Volltext: Rhenghiero, Rhenghieri. - Rubens, P. P. (Bd. 13)

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Bowlandson, 
Thomas. 
nicht daran, im strengen Sinne des VVortes Eiiinatler zu werden. 
Endlich trat ein Wendepunkt in seinem Leben ein. lluv-zland- 
um's Vater, ein Kaufmann, der immer eine grusse Vorliebe für 
Spekulationen gehabt hatte, verwandte grosse Summen auf Ver. 
suche von Manufaktur-Anlagen, gcrieth dadurch in Verlegenheit, 
und sein Sohn war, ehe er noch das Mzinnesalter erreicht hatte, 
genöthigt, von den Früchten seines eigenen Fleisses zu leben. 
Glücklicher Weise nahmen sich reiche Wßrivundtc seiner an , vun 
welcher er nach ihrem Tode eine betriiclitliclte Suinnie ererbte, 
die ihn in den Stand setzte, seiner ungebnndencn Lebcnsart freien 
Lauf zu lassen. Schon in Paris fasste er die unglückliche Leiden- 
schaft für das Spiel, und diese verliess ihn auch in London nicht, 
so dass er in nicht langer Zeit mehrere Tausend Pfund verspielt 
hatte  und nach und nach die bedeutende Erbschaft verschwand, 
Zu seinem Buhme aber sei es gesagt. dass er immer als 51mm 
von Ehre erschien. und wenn er alles verloren hatte, was er be- 
sass, begab er sich nach Hause, entwarf eine Heihevun Zeich- 
nungen, und sagte dann mit stuisghirni Gleichmuth: wich habe ei. 
nen Narrenstreich gemacht, aber hier (und damit zeigte er auf 
seine Pinsel) ist meine llülfsquelleu. 
Die Vielseitigkeit seines 'l'alentes, die Fruchtbarkeit seiner Ein. 
bildungskraft, die Zicrlichkcit in der Annordnung seiner Grup- 
pen und. die beinahe wundeibars Schnelligkeit, mit welche;- er 
Zeichnungen eines jeden Gegenstandes hinwcrfen konnte, würden 
ihn, wenn er seine Studien init Ernst verfolgt hätte, ohne Zwgife] 
zu einem der ersten Geschichlsirialcr gemacht haben. Sir Joshua 
llcynolds und Fiissly haben öfter erklärt, dass sich einige Zeich- 
nungen neben denen eines Rubens oder irgend eines andern grus- 
sen Zeichners der alten Schule sehr wohl würden haben selten las. 
sen können. Buwlamlsoifs ungebundene Lebensweise liess ihn nie 
zuetwas Ausgeführten kommen. und so bestehen denn die Erzeug- 
nisse seines Genies, das mit dem des bekannten Gilray eine grinse 
Ycrwandschaft hatte, aus einer unübersehbaren Reihe von leicht 
gctusirhten, und in Farben ziufgehiihten Zeichnungen, welche 
grilsz-itrntheils in den Besitz des wuchern Iinnithiiiirllers Ackermann 
in Lnrrlon kamen. Ackermann war der treuestc Freund und 
beste lluthqehcr Rowlandsbnß, und ihm hat man es zu danken, 
wenn die genialen Enhviirfe dieses liiinstlcrs durch die Heraus- 
gabe mehrerer hniiioristischer Werke, wie: Dr. Syntax auf male- 
rischen Reisen (Titurin search of the picturesque), wovon in 7 Jah- 
rcn 50,000 Abdriicke in immer erneuerten Ausgaben verkauft vvur-' 
den; der 'I'anz durchs Leben (the dance uf Lite) und der Todten- 
tnnz , (the cnglish dance of Death. 2 Voll. 1815  16.  den 
liunstfreunden bekannt wurden. 
Zu diesen Dichtungen (in Butlefschen Versen) von dem ver- 
etorhenen geistreichen Cuuml), exitwarf der phantastische Sittemna- 
lcr Rowlamlson in leicht slsizzirten aber geistreich raclirten und 
cnlurirten Iiarrilcaturlaildern eine ganze, ins englische Leben ein. 
greifende Reihenfolge von Sittendarstellimgen , oder vielmehr, der 
verkappte Dr. Syntax" singt zu iliesem Cyklus seine Gedichte. 
Büwinndsuti hat auch 21 Scenen zum Lamlprerliger von Vvaliefield 
gegeben  die ebenfalls bei Ackermann erschienen. 
Eine zierliche Ausgabe des englischen Gebetbuches (The 00m- 
mun prayer houk) hat er mit Iiupfern geziert. 
Dann haben wir von Bowlamlson auch ein New Carricatilre. 
Bllagazine, ur Mimir of Mirth, welches von 1810 an, in roy, 
fol. erschien, miX eigenhändig-an Baclirnngeu.
	        
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