Rubens,
Paul.
Peter
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zendsten", und so kann tnanRubens gerade nicht der Geldgier be.
züclitigen, wenn er seine Ausstäiide eintreibt, was ihm zuletzt
auch gelang. Ueber die Preise seiner Gemälde gibt uns Neuniayer
in seiner 1620 zu Leipzig gedruckten Reisebeschreihung als Au-
genzeuge einige Nachrichten. "Er sagt Rubens habe seine Eilder
zu zwei, drei, vier bis fünf Hundert Gulden verkauft, und er
habe sich wöchentlich auf 100" Gulden arbeiten ltifinnen. Dabei ist
nun von seinen kleineren Bilderndie Rede, die grüsseren wurden
ihm theilweise fürstlich bezahlt. Er hinterliess desswt-gen grosse
Summen, und der Erlös aus dem Verkaufe seines Nachlasses be-
lief sich ebenfalls auf 1,0t0,000 Gulden. Den Verkauf seiner Ge-
mälde, Statuen, Medaillen etc., hatte er selbst in seinem Testa-
mente angeordnet, ausgenommen war nur das-Bild 771a pelisseß
genannt, welches er seiner Frau schenlites weil es wahrscheinlich
sie selbst vorstellt, wie sie nnclst, einen Pelz u_m die Schulter,
aus dem Bade steigt. Seine Zeichnungen snllten- demjenigen sei-
ner Sühne verbleiben, welcher sich der Malerei widmen würde.
Sein Sohn Albert war von ungemeiiier Gelehrsamkeit, und hinter-
liess bei seinem frühzeitig erfolgten Tode mehrere gelehrte Ab-
handlungen. von denen Grävius-aeine De re vestiaria Veterum her-
ausgegeben, auch später im sechsten Theile seines Thesaurus wie-
der aufgenommen hat. Von dem jüngeren Sohne und von seiner
Tochter ist nichts bekannt. Die Wittwe heirathete den spanisch-
flandrischen Staatsrath Baron von Brigeich.
Die Urtheile über diesen Künstler" sind zahllos, von Berufenen
und Unberufenen gegeben, theilweise das eine das andere wieder-
sprechend. enthusiastisch lobend oder ungemessen tadelnd. Die
Einen verdammen ihn in seiner Sinnlichkeit, die Anderen finden
sich an seiner reichen Lehensfülle ergützt. Wir übergehen hier,
was de Piles, d'Argensville und Desehanlfps über ihn als Mensch
und Künstler sagen, deren übrige Nachrichten zum Theil irrig
sind. VVatelet und Tailasson gehören ebenfalls zu denfrüheren
Stimmführern, die, neben den genannten, Füssly ihr-Urtheilfällcn
lässt. Fiorillo (Gesch. d. M. IV. 19g. V. 515) kann nicht fehlen,
da seine kunstgesehichtlichen Werke "damals vor allen genannt
wurden. Sandrart, in seiner Akademie, und "Basan. in'der Vor-
rede des Catalogue des estainpes gravees d'aprt':s P. P. Rubens ge-
ben die besten Nachrichten über das Leben dieses Meisters. Un-
ter den ältern holländischen Schriftstellern nennen wir -neben
Weyeriiiann ein 1774 zu Amsterdam gedrucktes biographisches
Werk über Rubens mit Angabe seiner Gemälde: Hist. Levensbe-
schryving van P. P. Rubens etc. verryltt niet veele gewigtige by-
snnderheden, welken by geen andere schryvers tot heden toe te
vinden zyn geweest etc, _Mit Bildniss. l
Neuerdings verdanken wir den Bestrebungen belgischer Ge-
lehrten, die Geschichte und Literatun ihres Vaterlandes, und in
Vergessenheit gerathcne Denkmäler derselben wieder aus Lieht zu
ziehen, einige interessante Schriften, welche neues Lieht verbrei-
ten. Die Antwerpner Feier des Bubensfestes hat 184i0 den Enthu-
siasmus für diesen Meister. neu belebt. Von diesen Schriften nen-
nen wir ausser den Eingangs erwähnten Nachrichten in deiußölrler
Zeitung: Des Voyages pittoresques de P. P. Rubens, depllii 1600
jusque. en 1053- liödigeös sur le Mse. de la Bihliotheque dejBour-
gogne par J. F. Bouasard, Bruxelles 1340. Von denLEQV-"IS de
P. P. Rubens dieses Schriftstellers , die 1858 in Brüssel erschienen,
haben wir Eingangs gesagt, das! die brictliehon Fragmente unter-