Saavedra ,
Antonio.
Sabadilmi ,
Lorenzo.
121
Saavedra ,
Antonio ,
Caslmo
Saavedra.
de
Sabadml, LOPBIIZO, wird von seiner Geburtsstadt gtäwöhnlich L0-
renzinu da Bologna genannt, weil er in dieser Stadt geboren
wurde, und meistens Sabbatini geschrieben, auf die Autorität der
neueren italienischen Schriftsteller hin. Der Künstler nennt sich
aber in einem Briefe an Vasari selbst L. Sabadini. Dieser Brief
ist von Bologna 1562 datirt und bei Dr. _Gaye (Carteggin ineditö
(Fartisti etc.) abgedruckt. Auch auf hupferstxchen von Agust Car-
racci deuten die abgelsiirzten Worte Sab. und Sabad. auf diesen
Namen.
Lorenzino da Bologna war Titianls Schüler, und daher
Lorenzo di Titiano genannt. Dann studirte er auch die Werke
der gleichzeitigen Florentiner, noch mehr aber jene llalacYs, Cor-
reggicfs und Parmigianintfs. Auf solche Weise wurde er zuletzt
selbst ein tüchtiger Däeister, der in Composition und Charakter den
Rafael und im Colorite den Correggi-u zu Vorbilde nahm, ohne je-
doch den letzteren zu erreichen. Lanzi sagt daher, er habe Gal-
lerieaufseher gesehen, die sich von seinen im besten römischen
Gcschmacke gezeichneten und gedachten, wie wohl immer schwach
colorirten heiligen Familien täuschen liesscn und ihn für RafaeYi
Schüler ausgaben. Auch von ihm gerualte heilige Jungfrauen und
Engel schienen dem Abhate Lnuzi des Parmigianinu wiirrlig zu seyn.
Doch auch die Carracci liesscn diesem Meister volle Ehre, und
Agostino empfahl seinen Schülern in Bologna die VVerlse Saha-
dini's zum Vorbilde, namentlich den heil. Michael in St. Gla-
coiuo Itlaggiorea Auf diesem Bilde, welches Agostino Carracei
selbst gestochen hat. erscheint auch die Madonna auf dem Throne,
neben welcher der Erzengel mit. der VVaage steht. In S. Maria
degli Angeli war ehedem jene Himmelfahrt der Maria, welche
man jetzt in' der Pinakothek sieht, wo sich auch die Dispug-
tatiou der hl. Catharinaaus dem Iiloster della Carita befindet. Das
Gemälde mit Christus von zwei Engeln gehalten, kleine Figuren,
stammt ebenfalls aus dem Kloster degli Angeli, so wie das kleine
Bild mit Christus bei den Jiingern in Emaus. In Rum hiuterliess
Snbadini ebenfalls YVerlse, wo ihn der Papst zum Hofmaler und
zun1_OlJera11fseliei' über die Malereien ernannte. In der Paulina
malte er die Geschichte des heil. Paulus, in der Sala Begia den
, Glauben, der den Unglauben besiegt. in der Gallerie und den
Loggien des Vatilaans einige andere Bilder.
Auch im Auslande sind Gemälde von ihm, unter welchen
ein Altarbild mit der tlironenden Madonna im Museum zu Ber-
lin das griisste ist. Es enthält nach Iiugler (Beschr. S. 110) ein-
zelne würdige Formen, aber ohne sonderlichen Geist und Tiefe,
ist kräftig gemalt, aber ohne eine eigentlich lebenvolle Färbung.
In der Gallerie zu Dresden ist das kleine Bild einer Verlobung
der heil. Catharina. Zu München und zu Wien ist nichts von
ihm. Dagegen aber sind einige seiner Werke in Abbildungen
vorhanden. Das Altarbild der Madonna mit dem Erzengel, von
A. Carracci gestochen, haben wir oben erwähnt. Ueberdiess stach
er eine heilige Familie, welche Bartsch nicht kannte, und Judilh
mit dem Schwerte und dem liopfe des Holofernes. C. Cort Stach
1577 die Hochzeit zu Cana, und dann haben VV. Baillie und S-
Mulinari einige Zeichnungen dieses Meisters in Kupfer gebracht-
Efäierer gibt ein schönes Blatt, welches Maria mit dem Kunde
vorstellt, wie dieses einen Apfel hält. J. Th. Prestel stach eine