Volltext: Rhenghiero, Rhenghieri. - Rubens, P. P. (Bd. 13)

Beni , 
Guido. 
lieh zu den bessern Arbeiten des Künstlers. (Auch die Cardiniile, 
darunter Mazarin, der die Loggia seines Pallastes durch ihn mit 
Fresken verzieren licss, italienische und ausländische Fürsten über- 
hiiuften ihn mit Aufträgen, die er nicht zu befriedigen im Sünde! 
war, und als man ihm einmal sagte, er sei zu langsam und mit der 
Arbeit zu theuer, so-cverliess er Boni, wo er sich aber bald wieder 
besser befand als andervvärts. Er traf überall Feinde und Neider, und 
Neapel musste qr sogar vor Vollendung seiner Arbeit verlassen, die 
er im Chore von S. lVlartino unternommen hatte. In Bologna, wo 
die von ihm bemalte Capellc des heil. Doininicus, unrl die Bilder 
der iVIendiczinteti Jiirche, besonders sein Hiob, die Eifersucht rege 
liiüßhicil, ging es ihm nicht viel besser, besonders dann, als er 
eine von Genua aus bestellte Iliiiimelfahrt (lerMarin für 1009591141 
malen durfte, während Andere nur 500 verlangten. Allein Gnirln 
hatte die Anforderung in solchem Grade befriediget,_ dass Selbst 
seine Gegner, Calvart und Ludovico Carracci sagten, Ihr etiemuli- 
gerSchüler habe sich hierin selbst übertroffen. Uebßrhflllpl schei- 
nen ihn seine Feinde weniger seiner Iiunst wegen beneidet zu ha- 
ben, als des Glückes wegen, welches ihm lächelte. Er verlor öfter 
in EineriNacht am Spieltische mehr, als der Eine oder der Andere 
in Jahren zusammenbringen konnte, wie dißSS m" Afmibflie Car- 
racei der Fall war, der ihni in einem Briefe an Ludovicw ebenfalls 
Gerechtigkeit irviederiziiireii liess, ohne aufzuhören, ihm Feind zu 
seyn. Die Zahl der Neider verminderte sich nur am Ende seines 
Lebens in etwas, denn er hatte lange die lucrativfill Aufträge für 
sich. Fürsten und Cardiniile überhäuften ihn iniLArbeiten, je- 
der reiche liunstfrennd wollte etwas von ihm haben, Imfi- Gui- 
do hätte demnach das angenehmste Leben führen lsomien, 
wenn nicht die nnselige [ieidenschaft des Spiels sein gan- 
zes Wesen eingenommen hätte.  Dieser opferte er selbst_ die 
Kunst; denn wenn er grosse Stimmen,  nicht selten an einem 
Abend an 2000 Dublonen -verloren hatte, musste ernnt allerEile 
malen", 'um die Schulden decken zu- können. "Er sagte 1811011 beim 
grössten Verluste, man könne alles wieder gut nialchenywenn man 
nur nicht die Finger verlöre. Diese-Leidenschaft-kannte "der päbsi- 
liehe Zahlineister, und dieser hielt-ihn daher etwas hart, als er im 
Vatikan malte, was den Stolz des Künstlers so sehr beleidigte, dass 
er nach Bologna entflohu Allein der heilige Vater wollte einmal 
die Hand diesesTiiinstlers nicht entbehren. und somit liess man 
es nicht an guten Worten fehlen. Cardinüle und Principi schick- 
ten ihre Wägen ab, um den Künstler abzuholen, und der Pabst 
gab ihm freie Wohnung, einen fürstlichen Tisch und Equipage. 
Alleindiese Auszeichnung heilte ihn nicht von der Spielsucht und 
er fuhr fort, wvieehedein. Am- Spieltische setzte er alles daran, 
selbst Ehrengeschenlie, die sein-Stolz sonst" über alles hoch hielt. 
S0 hatte ihm eines Tageswler Grossherzog Cosmus, indessen Ge- 
genwart er in einer Stunde einen colossalen Ilecculeskepf" gemalt 
hatte, als Zeichen seiner 'Bewunderung dieeigene goldene lielte 
uingehangen; allein noch "vor Mitternacht war dieses Ehrenzeichen 
verspielt; Hier eix1'Sclave"seinci' Leidenschaft, wa-r aufider andern 
Seite Meister Guido fromm und "bescheiden, auch stolz-"und eitel. 
VVenn er__riialte, beobachtete erden höchsten "Anstand, und hatte 
nichtseltenreinen reichen  er um den linken Arm 
schlug. JÄAlXCll arbeitete er mit bedecktem Haupte, selbst in Gegen- 
iivart des Phiisties. Die Schüler mussten-Schweigend um ihn Stehend 
die Paliftytefihiereiten und die Pinsel reinigen._ Vor seiner Staffelei 
schien 'er ein König zu seyn, iilßtte ißltä-tlffgßhört zu malen, hielt 
er sich: nur für einen gemeinen 'Manii. ÄiBelobende "Zuschriften,
	        
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