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Bosselli ,
Cosimo.
sie zu Land und übers Meer nach Lncca gebracht wird. In die_
sem VVerlae brachte Rosselli viele Bildnisse nach den Natur an,
unter andern das von P8010 Guiuigi, nach einen Thonhilde von Ja-
copo della Fonte gezeichnet. In S. Marco zu Florenz (Capelle der
Seidenweber) war ein Gemälde, welches in der Mitte das heilige
Kreuz, und zu den Seiten St. Marcus und Johannes den Täufßr,
dann den Erzbischof Anton von Florenz und andere Figuren dar-
stellte, aber nach Botlari's Angabe überweisst wurde. Dies sind
die Bilder. welche ilasari in Florenz von Rosselli fand, dazu kommt
aber noch ein anderes in St. Maria Magdalena de Pazzl, die Iirö.
nung der heil. Jungfrau, welche lange fälschlich dem Angelico da
Fiesole beigemessen wurde, die aber B. von Rumohr dem Cosiyno
sichert. Das Gesicht der 'Madnnna findethlVladonna findet Ruxnohl-
nicht unschön. Das Gewand hat einen _lobl_1chen_ Wurf und auch
einige andere Köpfe sind nicht unglücklich lnthvxduahsiri. In den
Engeln hingegen und in den übrigen mehr vernachlassigten E5-
fen erscheinen hier bereits jene verlängerten, harten und unbe,
iiabten Nasen, an denen man die späteren Arbeiten des Meisters
erkennen kann.
Zu den letzten Werken seiner letzten Zeit gehören auch die M3-
lereien m der 1475 von Pintelli erbauten Capelle des Pabstes Sinus
IV. zu Rom. Er malt mit S. Botticelli, Dom Glnrlandajo, dem
Abte von St. Clemente, mitLuca aus Cortona und Pietro Perugino,
Der Pabst soll demjenigen, der nach seinem Urthcile das Beste
leisten würde, eine Belohnung versprochen haben; allein die Iien-
nerschaft des heiligen Vaters liess sich von den schönen Farben
und dem Glanze des Goldes täuschen, welches liosselli verschwen.
derisch angebracht hatte, und die übrigen Maler sahen sich nicht
allein vorgezogen, sondern mussten auch ihre Malereien durch
Gold und Farbenprunli denen des von ihnen früher verlnchten Co-
simo gleich machen. Letzterer malte da den Untergang Pharao's
im rothen Meere, die Predigt des Herrn am See 'l'iberias, mit der
IIeilung des zhussätzigen, und das Abendmahl des Heilandes, wo
man in der Ferne zugleich auch die Gefangennehmnng und die Iireu-
zigung sieht. Dieses letztere wurde nach Tanja's Versicherung zwei-
mal ausgebessert; das letztemal 1750. Diese Malereien Cosimrfs
sind unter jenen der Sixtlna im Allgemeinen die schwächsten, und
es schaget ihnen auch noch die zu wenig sparsame Anwendung
dung des Goldes, womit der Meister nicht nur Verzierungen der
Gewänder, sondern auch die Lichter derselben gehöht hat. Sie
sind noch alle wohl erhalten. Damit schliesst Vasari das Verzeich-
niss der Werke Bossellfs, wir müssen aber noch einiger anderer
erwähnen, die sich im Auslande befinden. Darunter steht ein gros-
ses Altarbild im Besitze des Young Ottley zu London oben an,
von welchem Waagen, l. e. I. 597 sagt. es sei ihm mit Ausnahme
des Frescobildes in S. Ambruogio das liebste Werk des Meisters.
Es stellt Christus am I-ireuze dar, mit prächtiger Iirone auf dem
Haupte, in einem schwarzen, mit Edelsteinen besetzten Gewande,
mit den beschnhten Fiissen einen Iielch berührend. In der Luft
schweben sechs Engel und acht Cherubim undlseraphirn, sämmt-
lieh von grosser Schönheit. Rechts liniet Johannes der Täuter
und St. Dominicus, links Petrus Martyr und Hieronymus. Die
Köpfe sind nach Waagen höchst lebendig und individuell, die
Motive fein und edel, die Zeichnung sehr sor fällig. die Färbung
warm und klar, das Impasto der Temperamjerei höchst meister-
lich. Dem schönen Frescobilde in S. Ambruogio entsprechen auch
einige Bilder im k. Museum zu Berlin , woman m Deutschland den