Volltext: Rhenghiero, Rhenghieri. - Rubens, P. P. (Bd. 13)

Rossellino , 
Bernardo 
und 
Antbnio. 
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Arbeiten in Pienza 1459, und nach wenigen Jahren stand die Kirche und 
der Ballast vollendet da, worin sich Bernurdo als einer größten 
Nachfolger des Bruneleschi beurkundet. Der Pabst war auch taub 
gegen alle Ilofränhe, die den Künstler in ein schiefes Licht setzen 
wollten, namentlich weil er den Anschlag von 8- 10000 Thlr. um 
40000 Gulden überschritten hatte. Der Pabst pries sogar diesen 
Zufall, weil er diesen edlen Bau nicht unternommen hätte, wenn 
der Ueberschlag ursprünglich auf 50000 Gulden gemacht worden 
wäre. Hundert Goldgulden und ein Scharlachkleid waren die Be- 
lohnung des Meisters, sowie ein erhöhtes Vertrauen in seine 
Iiunst. lNIan weiss auch, dass ihn der Pabst neuen Werken vor- 
gesetzt habe, aber hat es noch nicht ermittelt welchen. B. von Ru- 
mohr glaubt, dieses beziehe sich zunächst auf Pienza, und dann 
auf die Palläste in Siena, weil hier nur der Pabst; selbst oder 
dessen nächste Verwandte die Bauherern waren. Damals wurde 
in Siena die Säulenhalle neben St. Martin, das jetzt sogenannte 
Collegium '['oloinei,_und der Pallast Nerucci gebaut. Auch der 
prachtvolle Pallast Piccolomini erhob sich in jener Zeit. Grand- 
jean und Fainin haben diesen in ihrem Werke über toskanische 
Architektur bekannt gemacht. Alle diese Gebäude hat man dem 
Francesco di Giorgio beigelegt, während Bernardo zweifelsohne 
deren Urheber ist. 
Antonio Garnberelli wurde Bossellino del Proconsolo 
genannt, weil seine Werkstätte an einem Platze in Florenz lag, 
der so hiess. Dieser Künstler. ein Schüler Donatcllds, ist nur 
als Bildhauer bekannt, aber als solcher von grosser Bedeutung. 
Sein Streben geht weniger auf Energie als auf zarte Anmuth. Er 
machte hierin und in Weichheit der Ausführung einen bedeuten- 
den Fortschritt, wozu ihm nach Cicognara (Stur. della Scult. IV. 
155) theils die von nun an immer zunehmenden technischen Er- 
fahrungen, theils auch das Studium der WVerhe Ghiberti's mögen 
verholfen haben. B. von Ilumohr (lI. 298) findet ihn aber klein- 
lich in der Zeichnung, sowie er ihm auch in Hinsicht auf Com- 
position und Gestaltung nur eine untergeordnete Stelle einräumt. 
Von seinen Werken nennt Vasari vor allen einen mit grosaer Zier- 
lichheit und höchst tleissig ausgeführten Brunnen von Marmor, 
der im zweiten Hofe des Pallastcs Medici (jetzt Riccarcll) stand, 
aber verschwunden ist. Er war mit Kindern geziert, die Del- 
phine zügeln, welche Wasser ausspeien. In S. Croce zu Florenz 
ist noch das Grabmal des Francesco Npri und darüber eine Ma- 
donna in halberhobener Arbeit, verschollen ist aber die von Va- 
sari erwähnte Madonna des Hauses Tornabuoni. Wohl erhalten ist 
in S. lVIiniato a Monte ferner das Grabmal des Cardinals von Portu- 
gal, wovon Vasari sagt, es sei bewunderungswiirdig und mit solchem 
Fleissc verfertiget, dass kein Itünstler glauben darf, er Werde je- 
mals etwas sehen, was diese Arbeit in irgend einer Weise an 
Feinheit und Aninulh übertrellen könne. Auf dem Sarge sind 
schone liinder und der Verstorbene, und in einer runden Einfas- 
sung sieht man die Madonna. Dann sind auch liebliche Engel an.- 
gebracht, von denen der eine die Krone, der andere die Sieges- 
palme hält. Vom Bogen herab geht ein schön geordneter Vorhang 
von Marmor. Dieses Grabmal, welches m den lVIon. sepolc. della 
Toscana Nro. 53 abgebildet ist, wurde nach Vasari M59 aufge- 
stellt, allein die Inschrift, welche der Bischof Alvaro setzen liess, 
sagt, dass dieses Monument 1406 errichtet wurde, was auch wahr- 
lich ist, da llöß) das Todesjahr des Cardinals ist, und Capelle und 
Denkmal unter Besorgung des genannten Bischofs entstand.  Die- 
ses Nlonutnent gefiel dem Herzoge von Amalfi, dem Neffen Pius Il. 
so wohl, dass er seiner Gemahlin in Neapel ein ähnliches errich-
	        
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