Buysdael
oder
Jakob.
Buisdnel ,
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sehr selten sind. Als der erste Druck gilt derjenige, wel-
chen Bartsch l. c- p- 514 in der Anmerkung aus der Samm-
lung des Grafen Fries in Wien beschreibt, vrahrscheinlich
einer der äusserst wenigen Probedriicke. Die ganze linke
Seite ist weniger beschattet, besonders der grusse Baum-
stamm. Die iiusseren Seiten der Stämme der beiden Bäume,
die neben dem Weibe emporreichen, sind ebenfalls wenig schat-
tirt, und die Wolken rechts am Himmel sind mit ganz leichten
Strichen angezeigt, während man in den späteren Abdriicken
da eine beschattete ovale Wolke sieht.
In der Schwarzenberg'schen Auktion wurde 1826 ein soge-
nannter Abdruck zweiter Art mit 55 Thlr. 16 gr. bezahlt.
Es gibt eine schöne Copie von diesem Blatte, die ein Dil-
lettant, M. L. Wagner in Frankfurt a. M., gefertiget hat.
Sie ist ohne Namen uud etwas Kleiner, 6 Z. g L. hoch und
g Z. 7 L. breit.
Noch kleiner und schlecht ist eine zweite, anonyme Copie._
5) Das Kornfeld, welches links sich ausbreitet und von Gehölz
begrenzt ist, worunter sich eine alte Eiche mit grossen Ae-
sten besonders bemerkbar macht. Vorn ist ein umgestürzter
Baum. Rechts oben liest man: Ruysdael fe., und unten steht
F. V. W. excud. (Die Adresse des Frans van Wyngaerde).
I. Vor der Schrift und vor der Anwendungsdes Grabsti-
chels, besonders bei der stärkeren Schattirung des um-
geworfenen Baumstammes. Diese Abdrücke sind sehr
zart und leicht.
II. Mit dem Namen des Künstlers und der Adresse, und
mit der Grabstichelarbeit am Stamme. Das Papier ist
gewöhnlich dick, weich und wellig.
Es gibt auch eine originalseitige, geistreich radirte
und täuschende Copie. Sie ist in der Zeichnung dem
Abdrucke Nro. II. gleich, und ohne Namen des Gopisten,
welcher J. Ph. Veith in Dresden ist. Der Name Ruys-
dael und die Adresse F. V. W. excud. sind ganz leicht
mit der Nadel gerissen, und das Blatt um 1 Linie klei-
ner. Der Busch rechts berührt die alte Eiche nicht, aus-
genommen ein einziger Strich.
6) Die Gruppe der drei Eichen auf einer kleinen Anhöhe, im
Dreiecke. Links geht ein Fluss hin, dessen Ufer mit mehreren
Bäumen besetzt sind, worunter man besonders drei Weiden be-
merkt. Dann zeigt sich die Buiue eines grossen Gebäudes,
und rechts vorn liegt ein diirer Baumstamm am Boden. Im
VVasser sind zwei Enten. Unten in Mitte des Randes steht:
Ruysdael in. f. 164g (die 4 verkehrt), und links: F. V. W.
ex. (Wyngaerde). H. 4 Z. 6 L., Br. 5 Z. 5 L.
I. Vor der Adresse F. v. W. ex. und vor der Einfassung.
II. Mit der Adresse und mit der Einfassung, durch den
Grabstichel bewirkt.
R. Weigel (Catalog Nro. 5466) werthet dieses Blatt
auf 56 Thaler.
J. Ph. Veith hat dieses Blatt sehr schön, von der glei-
chen Seite copirt, wie Nro. II.
7) Landschaft mit einem queer durch das Dorf gehenden Fluss,
auf dem linken Ufer stehen verschiedene Bäume. im Grunde
ungefähr sechs Weiden und links vorn erscheint ein hohes: