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Rosa,
Srßlvafore.
della Morte) gewesen seyn. Domenici erzählt in seinem Leben
der Nealiolitanischen Maler. III. 224 dieses Gerücht als Tliatsaolie.
und Lady Morgen entwirft aufdiese Angaben hin ein vollständige;
Gemälde jener. nach ihrer Aussage auch von Rosa geleiteten He-
volution. Er hat sich zwar im Costüme und mit den Abzeichen der
schwarzen Bi-iiiler gemalt; allein gesetzt mich, (lass dieses Richtig-
lieit hat, und (las Bild in der lißaminlung zu St. Petersburg von ihm
ist, so ist es immer noch nicht glaubwürdig, dass Rosa bis 1647,
wo die Revolution auslirach, in Neapel sich aulgehalten habe. Zu
dieser Zeit war Rosa, der nach einer anderen Angabe bald wieder
Neapel verlassen hatte, in lloin schon zum feinen Weltmanne um-
geschatfen, der Theilnehmer geistreiclicr Gesellschaften in den an-
gesehensten Iiiiusern, und viel zu sehr in die Verhaltnisse des Uiu-
ganges verflochten, als dass er unbesonnenen Unternehmungen im-
ruhiger Freiheitsschwärmer tl-iätige 'l'heilnalime geschenkt hätte,
Nach seiner zweiten Ankunft in Rom war er nicht lange mehr
der arme Maler Salvatoriello. Man erkannte in, kurzer Zeit den
Werth seiner Gemälde und das Genie ihres Schöpfers. Er erwarb
sich nach Rund nach ein ansehnliches Vermögen, da er schnell ar-
hcitete und gilt bezahlt wurde. Er malte in einem Tage ein le-
bensgrosses Pferd, und vollendete in dieser Frist nicht selten ein
Staffeleibild. Einmal iiberschickte er ein solches. mit Begeisteriing
liingenialtcs Bild dem Connetable Colonna, wofiir ihm dieser cino
Börse mit Gold überbringen liess. Salvator fand das Geschenk zu
grossiniithig, und siiunite nicht aus Enkenntlicbkeit ein Zweites
Bild zu schicken. wofür er eine ähnliche Belohnung erhielt. Diese
Geschenke erfolgten viermal wechselseitig. Der Iiiinstlcr beurkun-
dete die unermiidrte Fertigkeit seines Pinsels, der Connotable seine
Liberalität; bei dem fünften Gemälde besorgte aber letztcrexydass
ihm die Fortsetzung eines solchen Spiels doch zu' hoch zu stehen
kommen möchte. Er schenkte daher dem Künstler zwei Beutel
mit Gold, liess aber dabei sagen: ihm wiircle es nicht so leicht,
leere Beutel zu füllen, als dem liünster leere Leinwand mit schö-
ncn Gemälden; er überlasse ihm daher freiwillig die Ehre, den
Sieg davon getragen zu haben. Als Rosa zu Wohlstand gekom-
mcn war, wurde sein Hans eine Art von Akademie, wo sich die
Schiingeistcr Roiifs versammelten. Man führte da gewöhnlich seine
Stiiclic-"auf. indem die Säle zur Bühne unigcschalfcii wurden. Die
Gemächer waren auf malerische Weise verziert, und der Sand auf
dem Fiissboileii mit Blumen bestreut gab dem Ganzen das Ansehen
ländlicher Gefiliic. Rosa erwarb sich in Bom durch seinen Geist
und seine andcrcii licbcnswiiriligen Eigenschaften eine Menge Gön-
ner und Freunde, machte sich aber auch durch seine inbeissenden
VVitz und.ofi'all zu bittern Spott eben so viele Feinde, indem er
vorzüglich Iiiiiisilcr, und unter diesen selbst den mächtigen Ber-
nini, zum Gegenstand seiner Satyre nahm. Besonders scharf nahm
er die Akademie von St. Luca mit, deren Mitglied er war. A];
die Vorsteher einmal einem iWlalei- nur aus der Ursache die Ant'-
nahme tierweigerten, weil er zugleich Chirurg war, sagte er, sie
hätten gerade eines solchen Mitgliedes niithig, um die verrenk-
tun Glieder ihrer] Figuren einrichten zu lassen. Zuletzt wurde
auch Rosa von der Akademie ausgeschlossen, und wenn Domeni-
ciß Angabe richtig ist, zuletzt sogar schimpflich aus Boni ver-
jagt. Die Veranlassung soll ein satyrisches Bild gewesen seyn,
welches die verschiedenen Nationen Europa's als 'l'liiere dar-
stellt. Ein solches Bild bekam der Herzog von Benufort._ An die
soliimpfliche Vcrjagung glauben indessen Fiorillo u. A. nicht; vor-