Beynolds ,
Joshuzl.
rühmten Herzogin von Devonshire, mit einem Rinde auf dem
Schoosse. Ihr im Profil gesehenes Gesicht ist eben so fein als geist-
reich im Charakter, die Farbe besonders warm, klar und harmo.
nisch. Ganze, lebensgrosse Figur.
In der Sammlung des Sir Robert Peel ist das Bildniss der be-
rühmten Schauspielerin Siddons im Profil, ein Kind auf der Schul-
ter in halber Höhe. Dieses Bild ist nach Waagen edel und fein
aufgefasst, sehr zart im klaren, hellen Goldton modellirt, und von
anziehender Harmonie der Wirkung. (Gest. von Haward.)
In der Sammlung des Herzogs von Marlbornugh zu Blenheim
bei Oxford ist das Familicnportrait des letzten Herzogs, mit Sei.
ner Gemahlin und sechs Rindern, unter einer Halle mit Land.
schaft im Vorgrunde. WVaagen (II. 48) sagt, Reynolds erscheine
in diesem seinen Hauptwerhe sehr zu seinem Vortheil, die so sel-
ten befriedigende Anordnung solcher Bilder sei hier bequem und
glücklich, und mit grosser Lebendigkeit aller Köpfe, und sehr fleissi-
ger Ausführung des Einzelnen, vereinige es eine harmonische Durch-
führung, in einem hellen, .warmen, saftigen Farbenton. Der Maler
erhielt für dieses Bild 700 Guineen. eine im Verhiiltniss zu den
jetzigen Preisen immer sehr mässige Summe. Unter den übrigen
Portraiten des Sir Joshua in dieser Sammlung zeichnen sich die
des Lords Charles Spencer und des Marquis uf Tavistock am mei-
sten aus, die andern sind theils verblichen, theils ursprünglich
gleichgültigen Desto schöner ist aber das Bild der Lady Charlotte
Spencer, als kleines Zigeunermiidchen, ihrem Bruder, Lord Henry
Speucer aus der Hand wahrsagend. Dieses Bild ist durch Naive-
tät, Lebendigkeit und Klarheit des hellen, warmen Tons sehr an-
ziehend, wie Waagen versichert. (Gest. von Shervvin.)
In der Gemiildesammlung in Staffurdhouse ist das Bildniss des
berühmten Dr. Johnson, welches ungeachtet der verbliebenen Farbe
in der feinen Auffassung zu bewundern ist. Es ist ein Profillsopf.
(Gest. von Doughty.)
Die dem Marquis von Westminster gehörige Grosvenorgallerie
bewahrt das Bildniss der berühmten Schauspielerin Siddons als
tragische Muse, in ganzer, lebensgi-osser Figur. Waagen (II. 128)
sagt, dieses Bild enthalte wirklich grosse Vorzüge, nur müsse man
sich über die moderne Audassung und das moderne Custüm hin-
wegsetzen. Das Gesicht hat einen feinen, edlen Ausdruck, die Fär-
bung des Fleisches ist zart, klar und dabei warm. lileid und Grund.
nähern sich im Eßehte dem Rembrandt. Dieses Bild ist 1785 gß-
malt, und beweist, dass der 62-jährige Künstler noch in seiner vol-
len Iiraft war.
In der Bildersammlung in Dulwichcollege ist ebenfalls das
Bild der Siddons als tragische Muse, minder klar und tief in der
Farbe, nach Waagen offenbar Wiederholung.
In der Bildersammlung zu Corshamhuuse findet man die Bild-
nisse von Paul Cob Methuen und seiner Gemahlin, beide von grus-
ser Eleganz, im Ton des Fleisches minder glühend als öfter, dafür
aber wahrer als meist.
In der Sammlung zu Castle-Howard ist das Bildniss eines Omai
m Lebendigkeit und Feinheit der Auffassung, meisterlicher Haltung
und Gediegcnheit der Ausführung eines der schönsten Bilder des
Meisters. Das Portrait des Grafen Friedrich von Carlisle, des Va-
ter des jetzigen, in jungen Jahren, ist ebenfalls sehr fein und le-
hendig im liopf. (Omai gest. von Jacobi, für Boydell.)
In der Gemäldesarnmlung des Grafen Spencer zu Althorp sind
mehrere Familienpurtraite von lieynolds, die nach Waagen aber