Bonnenbergr
Bontbout
oder Bombout,
549
tus vom Pflege weg zur Dietatur berufen, zwei grosse Compositio-
neu 1812; das Kloster Grutta-Ferrata 1814; der Tempel der Si-
bylle zu Tivoli 1817; Heinrich IV. 11819; die Zigeunerin 1822; Abi-a-
ham in Canaan ankommend; der Cardinal Colonna beinächtiget sich
des Capitols 1827; die Charitas, oder die mütterliche Liebe, ein
herrliches Bild von 1856. In der Zwischenzeit malte Bonmy im-
mer landschaftliche Bilder, die theilweise ebenfalls zu den besten
Erzeugnissen dieser Art gehören. Auch Panoramen malte er. In
dieser liunst ist er Schüler von P. Prövust, welchem er bei einigen
Bildern behiilllich war. Die Panoramen von Rio-Janeiro und Con-
stantinopel sind sein Werk. Seine Bilder sind sehr zerstreut, doch
einige auch in ständigen Gallerien. Man findet deren im Schlosse
zu Fontainebleau, und in der Gallerie des Herzogs von Orleans
etc, Diejenigen, welche die Gallerie des Herzogs von Berry be-
wahrte , sind wieder in andere Hände übergegangen. Mehreres
ist durch die Lithographie bekannt. Th. Fielding raclirte nach
seinem Gemälde die schöne Ansieht des steilen Vorgebirges St. Ales-
sio in der Vuyage pittoresque cn Sicile etc;
Bonnenberg, Iiupferstecher und Formschneicter, afbeitete in der
zweiten kliilfte des achtzehnten Jahrhunderts m Erfurt. Baum mit-
telmässig.
Bonseray,
de Lorme.
BÜntbÜl-lt Üder BÜmbOUtfJ-p Landschaftsmaler, ein tüchtiger,
aber nach seinen Lebensverhältnissen unbekannter Künstler, der
nicht selten mit Th. Roinbouts verwechselt wird. Pillsington, im
Dictionary oF Painters, erzählt zwar Einiges aus seinem Leben,
allein die Vaterländischen Schriften wissen von allem diesen nichts.
Pilkington sagt, Bomboui habe im Vaterlande gelernt, aber dieses
hätte ihm zu wenig malerische Abwechslung geboten. und daher
sei er durch Deutschland, die Schweiz und nach Italien gewan-
dert, um Studien zu machen, die er dann in seinen Gemälden be-
nützte, besonders jene Zeichnungen, die er in der Nachbarschaft
Roms sammelte. Dann riihmt Rilhington seine Gemälde. was auch
spätere Schriftsteller zu thun sich bewogen fanden, da ßuntboufs
Werke fast jenen des Hobbema gleichkommßn. und Viellelclll hier
und da unter dessen Namen gelten. Iienner unterscheiden diese
{Bilden indem Bontbout die Stufe von Vollkommenheit, auf wel-
cher M. Hobbema steht, nicht erreichte. Er ist in der allgemei-
nen Anordnung weniger sorgsam, und in der Behandlung des Pinsels
nicht so geschmackvoll. Seine Bäume sind häufig gebrochen, mit
I knotigen Aesten versehen. Die Beleuchtung hat einen düsteren
Charakter, es fehlt ihm an genauer Iiennlniss der Inuft und Li-
nienperspektive, was besonders in den Mittol- und Ilintergriinden
von übler Wirkung ist. Seine Figuren, womit er die Bilder staf-
iirte, sind steif und zu lang gedehnt. Van Eynden (Geschiedßnls
I. 268), der in Seeland mehrere Werke dieses Meisters gesehen
zu haben scheint, und denselben für einen Seeliinder hält, macht
auf diese Kennzeichen aufmerksam; diese Fehler dürften sich aber
in seinen Werken nicht immer finden, da Pilltington im Allge-
meinen von preiswiircligen Arbeiten spricht. In der Iagl. Gallerie
zu Schleissheim ist ein Seestiick mit dem Seetrelfen und dem Siege
des Admiral Troxnp über die französische Flotte, auf Holz gemalt
und mit Bomhout bezeichnet, wie der Catalog angibt. In der her-
zoglichen Gallcrie zu Gotha sind zwei Bilder von Bontbout. Man
sieht auf beiden hohe verwachsene Baume mit _Durchsi_cht in die