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Rubens ,
Peter
Paul.
H. GenrebildemJvox-unter wir auch die sogenannten
Conversationsstiicke zählen, d. h. die Sceuen aus dem
höheru Kreise der Gesellschaft, worunter wir zuerst jene
Gimläldß nennen, auf welchen Rubens selbst mit seiner Familie er.
sc emt.
Der Liebesgarten, von den Holländern "Venus Lustliof" ge.
nennt, eine berühmte, sich öfter widerholende Darstellung, woxion
aber ohne Zweifel das Urbild in der k. Gallerie zu Dresden Sich
befindet. Vor einer mit einem Portal" gezierten Grotte weilen im
Garten mehrere liebende Paare in traulicher Geselligkeit, unter de.
neu man Rubens und seine zweite Fran erhennt, dann van Dyck
u. a. Rechts ist die Gestalt einer weiblichen Figur, die VVasser
aus ihren Brüsten drückt. Mariette besass die Handzeichnung zu
diesem Bilde. Eine zweite Dßrstellung des Lustholies ist im Pallaste
des Herzo s von Infantado zu Madrid, welche 1768 in der Smnm-
lung von de Piles zu Paris war. Ein (lrittesißild ist in der Gallerie
des Belvedere zu,Wien, ein viertes schon über 100 Jahre in der
Gallerie zu Gotha, und einifiinftes in der Gallerie zu cOpßnltügen.
Die älteste Abbildung ist im grussen Holzschnitte von Ch. leg-her
und im gstiche von P. Clouet (1665) zu suchen, Dieser gib;
das Dresdner Bild. Letzteres hat mehr Figuren als derißolz-
schnitt. Hanfstängel hat das Bild in Dresden lithographirt. Das
Gemälde des Herzogs von Infantado, welches Smith in seinem (Ja-
taloge jenem "in Dresden vorziehen will, hat 1768 L. Lempereup
gestochen. Die Darstellung ist nicht ganz dieselbe, wie bei Jegher
und Clonet. Eine frühere Copie hat Gallay's Adresse.
Rubens und seine erste Frau Elisabeth Braut in einer Laube,
ersterer auf der _Banls sitzend, wie er seine rechte Hand in die sei-
ner neben ihm auf dem Boden sitzenden Gattin legt. Ganze lebeng-
grosse Figuren, in der Pinakothek zu München. Gest. von C.
Hess für das Düsseldorfer Galleriewerlt. Dieses trePflichen Bildes
haben yvir auch oben S. 517 erwähnt.
Rubens geht mit seiner Gemahlin und seinem Sohne in
seinem Garten zu Antwerpen spatzieren, während die Magd vor
einem prachtvollen Somnierhause den Pfau füttert. Ein 5 F,
6 Z. hohes, und 4 F. Ö Z. breites Bild der Pinakothek in
München.
Rubens sich mit seiner zweiten Frau Helena Forment in seinem
zierlichen Blumengarten unterhaltend. Sie führt ein Kind am Giin-
gelbande. Dieses herrliche Gemälde, mit lebensgrossen Figuren,
dessen wir bereits S. 541 im Leben des Iiiinsllers erwähnt haben, du
es nach Waagen dasjenige Bild ist, welches allein genügen würde,
den Rubens als einen der grössteil Maler zu erklären. Die Stadt;
Brüssel schenkte es dem Herzog von Marlborough, und jetzt sieht
man es in Blenheim. Gest. von lWI. Ardell.
Buben: auf einer Basenbanls sitzend, wie er mit der einen
Hand die Tafel, und mit der andern seine neben ihm auf dem Bo.
den zwischen Blumen sitzende erste Frau hält, wird von Passavant
enannt S. 65 u. A. ein Bild der Grossventirgallerie, worin aber
glVaagen II. 116 den Maler Pausias und das schöne Blumenmädchen
Glycere erkennt. Die angebliche Gattin des Rubens hält einen"
Blumenkranz.
Rubens Familie, wird ein Gemälde der lt. Nationalgallerie in
London enannt; allein es stellt die Familie des Malers und Schrift-
stellers (gerbier vor, die Rubens für Carl l. gemalt haben soll, wo-
rin aber Waagen I. 175 eher die Hand des van Dyck erkennt. Der
Mann stghthinter seiner sitzenden-Frau, die ein Kind hält, und