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Bossi,
Maltia
Bossi ,
M uzio.
könnte aber immerhin zwei Meister dieses Namens gegeben haben,
wie aus Nr. 2 und [4 unseres Verzeichnisses zu erhellen scheint
Dann werden ihm folgende interessanle Blätter beigelegt:
i) Il famoso Campidoglio di Roma. Das Capitoliuin mit d",
Umgebungen. nach, den Entwürfen des MielnAngelo. Haupt-
blatt, mit N1. G. Rossfs Namen, gr. roy. qu. ful.
2) Fünf verschiedene Obelisken zu Rom. mit ihren Mznssqn
und Hieroglyphen neben einander gestellt. s. gr. fol.
Es gibt auch ein Blatt mit den Obelisken im kleineren
Maastahe, mit Bossi's Adresse und der Jahrzuhl 1633,
ses Blatt kann aber von unserm M. G. Bussi nicht herrüh-
ren, da dieser schon 160g arbeitete, wie das folgende Blau;
zeigt.
3) Disegno delle tra prinoipali Colonne antiche: Cnlonna Tra-
juno, Colonna a St. Maria iVIaggiore, Culunna Antonina
etc. per Gregorio Matten liussi 1609, gr. fol.
4) Die Vermählung der heil. Catharina, nach G. hlarntti. Mag,
Greg. Russi sc. Dieses Blatt lsann der Meister von 160g
kaum gestochen haben.
BOSSI, lliatlilü dB, Architekt von Rom, war der Sohn Marc-An.
um's, eines obscurcn Baumeisters, der ihn aber in den schönen
Wissenschaften und in der Geometrie unterrichten liess. Spüre;-
nahm sich Bernini seiner an, und zeichnete ihu vor Allen seinen
Schülern aus. Im Jahre 1605 begleitete Rossi seinen Meister nach
Frankreich, wo der König mit seinem Modelle des Louvre 59
wohl zufrieden war. dass er ihm ein Geschenk von 2500 Thlr,
reichte. liossi blieb auch nach der Rückkehr in Rom dem Mei-
ster zur Seite, da ihm dieser die Leitung seiner späteren Bauten
anvertraute. Dies war mit dem Pallaste der Fall, welchen Cle-
mens XI. zu Camporeggio errichten liess, und mit der Kirche degli
Scolopi zu Monterano. Nach dem Tode ßerninPs erhielt er dessen
Stelle eines Architekten der St. Peterskirche. als welcher er in ei-
ner Abhaudluilg die Besorgnisse heben wollte, welche man in Be-
zug auf die Dauerhaftigkeit der Kuppel der liirche hatte, beson-
ders auch wegen der zwischen den Pfeilern angebrachten Nischen
-und lianzeln. Eigene Bauten dieses Künstlers sind die Kirchen
St. Francisca Ilomana und St. Galla. so wie der Dom von Val-
t montonc, ein elliptischer Bau; die Dugana von Bipa grande; die
Stiege und der Porticus des Pallastes von Monte Citorio und der
Pallast lYluti- Papazurri. Dann fertigte er auch die Zeichnung zum
Grabmal Clemens X., sowie zahlreiche Plane zu Capellen, Altären
und Modernisirungen aller Art. Starb 1695 im 59. Jahre und wurde
in S. Andrea alle Fratte begraben. Cruyl stach nach seiner Zeich-
nung eine Sammlung von Prospekten Roms.
ROSSI, MUZIO, lVInler von Neapel, war Schüler von M. Stanzioni,
dann des Guido Reni, und (lies mit solchem Gliicke, dass er schon
als Jüngling von 18. Jahren das grosse Bild der Geburt Christi
in der Carthause zu Bologna malte. Dann malte er in der Kirche
des hl. Petrus zu Majella verschiedene Scencn aus dem Leben des
hl. Petrus in Frcsco, so wie einige Altarbilder, die ihrer Lieblichlaeit
wegen gepriesen wurden. Auch Lanzi nennt ihn ein seltenes Ta-
lcnt. Doruenici nennt ihn einmal Muzio und das anderevmßl Nun-
zio. Er lässt ihn ein Alter von 25. Jahren erreichen, und um 1515
blühen? Nach Crespi starb Der 1651.