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Sacchi ,
Andrea.
Im Auslande sind seine Gemälde selten. Die Kreuztragung,
welche in der Giallerie Orleans sich befand, ist jetzt im Besitze
des Poeten Rogers zu London. Es ist diess nach Waagen (Ii. u.
K. I. 409) ein in Composition, Kraft der Färbung und Harmonie
vorzügliches Bild des Meisters. Bei der Veräusserung der Gallerie
Orleans kaufte es Henry Hupe um 150 Pfd. In der Grosvenor-
Gallerie zu London ist ein Bild des heil. Bruno, dessen weisses
Gewand nicht minder trelllieh gemalt ist, als die Gewänder auf
der berühmten Vision des heil. Fiomuald in Rom, der liopf aber
noch leerer und widriger, wie Waagen l. c. II. 125 bemerkt.
In der Eremitage zu St. Petersburg ist ein schönes Bild der
Venus, welche in einer Landschaft aus dem Bade steigt, ehedem
in Honghtonhall, und von Mason gestochen. Auch eine Flucht
nach Aegypten ist in der k. Eremitage.
In der k. k. Gallcrie zu Wien sind drei Bilder von ihm, und
darunter die Skizze zum Plafondgemälde des Pallastes des Cardi-
nal Barberini, die himmlische Weisheit mit Seepter und Spiegel
von den verschiedenen Tugenden umgeben, kleine Figuren. Dann
sieht man da Juno auf dem von Pfauen gezogenen Wagen, und
den berauschten Noah von Cham verspottet; von den beiden an-
dern Söhnen rückwärts bedeckt, lebcnsgrosse Figuren.
Auch in der Gallerie des k. Museums zu Berlin ist ein Gemäl-
de, welches den trnnkenen Noah vorstellt, wie er von Cham ver-
spottet wird, tüchtig gemalt, aber ohne sonderlichen Inhalt, wie
Iiugler bemerkt, Beseh. d. G. S. 134. Dieses Gemälde ist gross.
Eine Wiederholung befindet sich in der Gallerie Seiarra zu Bein.
Das Bildniss dieses Meisters war ehedem in der Sammlung zu
Leopolclskron. G. Vallet hat eines nach lVlarattVs Zeichnung ge-
stochen. Im Jahre 1661 Starb er, wie PilSSEfi angibt. Nach ande-
ren starb er? 1605. Seine Grabschrift besagt, dass er ein Alter von
65. Jahren und 4 Monaten erreicht habe.
Eine bedeutende Anzahl von SacchVs Werken ist auch im l'in-
pferstiche vorhanden. Folgende Blätter gehören zu den besten.
St. Buinuald und seine Mönche, das obenerwähnte berühmte.
Gemälde, gestochen von J. Baron, und noch griisser von J. Frey.
Ein Blatt in kl. fol. ist ohne Namen. Petit und Dambrun stachen
dieses Bild für das Franz. Galleriewerk.
Der Tod der heil. Anna, gestochen von C. Fantetti, und bes-
ser von J. Frey, grosse Blätter.
Die Beschneidung des Johannes, Altarbild im Battisterio des
Lateran, gest. von A. Campanella und Bombelli.
Die Weisheit auf dem Throne umgeben von VVissenschaften
und legenden, Plafondbild im PallaSle des Cardinals Barberini,
gest. von J. Gherardini, für die Aedes Barberinae, dann von M.
Natalis.
Der "iiod des Abel, gest. von F. Hortemels für den Piecueil de
Crozat. Diese Cpmposition ist auch von Earloizn radirt, mit Boy-
dells Adresse.
St. Anton von Padua erweckt einen Todten, gestochen von
Raffaeli.
I-lagar in der Wüste vom Engel getröstet, gest. von Siinmon-
nenau, für Crozat.
Jndith tödtet den Holofernes, wie ihr eine weibliche Gestalt
auf IiVolken erscheint. Cuypel exc. e. p. Beg. Wahrscheinlich von
Coyi-el selbst radirt; dann gest. von Audran.