit der Unterschrift:
Drlelchior Salabuss fecit A. D. 1588-
Sülabßft, PH Maler zu Ifaris, "ein jetzt lebender Künstler, dessen
Arbeiten (las Gepräge emes tuehtlgen Talente; tragen. Im Jahre
1359 vgllgmlete er auch eine Folge v_on glrayoruzeichnungen, wel-
che scenisclne Künstler vorstellen. Sxe smcl der Königin dedicirt.
53136111, s. Sallaert.
salal oder Salainß: Andrea: Maler von Mailand, der Lieblings-
schüler des Leonardo 'd_a Vinci, wird von Viisari erwähnt, aber nur
als untergeordneter hunstler betrachtet, den_dcr Meister wegen
seiner Schonhcit und Herzensgute vor allen liebgevvann, und mit
aller Sorgfalt unterrichtete. Vasari sagt dann auch noch, dass
Leonardo seine Bilder retouchirt, wesswegen man sie sogar für
Werke da Vinci's genommen habe. Dieses nun ist so ziemlich
Alles, "veas die früheren Schriftsteller über Salai benachrichten,
nichts uber seine Lcbensverhaltnisse. Darüber ist auch wenig be-
kannt, aus Passnvanfs Beitragen zur Geschichte der alten Maler-
schulen in der Lombardei (Kiiiistblatt 185g S. 290). WISSCII wir
doch, dass Leonardo dem Salai am lt. April 1497 die Auslagen tur
einen Mantel vorgestreckt, und am 1_5. Oktober 1507 ihm 15 Saudi
geliehen habe, um die Aussteuer_seiiier Schwester Ydlllg zu ma-
chen. _Im Jahre 1512 kornint Salnino mit Lorenzo, einem anderen,
sonst nicht bekannten Scliuler des Leonardo, nach Mailand zurück,
reist aber im September 1515 oder 1515 mit seinem Meister und
anderen Schülern nach Rom. Ucberdiess weiss man, dass Leonardo
diesem seinen Schüler auch die Hälfte seines Weingartens bei Mai-
Land ivergnacht habe, in welchem Salai schon fruher ein Haus ge-
au ia e.
Salaino malte unter Leonardds Leitung verschiedene Bilder,
wovon aber einige als Werke des Meisters galten, weil er die
letzte Hand anlegte. Salai selbst kommt auf Gemälden von L. da
Vinci vor. Der lYIeister bediente sich [lGS-JUnglllItgS mit__schon ge-
lockten Haaren als Modell fur ]ugendliche Mannerkopfe. Der
Schüler dagegen scheint sich zuweilen der Cartons Leonardo's be-
dient zu haben. Diess ist nach Vasari wenigstens mit dem Bilde
der Fall, welches in zwei Inventarien in der Kirche St. Maria presso
S. Celso in Mailand als Leonardds Vgelrlk angegeben, und jetzt in
der herzo lich Lcuchtenber 'schen a erie zu München aufbe-
ivahrt wird. Die Garnation iä diesienä Bilhdc, wie in allen des Salai,
at einen röthlichen, warmen un urc scheinenden Ton. Vasari
nennt den Carton, nach welchen Salai dieses Bild malte, den St.
Annacarton, weil die heil. Jungfrau auf dein Schoosse der heil.
Anna sitzt. Dabei ist auch derkleine Johannes, wie er mit dem
Lamme spielt. L. da Vinci behandelte aber diesen Gegenstand in
drei Cartons, deren einen Salai malte, und zwar das Bild der
Leuchtenbergwehen Gallerie. Es ist auch in Paris eine Wiederho-
lung, die, als sehr braunroth in der Färbung und übertrieben im
Ausdruck, einer Salni nicht für würdig gehalten wird. Diese Copie