Bqscntreter,
Carl.
Rosenzweig ,
J 0h.
F ried.
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gen entschädigen Auch die Färbnngist klar und wahr, und das Ganze
mit ausserordentlicher Liebe behandelt. Uebcrhaupt sprechen sich
diejenigen, welche die Werke der Ilosenlhaler gesehen haben, mit
Entzücken darüber aus. In einer Ilolzschupfe des Klosters waren
zwei Allarfliigßl. die später hervor-genommen und durchgesiigt wur-
den. Die innere Flüche stellt den heil. Bernhard und St. Franz
dar, beide als Mönche, und so trefflich gemalt, dass man sie nur
dem Roscnthaler beilegen kann. Weniger gelungen sind die Aus-
senseiten, Welche die Verkündigung Mariens vorstellen. Diese Bil-
der wurden später mit Diirer's Monogramni versehen, und in Ita-
lien als Werke dieses Meisters verkauft. Einige Bilder, die man
als Arbeiten dieser Brüder erklären darf, besitzß Graf vm; Enzgn.
berg. Alle dieser Bilder stammen aus dem Franziskaner Iilo-
ster. Graf Enzenberg konnte bisher in keiner anderen Iiirche
solche entdecken, glaubt aber im Schlosse TH-atzherg, welches 11'3-
Stunrle von Sehwaz liegt, den Stammbaum des Habsburgischen
Hauses mit Purtraiten ihm zuschreiben zu dürfen, da diese hiichsl;
interessanten Wandgemälde mit jenen des Iireuzganges die griisste
Uebereinstimmnng zeigen. Leider sind auch diese Bilder verstüm-
melt, namentlich durch nngesehickte Restauration des Saales im
Zopfstyle. Auch in dem 1305 abgebrannten liluster Georgenberg
konnten Arbeiten von ihm gewesen seyn. Dann meint Graf En-
zenberg, das ebenfalls durch Feuer vernichtete Ilnehallarhlatt der
Iiirche in Vamp bei Schwaz, welches als Werk Diirei-"s gepriesen
wurde, sei vnn Rosenthaler gewesen, so wie das angeblich Dii-
rer'sche Bild in der griiflich von Tannenbcrgfschen Sannnlung zu
Schwaz, welches aber 1809 zu Grunde ging. Auffallend ware es,
dass in den beiden Pfarrkirchen zu Schwaz und zu Sterzing
kein Bild von Ilpsenthaler sich findet, da nach der Angabe im Ti-
roler Künstler Lexicon derselbe diese Iiirchen gebaut haben soll.
Allein diese Angabe ist grundlos, und wenn das Lexicun das er-
wähnte YVerls von Sperges citirt, so ist nur gewiss, dass dieser
Schriftsteller die genannten Kirchen als gleichzeitig erklärt, aber
nicht als von Ilosenthaler erbaut.
Wenn eine zweite Angabe im Tiroler Iiünstler-Lexicon rich-
tig ist, so kennen wir einen neuen Zweig von Ilusenthalers Thü-
tiglseit. Da heisst es, dass am Ende eines Buches: Die Legend
des heil. Vaters Franzisci nach der Beschreibung des englischen
Lehrers Bonaventura, folgende Worte stehen: gedruckt und vul-
lendet in der kais. Stadt Nürnberg durch Hicronynunx Ilölzel. ln
Verlegung des Erbern Ibiaspar Bosenthalcr Yetzund wonhatt zu
Schwaz. am 7 Tage des Monats Aprilis 151g.
Die Nürnbexger Familie Iiosentbaler ist aber mit diesen drei
Mönchen nicht ausgestorben, denn wir wissen aus _H1rsch (leutsuh.
lVlünzar-chiv. I. 415. H. 6. , dass der Nürnberger Bürger Christuph
läosemhnler 1560 zum General-Münzwardeir: des fränkischen Brei-
ses ernannt wurde. Später nahm er die Stelle eines Spevial-Münz-
wvanleins der Stadt Nürnberg an, und war noch 1574 (hätig,
Bosentretcr, Carl, man", bilden? sich zu Anfang des m Jahr-
huuderts auf der Akademie zu Berlin, und copirte 1801 aucim nmfll
Meisterwerke der lag]. Akademie dasclbst. W35 späte;- au." ihm
geworden wissen vielleicht andere besser, als wir.
Iiosenzweig , Johann Friedrich , nennt Jäck im Panthenn
einen Ingenieur und Architekten , der das sogenannte hohe lireuz