Volltext: Rhenghiero, Rhenghieri. - Rubens, P. P. (Bd. 13)

Rubens, 
Paul. 
Peter 
543 
ziige, sein Monopol auf Kosten des Publikums geltend zu ma- 
chen suche u. s. w. Rubens selbst aber behauptet in seiner Ver- 
theidigung, dass er ausser den Ahdrücken für die kümgl. Biblio- 
thek und den an Freunde verschenkten, nur kleine Vorrlithe an 
'l'avernier iibersuhickt habe, und dass er sich nichts daraus mache, 
wenn seine Kupfarstiche verbannt würden, da das übrige Europa 
gross genug sei, um sich durch sie ehrenvoll bekannt zu machen, 
woran ihm mehr, als an dem Geldgewinne liege. Bei seiner fried- 
liebenden Natur war er gern erbötig sich zu vergleichen, "indes- 
'sen dauerte der Prozess auch im folgenden Jahre noch fort und 
die Gegner hatten sogar auf Confiscation angetragen. Diese Ver- 
hältnisse wurden erst in neuester Zeit durch GacheUs Briefsamni- 
lung bekannt. Die liupferstiche nun, welche den liunsthäntilern 
solche Sorge bereiteten, sind von P. Pontius. L. Vorsterman, S. 
a Bolswert und anderen. Diese Meister haben die Werke des 
Rubens auf eine überraschende und höchst meisterliche Weise mit 
dem Grabslichel wiedergegeben. Sie haben nichtgnur die treffliche 
Haltung und grosse Wirkung ihrer Vorbilder herausgebracht, es 
ist ihnen selbst gelungen die eigenthüiuliche Behandlung, beson- 
ders den Glanz der Lichter in den kdeisclipartien sehr glücklich 
auszudrücken. Die Zahl der durch den Stich bekannten Cumno- 
sitionen des Meisters betrügt gegen 1000, und mit Einschluss der 
Copien beläuft sie sich auf mehr als 1500- 
ebersicht der Gemälde des Rubens, nebst Angabe der 
vorzüglichsten Stiche nach denselbent). 
Die ausserordentlich zahlreichen Gemälde dieses Meisters zieren 
nicht allein die vornehmsten ödentlichen und Privatgaillerien und 
verschiedene [iirchen in Europa, sondern sie haben auch den VVeg 
nach Amerika gefunden. Namentlich befinden sich in Lima deren 
mehrere und darunter sehr vorzügliche. Demohngeachtet rührt von 
der Unzahl von Bildern, die überall lür llubens ausgegeben werden, 
verhältnissmässig immer nur ein sehr kleiner Theil von ihm allein 
her. lllliinchen, Wien . Madrid, Antwerpen und England sind an 
von ihm allein ausgeführten Bildern am reichsten. Unter denen, bei 
welchen dieses nicht dr Fall istdassensichiudess wieder sehr erhebl- 
liche Unterschiede machen, nach welchen Waagen dicsselhen in fol- 
gende Hauptklasseil eintheilt. Bilder, von Rubens selbst, an de; 
nen Schüler bald mehr, bald minder wichtige Thcile ausgclührt ha- 
ben; Bilder, die nach Skizzen von Rubens von den Schülern 
aufgeführt und nur hie und da von Rubens selbst übergangen wor- 
den sind; Copien der Schüler nach Bildern von Rubens, worin er 
bisweilen retouchirt hat; endlich Gemälde von sehr geringen Ma- 
lern meist nach liupferslichen nach Rubens ausgeführt, deren, wie 
Weyerman (I, 2433) erzählt, in Antwerpen unzählige angefertigt 
und den Deutschen und Polen als Originale von llubens verkauft 
worden sind. Letztere haben besonders dazu beigetragen, dass 
nur gar zu häufig mit dem BegriFfe von Rubens das Ilohe. Plum- 
pe, Gemeine und Gefiihllose verbunden und dieser grosse Iiiinstler 
höchst ungerecht herabgesetzt wird.  
A. Darstellungen aus dem alten Testamente"). 
Der Fall der bösen Engel, ein grosses ergreifendes Bild der Pi- 
nakothek zu München, dessen wir schon oben S. 515- erwähut ha- 
 
 Cataloge der Knpferstiche nach Rubens sind folgende: Ca- 
talogue desestamp es grav. düapres Rubens (par Heqnet). Paris 
1757; Catalogue des estampes etc. par Basen, Pari; 1767- 
 Bei folgendem] Verzeichnisse der Gemälde des Rubens lie-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.