Volltext: Rhenghiero, Rhenghieri. - Rubens, P. P. (Bd. 13)

Bossellino , 
Bernardo 
und 
Antonio. 
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sind Documente abgedruckt, welche iiber die Familie dieser beiden 
Künstler Aufschluss gebernund woraus sich ergibt, dass dieselbe gleich 
jener der mlella Bobbiau, mehrere Iiiinstler zählte. Es ist dies die 
Familie: der Gamberelli, und Ilosellino, ist nur der Beiname der 
genannten Künstler. Der Vater derselben heisst Matten di Do- 
nlcnico Gamberelli, wie auch aus einer Inschrift in der Kirche S. 
Miniato erhellet, welche Manni in den Sigilli Il. 107 bekannt ge- 
macht hat. In den Urkunden bei Gaye nennt sich daher der er- 
stere der genannten Künstler Bernardo di Matten di Domenico. 
Antonio Gamberelli ist sein Bruder, mit dem Beinamen Ilossel- 
lino, und drei andere Brüder, alle Bildhauer, die aber nicht be- 
hekannt sind, heissen Domenico, Giovanni und Mast). Dr. 
Gayc gibt Nro. 75 Bernardok Denunzia de beni, welche 1457 da- 
tirt ist. Er hatte drei Söhne: Gilio, G10. Battista und Girularnu, 
und eine Tochter Francesca. Gio. Battista machte 1470 sein Te- 
stament, in einem Alter von 28. Jahren. Giovanni und Tommaso, 
die Brüder Berner-du's, testirten 1496, letzterer erneuerte aber 1502 
wieder das Testament. 
Bernardo Rossellino war ein höchst ausgezeichneter 
IMeister, sowohl in der Architektur, als in der Bildhauerkunst, in 
beiden Schüler des Donutello. Vasari nennt von ihm nur ein ein- 
ziges VVcrk der Sculptur, nämlich das Grabmal des florentiuischen 
Geschichtschreibers Lionardo Bruni in St. Cruce, der den g. März 
13145 starb. Dieses Monument gaben Gonnelli (Mon. sepolc. tav. 
2, und Cicognara (Stur. della scult. II. 25) in Abbildung. Sein 
Werk ist auch das Grabmal der Beata Villana in St. Maria No- 
vella, welches Vasari dem Desiderio da Settignano beilcgt. Ber- 
nardo begann es 1451, vor Desiderids Zeit, wie aus denxCon- 
trakte crhellet, der bei Richa III. 51. und Cicognara IV. 147 be- 
kannt gemacht ist: Letzterer gibt dieses Denkmal Il. tav. 61. 
in Abbildung und Gonnelli ein Gleiches II. 1. Ferner ist 
von ihm das schöne Denkmal des berühmten Rechtsgelehrten 
Filippo Lazzari, welches 146i auf Kosten der Verwaltung von S. 
Jacopo in S. Domenico zu Pistoja errichtet wurde. An diesem 
Denkmale ist das Relief mit der perspektivischen Darstellung ei- 
nes I-lörsaalcs merkwürdig. Abgebildet bei Cicognara IV. 158. und 
in den Mon. sepolc. tav. 44. In der Guida di Pistoja von Tolomei, 
wird ihn pag. 50. muthmasslich auch das schone Basrelief zum 
Andenken des Bischofs Dcnato Medici in der Capelle Pappagalli 
im Dome daselbst zugeschrieben. Dieses sind die Bildhauerarbci- 
ten, welche man bisher als Werke Bernardds erkennt. Er zeigt 
darin eine ähnliche Richtung wie sein Bruder, nämlich jene nach 
zarter Anmuth und Weichheit der Behandlung. 
Weiter verbreitet sich Vasari iiher die Bauwerke dieses Künstlers, 
sowie er denn überhaupt als Architekt grossen Ruhmlhatte, den cr als 
einer der ausgezeichuetstexi Nachfolger des Brunelesclu auch verdien- 
te. YabstNicolaus  fand inihm den Mann. der scine 
weitaussehenden Plane zu realisiren im Stande war. Dieser Pabst 
fasste um die Mitte seines Jahrhunderts den Entschluss, die Stadt 
Rum zu verschönern, um sie auch zum Mittelpunkte der Kiinßlß 
und Wissenschaften zu machen. Es lag mit in seinem Plane den 
Vatikan so zu erweitern. und zu schmücken, dass er der Pracht- 
vollste Pallast in der Christenheit würde. Die Zeichnungen wa- 
ren vollendet, geprüft und gcbilliget, die Arbeiten bereits ange- 
fangen und die Gebäude dem Belvedere gegenüber, nebst einem 
Tlieil der weiten Ringmauer standen schon, als der Tod den Un- 
ternehmungen des feurigen Pabstcs ein Ende setzte. Palast Nico- 
laus wulltc auch! dem heil. Petrus eine neue, prachtvolle liirche
	        
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