Buben: ,
Peter
Päull
Bild für den Hoehaltar in St. Maria in Vallicella zu m1,-
len: Maria mit dem Iciinde, zu den Seiten mehrere Heilige, darun.
ter Gregor der Grosse und Mauritius. Dieses Mal traf er in Boni
mit seinem geliebten Bruder Philipp zusammen, in dessen Gesell-
schaft er die römischen Alterthümer studirte. Philipp gab 1608 (Ihr-
über ein Werk heraus, wozu Peter Paul nicht blos die Zeiclinun.
gen zu sechs Iiupfertafeln gegeben, sondern auch auf den liiüfüfi.
sehen Inhalt Einfluss gehabt hatte, wie Philipp selbst in den Elec.
tis S- 21 sagt.
Von Bom ging Rubens nach Genua, wo er viele Aufträge er-
hielt. Uuteiüden Bildern, welche er daselbst fürdiirchen und Pi-i-
vatpersonen ausliilirte, gehören zwei fur die Iiirche der Jesuiten,
eine Beschneidung und der lil. Ignatius, welcher einen Besessenen
heilt, zu dein Bedeutendsten, was er überhaupt in Italien gemalt
hat. Nebenbei zeichnete er auch die wichtigstendiirchen und; Pa]-
läste im Grund- und Aufriss, und liess diese Zeichnungen späte,-
in liupfer stechen: Palazzi di Genova, raccolti e disegnati da P.
P. Rubens. Antwerpiae 1622. mit 1591i. gr. fol.
Sein Aufenthalt in Genua wurde auf eine für ihn sehr schmerzliche
Weisegestört. Er erhielt nämlich im Herbst des Jahres 1603 die
Nachricht, dass seine Mutter gefährlich erkrankt sei, 'was ihn be.
wog, eiligst nach Antwerpen zurückzukehren. Dennoch fand er
seine Mutter nicht mehr; sie war bereits den g. Oktober gesmr.
hen. Der Schmerz, welchen er über diesen Verlust empfand , wag-
so lebhaft, dass er vier Monate lang in grüsster zurückgezogen-
heit in der Abtei St. Michael zubrachte, in welcher ihn nur die
Malerei und die Lektüre zu zerstreuen vermochten. Er war fest
entschlossen nach lNIantua zurückzukehren, da ihm der Herzog
neuerdings die e-hrenvollsten Anträge machen liess; als er aber den
Erzherzogen zu Brüssel aufwartete, gaben diese auf eine so huld.
reiche und-dringende Weise den Wunsch zu erkennen, ihn am
Hofe zu behalten , dass er sich sogleich bereit erklärte, alle ihre
WViinsche zu erfüllen, und sich nur die Gnade erbat, seinen Wahn.
sitz in Antwerpen nennen zu dürfen, indem ihn der Aufenthalt
am Hofe an seiner Iiuust etwas hinderlich seyn könnte. Das Pa-
tent des Hofmalers ist vom 25. September 1609, aber nicht mehr
vorhanden. Dieses Jahr versprach einen lQjährigen Waffenstill.
stand mit den sieben nördlichen Provinzen der Niederlande, Ruhe
und ferne-res Gedeihen der Iiunst, und somit baute er sich
ein Haus, dessen Aeusseres und Inneres den Aufenthalt eine-s Künst-
lers verrathen sollte." Er wählte die italienische Form, und liess
zwischen seinem Hofe und einem grossen Garten "eine Botuude
errichten; die das Licht dnrch- eine Oef-fnnng der Iiuppel erhielt.
Hier stellteeer seine werthvullsten liunstscliätzeaauf. Im November
des Jahrew 16097 führte er die JElisabeth Braut als Gattin ein, die
ihm aber erst-iölri-ßeinerrSohn gebar, Albert genannt, Wßiillhll Erz.
herzog Albert über die Taufe hielt. Qu ihnrjetzt zu seinem Glü-
cke nichts mehr fehlte, brachte er seinen Tag auf das gemessenste
hin, und. nur rbei seiner Lebensweise", von welcher Waagen ein
Bild gibt, war es Jllöglitih, die vielen Anforderungen zu befriedi-
gen, die an ihn als Maler gemacht-wurden. Nur aus-der Verei-
nigung eines ausserordentlichen Fleisses iiiit der grössten Leichtig.
laeit im H-ervorbringen ist die erstaunliche Anzahl "der Werke von
ihin erlaliirlich, deren Aechtheit keinem Zweifel unterliegt.
Zu den ersten Gemälden, welche er nach seiner Rückkehr au;
Italien ausfiilirte, gehören die vier Iiirchenväter, welche, er für die
{Duininihanerltirclie zu Antwerpen malte, und worin Qißll 3011i) der